ByKolles verliert erneut gegen Windmühlen

ByKolles-Spa-Francorchamps
Die Teams in der Privatwertung der LMP1-Klasse hatten es noch nie wirklich einfach. Abgeschlagen von den Werksteams und knapp vor den LMP2-Autos sollten die Privatiers unterwegs sein. Doch Anfang des Jahres gab Rebellion Racing bekannt, dass man aufgrund eines neuen Antriebs die ersten beiden Saisonrennen verpassen wird. Das bedeutete für das neue ByKolles Team (ehemals Lotus CLM), dass man einen Vorsprung von zwei Rennen geschenkt bekommt. Diese Chance nahm die Mannschaft aus Österreich zunächst auch war, scheiterte jedoch in der Umsetzung.

Mit einem Vorsprung von 50 Weltmeisterschaftspunkten zum Saisonhighlight in Le Mans anzureisen und im Titelkampf der Konkurrenz einen Schritt voraus sein, das war der Plan des ByKolles Team. Doch der eigene Prototyp machte dem Team von Colin Kolles einen Strich durch die Rechnung. Bereits zum Saisonauftakt in Silverstone hatte man stark im Training und Qualifying zu kämpfen. Nach einem guten Start in das 6 Stunden Rennen folgten die ersten Probleme. Der CLM P1/01 AER verbrachte mehr Zeit des Rennens in der Garage als auf der Strecke. Nach großem Zeitverlust und irreparablen Fehlern, entschied man sich das Auto aus dem Rennen zu nehmen.

Bei dem 6-Stundenrennen von Spa-Francorchamps vergangenen Samstag sollte alles anders werden. Nach einer kompletten Überarbeitung von Getriebe, Aufhängungen und Aerodynamik, sahen die Rundenzeiten erstmals solide aus und das Team qualifizierte sich knapp vor dem LMP2-Feld. Doch im Rennen wieder das selbe Spiel. Nach einem klasse Start, kam das Auto kurze Zeit später wieder an die Box. Aufgrund der Reparaturen fand man sich wenig später am Ende des Feldes wieder. Nach der langen Zwangspause in der Box, begann der LMP1-Wagen das Feld von hinten aufzuräumen. Wenig später tauchten jedoch neue Probleme auf und man entschloss nach 46 Runden das Handtuch zu werfen um Material und Nerven zu schonen.

Beim nächsten Saisonrennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft trifft ByKolles erstmals auf Rebellion Racing. Beim Rennklassiker ist es für das Team aus Österreich umso wichtiger das Ziel zu erreichen, denn für den Sieg gibt es statt den üblichen 25 Punkten ganze 50 Zähler auf das Konto des Siegers. Das entspricht der Punktzahl, mit denen ByKolles eigentlich nach Frankreich reisen wollte. Zusammen mit einem Sieg bei den 24 Stunden hätte das Team somit einen bequemen Vorsprung für die restliche Saison gehabt. Doch satt des erhofften Vorteils, ist ByKolles Punktetechnisch nach zwei Rennen immer noch gleich auf mit Rebellion Racing. Über die Pause bis zum nächsten Lauf muss die ByKolles Mannschaft das Auto besser verstehen und die anstehenden Hausaufgaben sorgfältig erledigen. Das Rebellion Racing hat mehr Erfahrung und ist nicht zu unterschätzen. Kombiniert mit einem gut aufgestellten Fahrerfeld, werden die Schweizer für ByKolles schwer zu knacken sein.

Bild: WEC-Magazin (Walter Schruff)