Mit einem starken Doppelsieg in Bahrain machte Toyota den Saisonabschluss perfekt und holte sich beide WM-Titel in der Hypercar-Klasse.
Der Toyota GR010 Hybrid mit der Startnummer acht (Brendon Hartley, Sébastien Buemi und Ryo Hirakawa) holte sich den Gesamtsieg und damit auch den Fahrertitel in der LMH-Klasse 2023. Zweiter wurde das Schwesterauto (#7) von Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López, die sich nach einem Zwischenfall in Kurve eins Zurückkämpfen mussten.
Der dritte Platz ging an den Ferrari 499P von Antonio Fuoco, Miguel Molina und Niklas Nielsen (#50). Trotz der starken Bemühungen vom Hertz Team JOTA(#38), reichte es am Ende nicht für einen Podestplatz. Das Porsche Trio musste sich mit Rang vier begnügen.
Chaos in Kurve eins
Earl Bamber im Cadillac mit der Startnummer 2 hatte ein blockierendes Vorderrad gleich zu Rennbeginn und konnte nicht verhindern, dass er in das Heck von Mike Conway im Toyota #7 fuhr. Der Schwesterwagen mit der Startnummer 8, welcher von Pole-Position ins Rennen ging, überstand den Zwischenfall hingegen unbeschadet.
Conway wurde gedreht und musste sich vom Ende des Feldes wieder Zurückkämpfen. Der Cadillac erhielt für den Kontakt eine einminütige Stop-and-Go-Strafe. Die beiden Ferraris profitierten am meisten von der Berührung und rückten vom fünften und sechsten Startplatz auf die Positionen zwei und drei vor. Als sich Conway jedoch einen Weg durch das Feld bahnte, war klar, dass Toyota die nötige Pace haben würde, um den Sieg zu holen.
Ferrari und Porsche kämpfen um den letzten Podiumsplatz
Während die Fahrer hart daran arbeiteten, ihre Reifen auf dem berüchtigten Kurs zu schonen, fand das Rennen seinen gewohnten Rhythmus. Doch etwa drei Stunden vor Schluss entbrannte der Kampf um Platz drei erneut, als sich Ferrari und das Hertz Team JOTA ein fantastisches Hypercar-Duell lieferten.
Die Crew des Hertz Team JOTA, bestehend aus Antonio Felix da Costa, Will Stevens und Yifei Ye, machte den Ferraris in den letzten beiden Stints immer wieder zu schaffen. Zwischenzeitlich konnte sich das Trio einen Vorsprung auf die dritte Position herausfahren. Ein kleiner Fehler von da Costa führte jedoch dazu, dass sich der Portugiese in den Augen der Rennleitung unsicher auf die Strecke zurückkehrte. Eine Durchfahrtsstrafe war die Folge, wodurch die #38 hinter die beiden Ferraris auf P3 und P4 zurückfiel.
Da Costa und sein Teamkollege Will Stevens ließen sich von diesem Rückschlag jedoch nicht beirren und machten sich daran, den verlorenen Podiumsplatz zurückzuholen. Dank der spektakulären Fahrweise überholte der Porsche #38 eine Stunde vor Schluss den Ferrari mit der Startnummer 51 und sicherte sich Platz 4.
Stevens schloss den Fünf-Sekunden-Rückstand auf den drittplatzierten Fuoco mit Leichtigkeit, konnte den Italiener aber nicht mehr überholen, als die Zeit ablief.
Historischer Sieg für Iron Dames
Der Porsche 911 RSR mit der Startnummer 85 von Iron Dames ging als letzter GTE-Am-Rennsieger in die Geschichte ein. Da diese Klasse im nächsten Jahr nicht mehr ausgetragen wird, ist der erste Sieg für das DamenTrio zugleich der Letzte eines GTE-Fahrzeugs.
Nach einer brillanten Fahrt von Sarah Bovy und Rahel Frey sprang Michelle Gatting für den letzten Stint ein und verteidigte sich gekonnt gegen den stark aufspielenden Aston Martin mit der Startnummer 777 von D’Station Racing. Es war der erste Sieg des Teams in der Kategorie und ein würdiger Abschied aus der GTE-Kategorie.
Doppelsieg und Titel für WRT
Das Team WRT hat seine Probleme aus dem Qualifying hinter sich lassen können und im Finale einen überzeugenden Doppelsieg errungen. Die belgische Mannschaft, die in der nächsten Saison gemeinsam mit BMW antritt, sicherte sich damit den letzten LMP2-Fahrer- und Teamtitel in der WEC-Geschichte.
Eine vollständige Übersicht aller Ergebnisse gibt es hier.
Bilder © WEC-Magazin