Weltmeister Sébastien Buemi im Interview

Der Toyota Racing Pilot Sébastien Buemi ging im vergangenen Jahr durch eine Saison mit vielen Höhen und Tiefen. Nach vielen harten Rennen schaffte er es mit sein Team, schließlich den langersehnten Weltmeistertitel einzufahren. Wir von WEC-Magazin haben mit ihm über die vergangene Saison gesprochen und einen Ausblick auf 2015 gewagt.
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Die Saison 2014 hätte für dich und dein Team nicht besser laufen können. Beschreibe dein Jahr 2014 in fünf Worten.
Weltmeister, erstaunlich, erfolgreich, wettbewerbsfähig, fordernd

Du und Anthony haben im vergangenen Jahr den FIA Langstrecken-Weltmeistertitel einfahren können. Bist du mit dir selbst und deiner Leistung zufrieden?
Ich bin mit meiner Leistung in der letzten Saison absolut zufrieden. Natürlich war es ein großes Ziel auch in Le Mans zu gewinnen, doch aufgrund des zeitigen Unfalles war der dritte Platz eine starke Leistung. Alles in allem haben Anthony und ich vier Saisonrennen gewonnen, was genau die hälfte ist, von daher bin ich sehr stolz auf meine Leistung.

Verspürst du als Titelverteidiger einen höheren Erfolgsdruck als in den Jahren zuvor, wenn du in Silverstone an den Start gehen wirst?
Ich freue mich schon sehr in Silverstone mit der Nummer #1 auf dem Fahrzeug an den Start zu gehen. Diese Dinge bereiten dir als Rennfahrer große Freude. Ja wir werden alles geben um die Weltmeisterschaft zu verteidigen, aber ich glaube nicht das es ein extra Druck ist. Es ist so, dass wir nun wissen wie es sich anfühlt Weltmeister zu sein und wir dieses Gefühl nicht verlieren wollen.
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Anthony Davidson sagte vor kurzem, dass er sich in diesem Jahr auf einen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans fokussieren wird. Konzentrierst du dich ebenfalls auf einen Sieg beim Motorsportklassiker oder hast du mehr die Verteidigung des WM-Titels im Blick?
Jedes Jahr ist ein Sieg in Le Mans Ziel Nummer eins. Im vergangenen Jahr war es das bis zu unserem Unfall, als uns bewusst wurde das es schwer wird noch einen Sieg zu erzielen – danach konzentrierten wir uns vollkommen auf die Weltmeisterschaft. Ich möchte auf keinen Fall die Startnummer #1 verlieren, doch ich möchte um jeden Preis Le-Mans-Sieger werden. In Le Mans gibt es gibt es doppelte Punkte, somit wäre ein Sieg dort eine große Hilfe im Kampf um die Weltmeisterschaft.

Das Jahr 2015 bringt Veränderungen mit sich. Aufgrund der nicht Verfügbarkeit von Nicolas Lapierre wird Kazuki Nakajima euch in diesem Jahr verstärken. Freust du dich über die Zusammenarbeit mit ihm?
Ja, ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit. Kazuki ist ein netter Kerl und ein sehr schneller Fahrer. Ich denke das wir ein gutes Team bilden werden. Wir haben eine gute Beziehung und ich glaube das es ein einfacher Übergang sein wird.
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In diesem Jahr debütiert die WEC auf dem Nürburgring. Wie denkst du über die Aufnahme der deutschen Traditionsstrecke in den Rennkalender? Ist das Rennen in Deutschland auch in gewisser Weise ein zweites Heimrennen für Toyota?
Es ist schon lustig, nun hat Toyota drei Heimrennen. Fuji ist natürlich das wichtigste Heimspiel, aber Spa und der Nürburgring sind nur eine Stunden von der TMG-Zentrale entfernt und somit betrachten wir beide als Heimrennen. Ich mag den Nürburgring und freue ich mich dort fahren zu können, da die Strecke eine sehr spezielle Sportwagen Geschichte hat.  Jedoch werden wir auf der Grand-Prix-Strecke fahren, nicht auf der Nordschleife. Es wird eine ganz andere Erfahrung sein als zu Zeiten wo Stefan Bellhof Rundenrekorde im Sportwagen aufstellte. Mit zwei deutschen Herstellern und der nähe von Toyota zum Ring, hoffe ich auf zahlreiche Zuschauer und ein gutes Wochenende.

Bildquellen: Toyota-Racing