Toyota siegt in Spa nach Wetterchaos

Trotz des Wetterchaos in Spa behielt Toyota einen kühlen Kopf und holte den Sieg in Spa, während Porsche, United Autosports und AF Corse in den anderen Klassen erfolgreich waren.

Wieder einmal war das Wetter der Dreh- und Angelpunkt auf dem Circuit de Spa-Francorchamps. Mit der Rückkehr der WEC zum Rennbetrieb öffnete der Himmel kurz vor Start seine Schleusen und sorgte für einen Start hinter dem Safety-Car. Eine weitere Safety-Car-Periode gab es etwa zur Halbzeit, welche die Reifenwahl und Strategie gehörig durcheinander brachte.

Trotz aller Widrigkeiten zeigte sich Toyota gewohnt souverän und konnte das Rennen mit dem TS050 #7 für sich entscheiden. Mike Conway, Kamui Kobayashi und José Maria López blieben vom zusätzlichen Erfolgshandicap und einem dritten Startplatz unbeeindruckt und lieferten bei den 6h Spa eine solide Leistung ab.

Das Schwesterfahrzeug #8, welches vom zweiten Rang gestartet war, konnte in der frühen Phase des Rennens zunächst in Führung gehen. Doch mehrere kleine Probleme warfen das Trio Hartley/Buemi/Nakajima um einige Sekunden zurück und verbauten die Chancen auf den Sieg.

Ganz anders verlief das Rennen für die Pole-Setter, das Trio vom Rebellion #1. Noch bevor das Team richtig durchstarten konnte, sorgten mehrere Rückschläge für einen Verlust der Führung. Endgültig den Anschluss verlor das Schweizer-Team durch den Hybrid-Antrieb der beiden Toyotas. Aufgrund des zusätzlichen Elektro-Motors haben die Toyotas eine Art Allrad-Antrieb und so besseren Grip auf der Strecke bei Regen. Am Ende reichte es nur für einen dritten Platz, vor den Gaststartern von ByKolles.

Porsche souverän in der LMGTE-Pro

Die maximale Punktezahl konnte in der LMGTE-Pro Klasse der Porsche 911 RSR-19 mit der Startnummer 92 einsammeln. Kevin Estre und Michael Christensen lieferten sich ein spannendes Rennen mit den beiden Aston Martins um die Führung, konnten am Ende jedoch die Oberhand gewinnen. Entgegen aller Erwartung zeigte sich auch Ferrari erstarkt und konnte in einigen Phasen des Rennens mehrere Bestzeiten abliefern.

Nach sechs Stunden Renndistanz trennten nur wenige Sekunden die ersten drei Fahrzeuge voneinander. Zunächst sah alles nach einem Sieg für die #97 von Aston Martin aus, doch ein notwendiger Splash&Dash (Tankstopp ohne Reifenwechseln) am Schluss kostete wertvolle Zeit und öffnete die Tore für Porsche.

Im entscheidenden Moment war ein Fahrfehler von Maxime Martin das Zünglein an der Waage, das die Rennentscheidung herbeiführte. Mit kühlem Kopf nutze Kevin Estre diesen Moment aus und zog am britischen Sportwagen vorbei zum Sieg. Der dritte Platz ging an den Aston Martin 95.

Die LMP2 bleibt ein Spannungsgarant in der WEC

Ein besonders hartes Rennen lieferte sich United Autosports in der LMP2. Im Kampf um den Sieg war die Rennstrategie ein zentrales Element und jeder Funkspruch konnte über den Sieg entscheiden. Ungeachtet zahlreicher Attacken setze sich das Team durch und fuhr als Erstes über die Ziellinie.

Ebenfalls spektakulär war das Rennen beim Racing Team Nederland. Vom Ende des Feldes arbeitete sich das Fahrer-Trio bis zur Spitzengruppe vor und konnte zwischenzeitlich die Führung übernehmen. Doch gegen die Strategie der United Autosports-Crew hatten die Niederländer keine Chance und mussten sich mit Rang drei zufriedengeben. Den zweiten Platz holt die Mannschaft von Cool Racing im Oreca #42.

Doch die wechselhaften Bedingungen hatten nicht alle so gut im Griff. Den schwersten Unfall des Rennens verursachte Thomas Laurent im Signatect Alpine ELF #36. Bei einem Überholmanöver kam er mit zwei Rädern ins Gras eingangs der Blanchimont-Kurve und verlor den Halt. Laurent schlug mit der rechten Seite heftig in die Streckenbegrenzung ein, wurde jedoch nur leicht verletzt.

Bei den LMGTE-Am Fahrzeugen verlief das Rennen glimpflicher. In der kleinsten Klasse der FIA WEC konnte sich der AF Corse Ferrari #83 den Sieg ohne weitere Zwischenfälle sicher und die Meisterschaftsführung ausbauen. Der zweite Platz ging an den Dempsey-Proton-Porsche #77 gefolgt vom TF Sport Aston Martin #90 auf Position drei.

Bilder © WEC-Magazin (Walter Schruff / Ton Kerdijk)