Prototypen feiern Comeback auf dem Norisring

Der Start vom Prototypen Rennen am Norisring

Parallel zum 6-Stunden-Rennen der WEC auf dem italienischen Autodromo Nazionale di Monza, wurde im rund 610 Kilometer entfernten Nürnberg Prototypen-Geschichte neu geschrieben. 

Vom 7. bis 9. Juli 2023 machte der Prototype Cup Germany erstmals seit bestehen der Serie Halt auf dem Norisring. Mit dem Lauf brachten die Veranstalter ADAC und Creventic echte Prototypen zurück auf den legendären Stadtkurs in Nürnberg.

Im Rahmen des ADAC Supercup fuhren Prototypen zuletzt 1989 über den 2,3 kilometerlangen Straßenkurs, auf welchem überwiegend Touren- und GT3-Rennwagen gastieren. Für die Gruppe C-Piloten galt der Norisring damals neben Läufen am Nürburgring und in Silverstone als Highlight im Rennkalender. Als letzter Sieger der „200 Meilen in Nürnberg“ trug sich der deutsche Frank Jelinski mit seinem Porsche 962 C in die Geschichtsbücher ein. 

Ganze 34 Jahre nach diesem Triumph ist es das deutsch-luxemburgische Duo, Markus Pommer und Gary Hauser vom Team Racing Experience, welches das Prototypen-Comeback auf dem Norisring für sich entscheiden konnte. Mit einem Vorsprung von 0,452 Sekunden sicherten sich die Piloten einen knappen Sieg vor den Spaniern Belén García Espinar und Xavier Lloveras. 

Kurz vor dem Prototypen-Comeback gab es einen Schockmoment in der Einführungsrunde zum Samstagsrennen. Der Rumäne Alex Cascatau verlor beim Aufwärmen seiner Reifen die Kontrolle über den LMP3-Boliden und schlug in die Leitplanke ein. Die Bergung und Reparaturarbeiten an der Streckenbegrenzung sorgten für eine 35-minütige Startverzögerung. 

Bei Lufttemperaturen von über 30 Grad startete der Prototype Cup Germany am Sonntagnachmittag in das zweite Rennen des Wochenendes. Vor vollen Zuschauertribünen raste das Feld auch im Sonntagsrennen lautstark auf die sogenannte Grundig-Kehre zu. 

Vom Start bis zur Zielüberfahrt blieb der Ausgang des Rennens vollkommen offen. Nachdem Valentino Catalano seine Pole-Position in eine starke Führung umwandeln konnte, setzte sich der „van ommen racing“-Pilot Xavier Lloveras an die Fersen des Westheimers und lag zum Boxenstopp eine Sekunde hinter dem Führenden. Doch durch ein Problem mit der Kupplung fiel das spanische Fahrerduo bis auf Rang zehn zurück. Somit wirkte ein Sieg der DKR Engineering-Piloten Catalano/Rogalski als gesichert. Doch auch diese Fahrerpaarung hatte Pech und musste das Rennen nach einem Einschlag in der Mauer vorzeitig beenden. Ab diesem Zeitpunkt lieferten sich Gustavo Kiryla und Oscar Tunjo ein Duell um die Führung. Nach zahlreichen Rad-an-Rad-Kämpfen kollidierten die beiden Piloten miteinander, wodurch der Drittplatzierte Laurents Hörr die Spitze übernahm und als Führender die Ziellinie überquerte. Kiryla sicherte sich Rang zwei, vor dem Samstagssieger Markus Pommer. Der Kolumbianer Oscar Tunjo musste sich mit dem vierten Platz zufriedengeben. 

Durch das erfolgreiche Wochenende am Norisring konnten Pommer und sein Teamkollege Gary Hauser die Meisterschaftsführung weiter ausbauen. Wer das Prototypen-Event verpasst hat, kann sich den Lauf kostenlos auf YouTube anschauen. Der nächste und vorletzte Lauf der Prototype Cup Germany-Saison findet am ersten Septemberwochenende im niederländischen Assen statt. 

Bilder © Pressematerial – Prototype Cup Germany, Norisring 2023 – Gruppe C Photography