Toyota holt siebten Sieg in Fuji

Toyota Gazoo Racing konnte die sechs Stunden von Fuji zum siebten Mal in Folge gewinnen, musste dafür jedoch hart gegen Porsche kämpfen.

Nachdem Toyota die erste Startreihe für sich beansprucht hatte, schien der Sieg beim Heimrennen in Japan in greifbarer Nähe zu sein. Doch schon in der ersten Kurve des Sechsstundenrennens wurden die Pläne des Teams über den Haufen geworfen.

Mehrere Hypercars verpassten am Ende der langen Start-Ziel-Geraden ihre Bremszonen. Während Rauch aus den Bremsen der Ferraris, Toyotas und Porsches aufstieg, wurden die beiden GR010 Hybriden in der ersten Reihe zudem noch von der Strecke gedrängt und mussten die Führung abgeben. Der Nutznießer des Chaos war Laurens Vanthoor im Porsche 963 #6, der nach einem hervorragenden Start aus der zweiten Reihe die Führung übernahm.

Der Belgier machte rasch deutlich, dass sein Porsche auf dem Fuji International Speedway Toyota die Party vermiesen will. Vanthoor baute nach und nach einen großen Vorsprung auf, während sich seine Hypercar-Konkurrenten hinter ihm duellierten.

Am Ende des zweiten Stints schloss Vanthoor sein Soll mit einem Vorsprung von rund 12 Sekunden ab und übergab das Steuer an seinen Teamkollegen Kévin Estre. Der Franzose machte dort weiter, wo der Belgier aufgehört hatte und behielt den Vorsprung für seinen eigenen zweistündigen Doppelstint.

Toyota behält die Oberhand in Japan

Nach anfänglichen Schwierigkeiten kämpfte sich Toyota schnell wieder heran und hatte auf der heimischen Rennstrecke eindeutig das beste Paket. In den Händen von Mike Conway und Jose Maria Lopez war der GR010 Hybrid #7 der schnellere der beiden, während Buemi und Hartley in der #8 knapp dahinter lagen. Für die letzten Stints übergab Lopez an Kamui Kobayashi, während Ryo Hirakawa das Steuer der #8 übernahm.

Trotz der Bemühungen von André Lotterer, dem dritten Fahrer im Bunde, waren es die Toyotas, die den entscheidenden Vorsprung herausfahren konnten. Hirakawa hatte sich kurz vor den letzten Boxenstopps die Führung geschnappt, fiel aber im Schlussstint zurück.

So konnte Kobayashi seinen Vorsprung weiter ausbauen und der Nummer 7 den zweiten Sieg in Folge und damit Toyota die Hersteller-WM ein Rennen vor Saisonende sichern.

Der Porsche mit der Startnummer 6 überquerte die Ziellinie auf einem beachtlichen dritten Platz mit nur acht Sekunden Rückstand auf den Zweitplatzierten. Der Porsche mit der Startnummer 5 beendete das Rennen auf dem 12. Platz, nachdem er in der ersten Kurve einen Reifenschaden erlitten hatte und eine dreiminütige Stop-and-Go-Strafe wegen eines Safety-Car-Verstoßes absitzen musste.

Probleme für Ferrari und die Privatteams

Die beiden AF Corse-Ferraris hatten bei den Sechs Stunden von Fuji mit ihrer Balance zu kämpfen und konnten nur die Plätze vier (#50) und fünf (#51) erreichen. Für beide Teams geht es noch um die Fahrermeisterschaft, allerdings muss Toyota beim Saisonfinale in Bahrain größere Probleme bekommen, damit dies gelingt.

Die vom Hertz Team JOTA und Proton Competition eingesetzten Privatfahrzeuge zeigten im Rennen zeitweise eine gute Pace, waren aber von einigen Problemen betroffen. Das goldfarbene Hertz-Auto wurde für eine Berührung mit dem eigenen LMP2-Teamkollegen bestraft, während der Sicherheitsgurt des 963 von Proton Competition nach der Hälfte des Rennens beschädigt wurde und repariert werden musste.

WRT und AF Corse siegreich in Fuji

Mit dem Sieg beim sechsten Saisonlauf machte das Meisterschaftsführende Team WRT einen weiteren Schritt in Richtung Titelverteidigung. Die Fahrer Rui Andrade, Robert Kubica und Louis Deletraz lieferten ein fehlerfreies Rennen ab und gewannen mit fast einer Runde Vorsprung.
Zweiter wurde das Auto mit der Startnummer 22 von United Autosports, dicht gefolgt vom Schwesterauto des Team WRT (Startnummer 31) auf Platz drei.

Thomas Flohr, Francesco Castellaci und Davide Rigon holten sich in ihrem AF Corse-Ferrari ihren ersten Saisonsieg mit nur zwanzig Sekunden Vorsprung nach einem engen Kampf gegen Corvette Racing und Kessel Racing.
Kessel überquerte die Ziellinie als Zweiter in der Klasse, wurde aber später auf den dritten Platz zurückgestuft, da sie aufgrund eines Verstoßes während der „Full Course Yellow“ eine Strafe von 10 Sekunden erhalten hatten. Die Strafe beförderte das Team von Corvette Racing (#33) auf den zweiten Platz.

Die vollständige Liste der Rennergebnisse der Sechs Stunden von Fuji gibt es hier.

Titelbild © 2023 FIA WEC (Pressematerial) – FocusPackMedia – Harry Parvin