In den ersten sechs Stunden zeigte sich Toyota wie verwandelt und konnte sich sowohl im Regen, als auch unter trockenen Bedingungen gegen Audi und Porsche behaupten. Trotz vieler Manöver, gelang es der Nummer 6 immer wieder nach vorne zu fahren und sich festzusetzen. Ein ähnliches Bild zeigte die LMGTE-Pro, wo Ford nach zahlreichen Positionsverlusten immer wieder zurück an die Spitze fand und sich mehrfacht festsetzen konnte.
Nach dem kurz vor Rennbeginn heftige Regenschauer einsetzten, war ein sicherer Start nicht mehr möglich. Die Rennleitung entschied sich für einen Start hinter dem Safety Car, um größere Unfälle zu vermeiden. Nach knapp einer Stunde war die Strecke endlich abgetrocknet und das Rennen konnte freigegeben werden.
Der erste freie Rennstart erfolgte ohne größere Kollisionen und die LMP1-Werksteams konnten sich schnell vom restlichen Feld absetzen. In einem fantastischen Dreikampf gaben sich die sechs Fahrzeuge nichts und kämpften lange um jeden freien Meter. Nach den ersten Runden konnte sich Brendon Hartley im Porsche #1 knapp vor Mike Conway im Toyota Nummer 6 festsetzen.
Als Hartley seinen Wagen später an Mark Webber übergab, konnte Conway die Führung übernehmen. Da Toyota einen Stint auf 14 Runden geplant hatte, gewannen die Japaner einen strategischen Vorteil gegenüber dem Porsche Team, welches nur 13 Runden pro Stint zurücklegte. Für Audi lief der Beginn des Rennens alles andere als geplant. Wegen Problemen am Turbolader, musste André Lotterer mit seinem Wagen Nummer 7 frühzeitig zur Reparatur rein und verlor gut 20 Minuten.
In der LMP2 kam G-Drive nach dem Safety Car frühzeitig an die Box und verlor daraufhin die Führung. Roberto Merhi im Manor #44 nutzte seine Chance und konnte sich im Rennverlauf gegen den starken Signatech-Alpine durchsetzen. Nach mehreren Runden betrug sein Vorsprung fast 45 Sekunden und das junge Team konnte viele Führungskilometer sammeln.
Doch als Matt Rao das Steuer übernahm, drehte sich dieser nur wenige Minuten später und das Team Thiriet by TDS Racing übernahm von da an die Führung. Hinter der französischen Mannschaft blieb der Signatech-Alpine #36 weiterhin stabil auf dem zweiten Rang und konnte den Schwesterwagen von Baxi DC Racing hinter sich lassen.
Das chinesische Team hingegen tat sich schwer beim Le Mans Debüt und musste sich im Rennverlauf der Konkurrenz auf Hongkong geschlagen geben. Das KCMG-Team konnte nach vielen Attacken erfolgreich den dritten Platz übernehmen.
Bei den LMGTE-Pro Fahrzeugen konnte sich Porsche in den ersten Rennstunden durchsetzen und überraschenderweise die Fahrzeuge von Ferrari und Ford hinter sich lassen. Die beiden Werksporsche #91 und #92 Team kamen mit den feuchten Bedingungen bestens zurecht und konnten problemlos die Führung übernehmen. Doch lange währte die Freude nicht, den mit jeder neuen Runde trocknete die Strecke mehr ab und spielte der Konkurrenz in die Karten.
Schnell verloren die Porsche an Boden und der Kampf um die Spitze spielte sich wieder zwischen Ferrari und Ford ab. Nach einem langen harten Kampf, meldete James Calado technische Probleme an seinem Fahrzeug mit der Starnummer #51 und kam im Anschluss in die Box. Nach einer längeren Reparaturpause konnte er das Rennen fortsetzen, hatte jedoch den Anschluss an die Spitzengruppe verloren.
Ein ähnliches Bild spielte sich beim Ford #67 ab. Auch das US-Fahrzeug kam mit Technikproblemen an die Box und musste eine längere Zwangspause einlegen. Giancarlo Fisichella und Toni Vilander nutzen diese Gelegenheiten um sich an die Spitze zu setzten. Nach harte Zweikämpfen konnte der IMSA-Ferrari mit der #82 schließlich die Führung übernehmen und ließ den beiden Ford #68 und #69 keine Chance. Doch Ford fand schnell zu alter Stärke zurück und konnte den Ferrari auf den dritten Platz verweisen.
In der LMGTE-Am verlor Ferrari durch die Nässe schnell an Boden und mussten sich einem Porsche-Duo geschlagen geben. Über viele Runden beherrschten der Proton-Porsche #88 und der KCMG-Porsche #78 die Spitze der Klasse. Auch das Aston Martin Team schloss mit jeder trockenen Runde weiter auf, kam trotz aller Mühen nicht in Schlagdistanz um die Spitze zu übernehmen.
Schwierig lief das Rennen für die beiden Corvette-Fahrzeuge der GT-Am. Nach dem man nur langsam ins Rennen fand, unterbrachen Ausflüge ins Kiesbett und ungeplante Dreher gute Stints und man fand sich regelmäßig am Ende des Feldes wieder.
Bilder: WEC-Magazin