Toyota-Sieg in Sebring

Toyota konnte die 1000 Meilen von Sebring gewinnen

Das Trio Alonso, Buemi und Nakajima konnte die erste Auflage der 1000 Meilen von Sebring für sich entscheiden. Für die Mannschaft des Toyota #8 bedeutet dieser Sieg gleichzeitig den Ausbau der eigenen WM-Führung. In der LMGTE-Pro ging der erste Platz an den Porsche #91. Das Schwesterfahrzeug, welches von Pole ins Rennen ging, verpasste die Podestspitze nur knapp.

Toyota konnte die 1000 Meilen von Sebring gewinnen

Unter dem Motto „Respect the Bumps“ (oder auf Deutsch: Respekt vor den Unebenheiten) kehrte die FIA WEC auf den Sebring International Raceway zurück. Für alle Teams war die Premiere des 1000-Meilen-Rennens etwas ganz besonderes, da die unebene Fahrbahn einen Belastungstest für Mensch und Material darstellte.

Als wäre die anspruchsvolle Rennstrecke nicht Herausforderung genug, öffnete der Himmel 25 Minuten vor Rennende seine Schleusen und strömender Regen ergoss sich über Sebring. Die Wetterbedingungen sorgten für eine Kollision des Wagens #28 von TDS Racing, woraufhin die Rennleitung die 1000 Meilen hinter dem Safety Car beendete.

Klarer Sieg für Toyota Gazoo Racing

Vom ersten Startplatz aus zeigten Alonso, Buemi und Nakajima eine starke Auftaktphase und übernahmen die Führung vor López, Kobayashi und Conway. Durch die bessere Fahrzeug-Balance konnte die Nummer acht einen größeren Abstand aufbauen und sich frühzeitig auf den Sieg konzentrieren.

Hinter den Toyota #8 und #7 schaffte es die #11 von SMP Racing (Petrov, Hartley und Aleshin) als Drittes auf das Podium. Für das russische Team war es ein beeindruckender Erfolg, da Vitaly Petrov frühzeitig im Rennen durch einen Reifenschaden zurückgeworfen wurde. Trotzdem erholte sich das Trio und schaffte es schließlich auf das Podium.

Weniger Glück hatte der zweite BR1 von SMP Racing (#17). Orudzhev, Sirotkin und Sarrazin waren in den ersten größeren Unfall des Rennens involviert, nachdem Orudzhev eine zu weite Linie in Kurve eins nahm und von der Strecke abkam. Daraufhin kollidierte er mit der Streckenbegrenzung und musste seinen Prototypen vorzeitig abstellen.

Drama in letzter Minute bei den LMGTE-Fahrzeugen

Ein unglaublich spannendes Rennen lieferte die LMGTE-Pro Klasse in Sebring ab. Nahezu über die gesamte Renndistanz kämpften die Teilnehmer um die Spitzenpositionen. Den Auftakt zu einer langanhaltenden Kampfgruppe bildeten der BMW M8 #82 von Farfus und Spengler sowie der Ford GT #67 von Priaulx, Tincknell und Bornarito. Beide Teams schenkten sich nichts und blieben immer nur wenige Zehntelsekunden voneinander entfernt.

Im Laufe des Rennens fand Aston Martin eine gute Pace und konnte zur Kampfgruppe aufschließen. Doch auch Porsche machte die schwache Anfangsphase vergessen und zog mit beiden Wagen gleich. Zwischen sechs und acht Fahrzeugen kämpften schließlich ohne Unterbrechung um den Sieg in der LMGTE-Pro.

Mit nur noch wenigen Minuten auf der Uhr verbleibend führte der BMW #81 von Catsburg, Tomczyk und Sims, während der Porsche #91 auf Rang zwei kaum noch Chancen hatte vorbeizuziehen. Als der bayrische Rennwagen zu seinem letzten „Splash & Dash“ Boxenstopp einbog, setzte überraschend der Regen ein und alle Wagen musste zum Reifenwechseln.

Bei BMW versuchte man diese Gelegenheit zu nutzen und wollte gleich in einem Atemzug die Regenreifen aufziehen. Doch die Porsche-Mannschaft reagierte schneller und konnte so als erstes aus der Boxengasse fahren und die Führung übernehmen. Durch die sich anschließende Safety Car-Phase blieb keine Gelegenheit mehr auf ein freies Rennen und der Sieg ging an die #91.

Dominanz und Enttäuschung bei Jackie Chan DC Racing

Das Fahrzeug von Jackie Chan DC Racing in Sebring

Gemischte Gefühle gab es zum Rennende in der Box von Jackie Chan DC Racing. Während die Startnummer 37 (Stevens, Heinemeier-Hansson, King) das Rennen für sich entscheiden konnte und in Sebring auf Rang eins fuhr, sorgte der Schwesterwagen für Schwierigkeiten. Als Führender ging die #38 an den Start, hatte aber nach den ersten Runden bereits mit technischen Problemen zu kämpfen.

Während in einem ersten frühen Boxenstopp das Lenkrad getauscht werden musste, folgten in unregelmäßigen Abständen verschiedenste Arbeiten an der Karosserie und dem Getriebe. Insgesamt verlor die Crew 30 Runden im Rennen. Nach Ablauf der acht Stunden schaffte es die Crew nur auf Position sechs ins Ziel – Ein herber Rückschlag im Kampf um den LMP2-Titel.

Die #37 schaffte es den überaus starken Signatech Alpine Matmut (#36) über die 1000 Meilen in Schach zu halten und ging am Ende als Sieger hervor. Hinter dem französischen LMP2-Boliden fuhr DragonSpeed (#31 – Maldonado, Gonzales und Davidson) als Drittes auf das Podium.

Ein Drama kurz vor Schluss ereignete sich bei TDS Racing. Im entscheidenden Momenten des Rennens verlor Loïc Duval die Traktion und rutschte in die Reifenstapel. Eigenständig schaffte es der Franzose nicht mehr ins Rennen zurück und musste die vierte Position abschreiben.

Dempsey-Proton Racing in Bestform

Die LMGTE-Am zeigte ein ähnlich spannendes Rennen wie die Pro-Klasse. Über viele Stunden lieferten sich die #77 (Dempsey-Proton Racing – Porsche 911 RSR), die #54 (Spirit of Race – Ferrari 488 GTE) und die #56 (Team Project 1 – Porsche 911 RSR) ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Von Beginn an übernahm der gelb-schwarze Wagen von Project 1 die Führung im Rennen und konnte sich wacker an der Spitze halten. Doch ein hartes Manöver vom Spirit of Race-Piloten Giancarlo Fisichella drängte Jörg Bergmeister von der Strecke. Der Deutsche schaffte es aus eigener Kraft zurück in die Box, musste jedoch die Führung abgeben.

Der Ferrari #54 bekam eine Stop & Go-Strafe aufgebrummt, kämpfte aber weiterhin gegen den Dempsey-Porsche um Platz eins. Trotz aller mühen gelang es der Ferrari-Mannschaft nicht mehr an der #77 vorbeizuziehen und musste sich mit Rang zwei zufriedengeben. Der dritte Platz ging an das Team Project 1.

Bilder © WEC-Magazin (Walter Schruff / Ton Kerdijk)