In diesem Beitrag blicken wir auf Elise Bauquel, die sich in einer männerdominierten Branche einen festen Platz als Chefmechanikerin erkämpft hat.
Der Motorsport galt lange Zeit als Männerdomäne. Doch die vergangenen Jahre in der WEC beweisen eindrucksvoll, dass Leidenschaft und Talent keine Geschlechtergrenzen kennen. Eine Person, die hier besonders hervorsticht ist Elise Bauquel.
Ursprünglich hatte sie nicht geplant, Rennmechanikerin zu werden. Ihr eigentlicher Studienschwerpunkt lag im Bereich des Maschinenbaus. Der Wendepunkt kam, als sie im Rahmen von Rallye-Veranstaltungen einem Freund bei der technischen Betreuung half. Diese Erfahrung weckte ihre Begeisterung für den Rennsport. Sie entschied sich dazu, an der Ecole de la Performance in Nogaro zu studieren, einer renommierten Einrichtung, die sich ausschließlich Rennmechanikern und Ingenieuren widmet.
Ihre erste Anstellung als Chefmechanikerin fand sie bei Hexis Racing. In den Jahren 2008 und 2009 führte sie das Team auf dem Aston Martin DBRS9 GT3 an und wurde schließlich 2010 und 2011 mit dem Aston Martin DBR9 GT1 Team-Weltmeister.
Die folgenden Jahre brachten neue Herausforderungen mit sich, darunter die Arbeit am McLaren MP4 12C, bevor sie schließlich in die LMP2 gelangte. Als Chefmechanikerin war Sie für den Ligier JSP217 von IDEC in der ELMS und jenes von JOTA in der WEC tätig. Diese Zusammenarbeit begann im August in Silverstone und dauert bis heute an.
Elise Bauquel als Einzelkämpferin in ihrem Handwerk
Elise betonte stets, dass sie sich von Männern respektiert gefühlt hat. Seit Kindertagen war sie es gewohnt, mit Jungen zu arbeiten, wodurch Geschlechterunterschiede für sie nie ein Problem waren. Trotzdem wurde ihr während der Ausbildung klar, dass sie mehr leisten und mehr beweisen musste als ihre männlichen Kollegen. Zwar gibt es vereinzelt mehr Frauen in der Szene, doch die überwiegende Mehrheit sind nach wie vor Männer.
Ihr Ziel ist es bis heute unverändert geblieben: Sie möchte ihre Arbeit so gut wie möglich machen und sich ständig neuen Herausforderungen stellen. Als aktuelle Verantwortliche für den Fahrerwechsel am Porsche 963 vom Hertz Team JOTA ist sie außerdem für die Karosserie zuständig. Dies umfasst den Bau neuer Karosserieteile und die Anpassung an das Fahrzeug in Zusammenarbeit mit Fachleuten für Verbundwerkstoffe. Zusätzlich gehört das Verkleiden des Fahrzeugs zu ihren Aufgaben.
Elise hat nicht nur bewiesen, dass Frauen im Motorsport erfolgreich sein können. Sie hat auch Pionierarbeit geleistet und den Weg für zukünftige Generationen geebnet. Ihre Leidenschaft, Entschlossenheit und ihre kontinuierliche Suche nach neuen Herausforderungen machen sie zu einer inspirierenden Persönlichkeit in der Welt der FIA WEC. Wir sind gespannt darauf, welche weiteren Meilensteine sie auf ihrem Weg noch erreichen wird.
Bilder © WEC-Magazin