Am 30. August 2015 wird die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft erstmals in Deutschland ein Rennen austragen. Um für den Lauf so gut wie möglich vorbereitet zu sein, beschloss Toyota einen privaten Test auf dem Nürburgring auszutragen. Viele Teammanager waren von der Idee der Japaner angetan und meldeten sich ebenfalls für die Testtage an, sodass wir kurz darauf ein Feld von 20 Fahrzeugen vermelden konnten. Doch wer machte bei den beiden Testtagen in der Eifel die beste Figur? Wir haben sie für euch hier ausgewertet.
Am Montag morgen zeigte sich der Nürburgring für Fahrer und Zuschauer von seiner gewohnten Seite. Mit durchwachsenem Wetter ging es in den ersten Testtag hinein. Nachdem die meisten Fahrer an dem Abend zuvor in der Eifel ankamen, gingen es die Teams am Vormittag ruhig an. Nachdem alle Vorbereitung getroffen wurden, drängten sich die Fahrzeuge auf den 5,148 Kilometer langen Kurs und spulten ihre Testprogramme ab. Aufgrund des großen Feldes gab es auch für die Zuschauer auf der offenen Haupttribüne viel zu beobachten.
LMP1
In der LMP1-Klasse waren die deutschen Hersteller Audi und Porsche sowie der amtierenden Weltmeister Toyota vertreten. Auch die Privatmannschaft ByKolles stellten nach den vergangenen Rennen ihren Prototypen auf die Probe um endlich das Ziel zu erreichen. Lediglich Rebellion Racing und neu Einsteiger Nissan waren nicht in der Eifel anwesend. Nissan testete jedoch mit dem GT-R LM Nismo auf dem WEC-Kurs in Austin (Texas), wo der nächste Lauf nach dem Deutschlandrennen stattfinden wird. Am ersten Testtag hatte Porsche in der LMP1-Klasse die Nase vorn, jedoch folgte Audi den Stuttgartern mit nur einer Sekunde abstand. Toyota fand am Montag zu alter stärke wieder fuhr mit nur 0.309 Sekunden Abstand auf Platz drei. ByKolles spulte nur wenige Runden ab und fuhr eine Zeit von 1:46.108 Minuten.
Am zweiten Tag fuhren die Le Mans Prototypen Rundenzeiten, welche rund zwei Sekunden schneller waren als die des Vortages. Jedoch beendete Audi den zweiten Tag mit der schnellsten Runde und verdrängte Porsche auf den zweiten Platz. Toyota verlor gut zwei Sekunden auf die Konkurrenz und beendete den eigenen Test erneut auf dem dritten Platz vor der Mannschaft von ByKolles.
LMP2
In der LMP2-Klasse überraschte die Strakka-Mannschaft mit einer Zeit, die nur 0.733 Sekunden hinter der von ByKolles lag. Der Le Mans Klassensieger KCMG fuhr 1.873 Sekunden langsamer als das Strakka Team um den Eifelkurs. Platz drei holte sich die Mannschaft von SARD-Morand mit einer Zeit von 1:48.785 Minuten. Dicht dahinter landeten die Boliden von Extreme Speed Motorsports (ESM), welche noch mit der Rolling Stone Lackierung aus Le Mans unterwegs waren. Die russische Mannschaft G-Drive bildete das Schlusslicht im Prototypenfeld.
Am Dienstag fuhr das Strakka-Team nur 81 Runden, aber überbot die Vortageszeit nochmals um eine Sekunde. G-Drive Racing beendete den zweiten Tag mit 1:46.244 Minuten auf Platz zwei. Dicht gefolgt von dem ESM-Boliden mit der Startnummer #30. Das KCMG-Team nutzte den Dienstag für eine Rennsimulation und legte unglaubliche 150 Runden zurück. Am Ende reichte es jedoch nur für die viertbeste Zeit des Tages. Auf den letzten Positionen fanden sich der SARD-Morand und der zweite ESM (#31) wieder.
GTE-Pro
Der Montag zeigte keine klare Dominanz in der GTE-Pro Klasse auf. Der Ferrari 458 Italia von AF Corse mit der Startnummer #51 war am Ende des ersten Tages schnellster. Dicht hinter Bruni und Vilander fuhr der Porsche 911 RSR mit der #92 vor dem Aston Martin #95. Der zweite 911er vom Team Manthey fuhr die fünftschnellste Zeit, vor dem zweiten AF Corse Ferrari.
Der zweite Tag brachte schon mehr licht ins dunkel und zeigte klarere Grenzen auf. Porsche überzeugte bei besseren Bedingungen mit einer Doppelführung. Hinter den Wagen aus Stuttgart landeten die beiden Ferrari 458 Italia vom AF Corse Team. Die Aston Martin Mannschaft spulte die meisten Runden in der GTE-Pro Klasse ab, musste sich am Ende des Tages jedoch mit dem letzten Platz zufrieden geben.
GTE-Am
Auch in der niedrigeren GTE-Klasse war das Feld durchwachsen und auch am zweiten Tag konnte sich keine Mannschaft wirklich abheben. Am Montag setzte sich der Aston Martin von Paul Dalla Lana, Mathias Lauda und Jonny Adam an die Spitze. Auf den Plätzen zwei und drei landeten der AF Corse Ferrari mit der #83 und der Abu Dhabi-Proton Porsche mit der #88. Die Plätze vier und fünf gingen an den Ferrari vom SMP Racing Team und den Dempsey-Proton-Porsche.
Am Dienstag war es der Porsche mit der Startnummer #88, welcher die schnellste Runde auf dem Nürburgring einfuhr. Knapp dahinter landeten die Ferraris von SMP Racing und AF Corse. Der zweite Proton Porsche wurde vierter, gefolgt vom Vortags führenden, dem Aston Martin Vantage V8. Die Testtage waren für alle beteiligten Teams ein voller Erfolg und sie konnten erste wichtige Daten vor dem Deutschlandrennen am 30. August sammeln. Wir dürfen gespannt sein welches der Teams beim nächsten Zusammentreffen am besten aufgestellt ist und wie groß die Unterschiede zu den fehlenden Mannschaften sein werden.
Bilder: Bereitgestellt durch Nicki Thiim