Vergangenes Wochenende startete die European Le Mans Series in ihr zweites Saisonrennen. Bei wechselhaften Bedingungen und gut gefülltem Starterfeld wurde so einiges geboten. Wir werfen einen Blick auf das vergangene Rennen in Italien, wo sich Thiriet by TDS den hart umkämpften Gesamtsieg sichern konnte.
Die Sonne zeigte sich Anfangs von ihrer besten Seite über dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Beim Start konnte Nicolas Lappiere (DragonSpeed #21) seine Poleposition in eine Führungsposition verwandeln, während er von Paul-Loup Chatin (Panis Barthez Competition #23) auf jedem Meter verfolgt wurde. Durch den Kampf an der Spitze konnten die Verfolger schnell aufschließen. Die Wagen #46 (Thiriet by TDS) und #38 (G-Drive Racing) setzten sich auch hinter Lappiere fest und sorgten für eine spannende Anfangsphase.
Nach den Fahrerwechseln bei DragonSpeed und G-Drive konnten sich Pierre Thiriet und Paul-Loup Chatin absetzen und führten den Kampf weiter fort. Auch die #46 von Thiriet by TDS Racing musste später im Rennen an die Box. Doch wider erwartend konnte der Japaner Ryo Hirakawa schnell den verlorenen Boden gut machen und zog an Fabian Barthez (#23) vorbei auf den zweiten Rang. Als Mathias Beche in der letzten Stunde das Steuer übernahm, legte dieser einen Zahn zu und konnte schließlich die Führung übernehmen.
Die Verfolger von G-Drive (#38) und DragonSpeed (#21) wollten das aber nicht auf sich sitzen lassen. Mit zahlreichen Angriffen versuchte man den Prototypen von Thiriet by TDS zu überholen, doch ohne Erfolg. Wenig später zog sich der Himmel zu und starke Regenschauer setzten ein. Die Rennleitung sah sich aufgrund der schlechten Bedingungen gezwungen eine Full-Course-Yellow Phase auszurufen. Eine halbe Stunde vor Schluss war keine Besserung in Sicht und das Rennen wurde hinter dem Saftey Car beendet. Die #46 von Thiriet by TDS kam vor der #38 (G-Drive) und der #21 (DragonSpeed) ins Ziel.
In der LMP3-Klasse lieferte sich United Autosport ein beeindruckendes Rennen. Nachdem das Trio Alex Brundle, Christian England und Mike Guasch sich von der Poleposition aus die Führung sichern konnte, verzockte man sich später beim Boxenstopp. Die #9 vom Team Graff war im Kiesbett gelandet und zur Bergung rief die Rennleitung eine Full-Course-Yellow Phase aus. Ein Großteil des Feldes nutzte die Gelegenheit für Reifen- und Fahrerwechsel.
Später zog auch das Führungsfahrzeug #2 von United Autosport nach, hatte jedoch weniger Glück als die Konkurrenz. Die Rennleitung hob die FCY-Phase auf, während der LMP3-Wagen noch in der Box war und man rutschte auf Position acht ab. In den letzten zwei Stunden gab Christian England alles. Mit jeder Runde arbeitete er sich weiter nach vorne und machte die verlorenen Positionen wieder gut. Kurz vor dem einsetzenden Dauerregen erreichte er Position eins und konnte das Rennen als Sieger beenden.
Bei den GTE-Fahrzeugen überraschte die #77 von Proton Racing mit einer starken Anfangsphase. Der Gaststarter Robert Renauer konnte schnell die Führung übernehmen und vergrößerte mit jeder Runde den Abstand zu den Gegnern. Der Deutsche fuhr einen fehlerfreien Stint und konnte das Fahrzeug an Wolf Henzler übergeben. Dieser setzte die gute Leistung von Renauer fort und verteidigte souverän die Führung. Auch in der regnerischen Schlussphase hatte man Glück und Mike Hedlund konnte die Ziellinie als erster überqueren. Platz zwei ging an JMW Motorsport (#66) dicht gefolgt vom AT Racing Ferrari (#56) auf Platz drei.
Bilder: WEC-Magazin (Walter Schruff)