Die Geschichte der WEC

Die WEC ist wohl eine der spannendsten Weltmeisterschaften die es aktuell zu sehen gibt. Im Jahr 2012 ging die World Endurance Championship in ihre erste Saison. Auf den ersten Blick wirkt es für „Neueinsteiger“ etwas verwunderlich, dass diese Weltmeisterschaft noch so jung ist. Doch wer etwas genauer in den Geschichtsbüchern stöbert wird erkennen, dass die WEC in Wahrheit viel älter ist als man im ersten Moment annimmt.

Ein LMP1-Fahrzeug der Gegenwart auf der Rennstrecke

Die Anfänge des Motorsports

Mit der Erfindung des Automobils im späten 19. Jahrhundert, ließen die ersten Rennen nicht lange auf sich warten. Einer der besten Wege für die damaligen Hersteller ihre Konstruktionen auf Herz und Nieren zu prüfen war es, Wettkämpfe auf offenen Straßen zu veranstalten. In dieser Zeit entstanden eine Vielzahl von Rennen, welche zwischen Großstädten in ganz Europa ausgetragen wurden. Alle entsprachen vom Charakter eher einer heutigen Rally als einem Rundstreckenrennen und wurden in der Regel von französischen Tageszeitungen Veranstaltet. Zu den berühmtesten Events dieser Art gehörten die Rennen Paris-Bordeaux, Paris-Wien, Paris Berlin und Paris-Peking.

Diese einzigartigen Rennen führten entlang festgelegter Routen. Da zu diesem Zeitpunkt an eine Live-Berichterstattung nicht mal im Entferntesten zu denken war, platzierten die Veranstalter neben jedem Fahrer einen Journalisten, welcher den Teilnehmer bis zu seinem Ziel begleitete. In diesen frühen Tagen schafften es Autobauer wie Renault, Peugeot und Fiat sich einen Namen zu machen und durch ihre Leistung zu glänzen. Doch so reizvoll diese Stadt-zu-Stadt Rennen auch waren, umso gefährlicher war es an solch einer Veranstaltung teilzunehmen. Die Straßen waren teilweise ohne Asphalt und es gab keinerlei Sicherheitseinrichtungen. Jedes Rennen war ein Spiel mit dem Tod.

Im Jahr 1903 kam es dann zur großen Tragödie. Bei dem Rennen Paris-Madrid nahmen sage und schreibe 224 Fahrzeuge teil. Es war das bis Dato größte Autorennen in diesem Format. Als an der Champs-Elysées der Startschuss fiel ahnte niemand, dass am Ende nur die Hälfte das Ziel erreichen würde. Zwölf Menschen verloren bei diesem Rennen ihr leben, unter anderem auch der Renault-Bruder und mit Gründer Marcel. Diese Tragödie verpasste den Motorsportbestrebungen einen frühen Dämpfer und begründete zugleich das Ende der Stadt-zu-Stadt Autorennen.

Die Anfänge des Motorsports

Eine neue Art von Autorennen entsteht

Die Gefahr war allgegenwärtig und dennoch war das Bestreben Autorennen auszutragen ungebrochen. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, beschloss der Französische Automobilclub (ACO) einen sogenannten „Grand Prix“ auszutragen. Es war das erste Mal seit dem Unfall, dass wieder ein Autorennen ausgetragen wurde. In der südfranzösischen Stadt Le Mans sperrte man für diesen Zweck öffentliche Straßen und legte einen geschlossenen Rundkurs an. Es war die Geburtsstunde des modernen Motorsports.

Die Idee von Rundenbasierten Rennen stieß auf so großes Interesse, dass innerhalt kürzester Zeit Rennstrecken in vielen Ländern der Welt entstanden. Noch vor dem ersten Weltkrieg entstanden Kurse wie Brooklands, Indianapolis und Monza. Diese neue Art des Autorennens sorgte dafür, dass sich Hersteller wie Mercedes-Benz, Ferrari, Alfa Romeo und Bentley einen Namen im Motorsport machen konnten. Doch die Freude an der neu gewonnenen Sportart war nicht von langer Dauer, denn nur kurze Zeit später brach der erste Weltkrieg aus. Die Umstände und die Feindseligkeit sorgten dafür, dass der Motorsport an Bedeutung verlor und es Jahre dauerte bis man sich wieder auf den Sport konzentrieren konnte.

Ein erster wichtiger Schritt zur Rückbesinnung auf den Motorsport wurde im Jahr 1923 gemacht. Der französische Automobilclub (ACO) wollte die Menschen zusammen bringen und nach der langen Pause wieder ein Autorennen in der Stadt Le Mans austragen. Das Ergebnis aus diesem Bestreben war die Geburt des wohl legendärsten Rennens der Welt. Am 26. Mai fiel der Startschuss für die erste Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans, ein Rennen was auf die Ursprünge des Motorsports zurückgriff und zugleich etwas Neues wagte. Es sollte die Grundlage für eine Vielzahl von Langstreckenrennen in aller Welt bilden und auch trotz der Folgen des zweiten Weltkrieges bis in die heutige Zeit bestand haben.

Ein Ferrari aus der frühem Zeit der WEC

Die Gründung der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Durch den zweiten Weltkrieg war der Automobilsport stark ins Hintertreffen geraten. Mit der Gründung der Formel 1 im Jahr 1950, machte die internationale Gemeinschaft einen ersten großen Schritt zueinander. Es dauerte nicht lange, bis die 24 Stunden von Le Mans zur alten Popularität zurückfanden und sich als die feste Größe im Langstrecken-Sport etablierte. Nach dem die Formel 1 einen erfolgreichen Start hatte, dauerte es nicht lange bis auch die Le Mans Veranstalter auf den Gedanken kamen, eine Langstrecken-Weltmeisterschaft zu veranstalten. Aus dieser Idee heraus entstand im Jahr 1953 die Sportwagen-Weltmeisterschaft. Es war der nächste große Schritt nach der Entstehung des modernen Rennformats.

Seit dem es die erste Langstrecken-Weltmeisterschaft gab, schaffte es immer ein Team, sich über längere Zeit an der Spitze zu halten. Durch diese Zeitabschnitte ließ sich eine gute Einteilung der Geschichte vornehmen und ein noch besserer Überblick gewinnen. Gleich zu Beginn der 50er Jahre kristallisierte sich ein Kampf um die Spitze heraus. Frisch nach dem Krieg waren die Fronten noch verhärtet und die Autobauer der einzelnen Länder noch nicht besonders gut aufeinander zu sprechen. Bereits in der Formel 1 hatte das deutsche Mercedes-Benz Team der Konkurrenz ihre Grenzen aufgezeigt und es war nicht verwunderlich, dass sie diese Stärke auch in der WSC ausspielen konnten. Doch im Gegensatz zur Formel-Serie, hatte man in der Langstrecke mit der britischen Jaguar Mannschaft einen nahezu ebenbürtigen Gegenspieler, der dem technischen Niveau Schritt halten konnte.

Über die nächsten Jahre entbrannten bei jedem Rennen neue Kämpfe zwischen Jaguar und Mercedes im Duell um die Krone. Doch im Sommer 1955 fanden diese Kämpfe ein schnelles Ende, als sich Mercedes aus dem Langstrecken-Sport zurückzog. Ein Auslöser für die Entscheidung der deutschen Mannschaft war der verheerende Unfall mit 84 Toten beim Rennen in Le Mans. Doch auch Jaguar war in den nachfolgenden Jahren nicht mehr so stark wie zuvor und gab die Krone an Ferrari ab.

Ein Porsche aus den 60er Jahren

Die Porsche-Ära

Zu Beginn der 1960er konnten die Italiener der Konkurrenz erstmals zeigen, dass sie die besten sind die es in Le Mans und WSC zu schlagen gilt. Doch es dauerte nicht lange bis auch Ferrari seinen großen Gegenspieler bekam. Henry Ford sagte, dass er „krank beim Anblick der Dominanz durch die Blutroten Wagen wird“. Seine Reaktion hatte zur Folge, dass er im Folgejahr einen großangelegten Einstieg in die WSC verkündete und mit speziell Entwickelten Ford GT40 im Jahr 1966 dann erstmals die Titel in die USA holte.

Doch lange hielt der Erfolg von Ford nicht, denn bereits Anfang der 1970er Jahre wechselten die Machtverhältnisse und es begann der Mythos von Porsche im Langstrecken-Sport. Der deutsche Sportwagenbauer schaffte es wie kein anderer sich einen Platz in den Geschichtsbüchern zu sichern. Sage und schreibe 16-mal gewannen die Stuttgarter die 24 Stunden von Le Mans und 15-mal den Weltmeistertitel der WSC. Es war eine Leistung wie sie nie wieder überboten werden konnte und noch immer den ultimativen Rekord darstellt. Mit seinen Wagen 915, 935 und 936 schaffte es Porsche, seine Marke endgültig im Motorsport zu etablieren und den 70er Jahren einen Stempel aufzudrücken.

Der Mercedes aus den 80er Jahren

Die goldene Zeit der Gruppe C

Mit Beginn der Saison 1982 führte die FIA ein neues Reglement für die Sportwagen ein. Bis zu diesem Zeitpunkt herrschte in der Sportwagen-Szene ein buntes Durcheinander. Auf jedem Kontinent gab es eigene Fahrzeug-Gruppen, welche nur von wenigen Regularien eingegrenzt wurden. Da die Wagen in Nordamerika anderen Regeln folgten als jene in Europa, war es für die Hersteller schwierig in mehreren Rennserien gleichzeitig anzutreten. Mit der Einführung der sogenannten Gruppe C wollte die FIA diesem Wildwuchs ein Ende setzten und international einheitliche Vorschriften für Prototypen und Sportwagen erlassen.

Die neuen Regeln sorgten für einen wahren Aufschwung des Langstreckensport. Porsche gab auch mit den neuen Regeln sein bestes um weiter an der Spitze zu bleiben, was ihnen mit den Modellen 956 und 962 auch wunderbar gelang. Die unschlagbare deutsche Mannschaft und das einheitliche Reglement sorgten dafür, dass eine Vielzahl von Herstellern einen Einstieg in die WSC wagten. Neben asiatischen Autobauern wie Toyota, Nissan und Mazda wagten in dieser Zeit auch Peugeot und Sauber-Mercedes einen Schritt nach Le Mans. Diese Vielzahl an Werksteams und unterschiedlichen Konzepten sorgte für einen der spannendsten und wohl am härtesten umkämpften Abschnitte in der Geschichte der World Sportscar Championship.

Der Le Mans-Rennwagen von Peugeot

Ein Ende auf Raten

Nach dem der ACO über die vergangenen Jahrzehnte die Oberhand in der WSC hatte, wollte sich nun die FIA mehr einbringen um größere Gewinne einfahren zu können. Man begann die 3,5-Liter-Saugmotoren der Formel 1 auch für die Sportwagen-Weltmeisterschaft vorzuschreiben. Des Weiteren erhöhte man die Anzahl der Rennen im Kalender und verpflichtete die Wagenbauer zur Einschreibung für eine ganze Saison, wenn diese an den 24 Stunden von Le Mans teilnehmen wollten.

Für die Vermarktung und Feinabstimmung beauftragte man Bernie Ecclestone, welcher bereits in der Formel 1 ein wahres Wunder vollbracht hatte. Dieser jedoch hatte kein Interesse daran den Erfolg seiner Formel 1 in Gefahr zu bringen und ging nur halbherzig an das Projekt „Aufwertung der WSC“. Die Einschnitte in das Grundkonzept zogen eine Explosion der Kosten nach sich. Ähnlich wie in der Formel 1 mussten nun auch hier die Wagenbauer wesentlich höhere Startgebühren in Kauf nehmen, wenn sie an der Weltmeisterschaft teilnehmen wollten. Durch die neuen Motorenvorgaben und die verhältnismäßig geringe Auswahl stiegen schnell die Motorenpreise und bei den ersten Teams kam es zu finanziellen Engpässen.

Der Druck wurde immer höher und mit jeder neuen Saison wurden die Regeln verändert. Dies wiederum sorgte für regelmäßig steigende Entwicklungsarbeit und die Kosten für alle beteiligten verdoppelten sich von Jahr zu Jahr. Die Ticketpreise und Antrittsgebühren kletterten innerhalb kürzester Zeit in astronomische Höhen und überstiegen schließlich jene der Formel 1, da die FIA immer größere Gewinne einfahren wollte. Im Jahr 1990 waren die Kosten so hoch, dass sich fast alle Privatmannschaften aus der WSC zurückzogen. Auch die Wagenbauer verloren langsam das Interesse und die Rennserie zunehmend an Fans.

Ein Le Mans Prototyp im Gulf Design

Ein schwieriger Neuanfang

Im Jahre 1992 waren nur noch wenige Automobilhersteller verblieben. Aufgrund der Kostenexplosion in dieser Saison war das Starterfeld von knapp 50 Wagen auf lächerliche 11 Fahrzeuge geschrumpft. Die Machtkämpfe zwischen dem Veranstalter ACO und der FIA nahmen immer größere Ausmaße an und die Antrittsgebühr für die Teams stieg auf absurde 7,5 Millionen Dollar an. Das Konzept der FIA ging nicht auf. Anstatt 2 erfolgreiche Weltmeisterschaften zu etablieren hatte man die Sportwagen-Weltmeisterschaft zugrunde gewirtschaftet und so Fans und Teams vergrault. Die ehemalige Spielwiese der Automobilhersteller war am Ende. Mit Beginn des Jahres 1993 wurde die World Sportscar Championship offiziell eingestellt.

Während die 24 Stunden von Le Mans aufgrund ihrer Tradition überlebten und auch weiterhin jedes Jahr ausgetragen wurden, war die Weltmeisterschaft am Ende. Die Gräben zwischen ACO und FIA waren so tief, dass man sich in den folgenden Jahren nicht auf eine gemeinsame Nachfolge-Serie einigen konnte. Dies hatte zur Folge, dass der Langstreckensport sich von der internationalen Bühne wieder auf seine Wurzeln rund um das Rennen in Le Mans konzentrierte. Nach einer Zeit der Stagnation, kam mit dem Jahr 2000 erstmals wieder Bewegung in die Szene. Mit dem Ende der alten WSC waren auch die großen Autobauer verschwunden und niemand traute sich mit einem gut finanzierten Werksteam zurück an den Start.

Doch mit der Jahrtausendwende macht Audi dem langen Warten ein Ende und wagte zum neuen Millennium sein Le Mans-Debüt. Es war der erste Schritt nach einer schwierigen Phase. Der Autobauer aus Ingolstadt dominierte in den Folgejahren die 24 Stunden von Le Mans und sorgte für ein neues Interesse am Langstreckensport. Im Jahr 2007 fasste Peugeot einen Entschluss und wagte sein Comeback. Der Einstieg heizte das Interesse weiter an und so kam es, dass der ACO im Jahr 2010 den ILMC (Intercontinental Le Mans Cup). Der Rennkalender mit Läufen auf der ganzen Welt stieß bei allen beteiligten auf positives Feedback und sorgte für ein Umdenken bei der FIA.

Der Audi R18 im Jahr 2012

Die Geburt der WEC

Es vergingen 20 Jahre bis die FIA und der ACO ihre Streitigkeiten überwunden hatten. Im Jahr 2011 folgte schließlich der Beginn einer neuen Ära. Zusammen wollten beide einen Neuanfang wagen und wieder eine Weltmeisterschaft für Sportwagen und Prototypen austragen. Das Resultat dieser Zusammenarbeit war die World Endurance Championship, welche 2012 ihr Debüt feierte.

Beide Parteien hatten aus ihren Fehlern gelernt und versuchten nun mit klar geregelten Gewinn- und Zuständigkeitsbereichen wieder eine Spielwiese für die Automobilindustrie zu schaffen. Das oberste Ziel sollte sein, die Regeln so gering wie möglich zu halten, um genügend Spielraum für neue Technologien zu bieten.

Die ersten drei Jahre überstand die WEC gut. Nach anfänglichen Problemen, die nötige Aufmerksamkeit bei den Autobauern zu gewinnen, ging es dann Schlag auf Schlag. Es bildete sich eine goldene Zeit für die Prototypenklasse LMP1 heraus. Nach Audi und Toyota gesellte sich auch Porsche und kurzzeitig Nissan hinzu. In den Jahren 2015 und 2016 erlebte die LMP1 dann einen Höhepunkt, mit vier Werksteams, mehreren Privatmannschaften, neun Saisonrennen und mehreren Fahrzeugen pro Team.

Doch der Diesel-Skandal bremste die LMP1-Klasse bei voller Fahrt aus. Nissan stieg nach vielen technischen Problemen in der Debüt-Saison wieder aus. Kurz darauf zog sich Audi 2016 vollständig zurück, da der Skandal im Volkswagen-Konzern harte Sparmaßnahmen bedeutete. Auch Porsche blieb davon nicht verschont und musste nach drei WM-Titeln in Folge das LMP1-Programm einstellen.

Einzig Toyota hielt der LMP1-Klasse bis zum Schluss die Treue und fuhr teils ohne Konkurrenz bei jedem Rennen mit. Gemeinsam mit den WEC-Verantwortlichen und weiteren Herstellern erarbeiteten die Japaner ein neues Regelwerk. Unter dem Titel Le Mans Hypercar (LMH) tritt ab dem Jahr 2021 eine neue Spitzenklasse das Erbe der LMP1 an.

Zwei Weltmeistertitel in einer Rennserie

Die LMGTE-Pro-Klasse war lange Zeit das zweite Standbein der Werkswettbewerbe in der WEC. Seit 2012 wird die Klasse jedes Jahr ausgetragen und zog regelmäßig Werks- oder Semi-Werksteilnahmen von Aston Martin, Ferrari und Porsche an.

Doch wie bei der LMP1 sollte sich 2016 als goldene Ära für die Kategorie erweisen. Ford kündigte seine Rückkehr nach Le Mans an, 60 Jahre nach dem Gewinn des Gesamtpodiums bei diesem Rennen. Der Ford GT würde in der LMGTE-Pro-Klasse antreten.

2018 hat BMW den Köder geschluckt und kehrt zum ersten Mal seit 2011 in die Kategorie zurück. Mit zwei Corvettes und zusätzlichen Porsche-Werksteilnahmen aus den USA wuchs das LMGTE-Pro-Starterfeld in Le Mans bei den 24 Stunden von Le Mans 2018 auf 13 Teilnehmer an.

Aufgrund des großen Interesses an der Klasse beschloss die FIA, neben der Weltmeisterschaft für Prototypen auch eine Weltmeisterschaft für GT-Fahrzeuge zu vergeben. Es war das erste Mal, dass zwei Weltmeistertitel in einer Meisterschaft zu vergeben waren.

Aber auch die LMGTE Pro erreichte ihren Höhepunkt. Die Supersaison 2018/2019 war die einzige Saison mit BMW-Werksbeteiligung. Auch das GTE-Pro-Programm von Ford endete planmäßig mit dem Ende der Saison 2019.

Die Saison 2019/2020 dauerte aufgrund der COVID-19-Pandemie mehr als einen vollen Kalender und strapazierte das Budget vieler Teilnehmer bis an die Grenzen. Mit der neuen LMH-Klasse, die sich speziell an GT-Hersteller richtet, blieb zudem ein großes Fragezeichen hinter der GTE-Pro-Klasse.

Die aktuelle Situation in der Weltmeisterschaft

Interne Machenschaften bei Aston Martin führten dazu, dass die britische Marke ihr LMGTE Pro-Werksteam Ende 2020 zurückzog. Damit bleiben Ferrari und Porsche als einzige Werkskonkurrenz in der Klasse übrig. Das Ende der Doppelweltmeisterschaft in der WEC kam 2022, als zum letzten Mal ein Rennen mit LMGTE-Pro-Klasse ausgetragen wurde. Im Jahr darauf, 2023, befand sich auch die LMGTE-Am-Klasse auf Abschiedstournee, bevor in der Saison 2024 eine Nachfolgekategorie auf Basis von GT3-Fahrzeugen folgte (ausschließlich für Privatteams reserviert).

Im gleichen Atemzug wuchs die neue LMH (Hypercar)-Klasse immer mehr, mit mehreren neuen Werksteams in der Saison 2022/23. Für das Folgejahr 2024 stehen bereits neue Teilnehmer in den Startlöchern. All dies geschieht wohl auch auf Kosten der LMP2-Klasse, die in Zukunft nicht mehr in der WEC antreten könnte. Der Fokus von ACO und FIA geht in Richtung einer Rennserie mit zwei Klassen (Hypercar und GT3).