Während ein Großteil der Serien einen Kalender zwischen 10-16 Läufen austrägt, so beschränkte sich die WEC bisher auf lediglich acht Rennen. Spekulationen um einen Um- bzw. Ausbau gab es viele. Die bekanntesten Pläne waren zuletzt die Umschichtung von einem Sommer- auf eine Winterkalender, welche jedoch als derzeit nicht realisierbar abgelegt wurden. Nun scheint man sich wieder dem Ausbau widmen zu wollen.
Nach dem Comeback von Porsche und Nissan sowie dem bevorstehenden Ford-Einstieg, zieht die Langstrecken-Weltmeisterschaft immer größere Aufmerksamkeit auf sich. Während andere Rennserien wie die Formel 1 in solch einer Phase nach belieben neue Rennen in den Kalender aufnehmen, um zusätzliche Märkte zu erschließen, läuft es in der WEC hingegen völlig anders. Seit bestehen der neuen WM beschränkt sich die Saison auf acht Läufe. Hintergrund für diese Regelung ist eine Übereinkunft mit den Teams, um die Kosten fürmehrere Jahre besser planen zu können.
Im Jahr 2016 wird Brasilien nach der einjährigen Pause aufgrund von Moderniesierungsarbeiten, wie geplant in den Kalender zurückkehren. Als Notlösung schloss man für 2015 einen Einjahresvertrag mit dem Nürburgring, um die Anzahl von acht WM-Läufen zu gewährleisten. Im kommenden Jahr soll nun erstmal in der WEC-Geschichte der Rennkalender erweitert werden. Nach dem bereits die Formel 1 im November in das Autodromo Hermanos Rodriguez zurückkehrt, will nun auch die WEC ihre Präsenz in Mittelamerika ausbauen.
Durch die Rückkehr der 6 Stunden von Sao Paulo und die Zusatzklausel im Vertrag mit dem Nürburgring, welche eine Verlängerung bei großem Publikumsinteresse vorsieht, stößt der WEC-Chef jedoch auf ein große Problem, denn den Teams wurde zugesichter, dass im kommenden Jahr nicht mehr als neun Rennen ausgetragen werden. Durch die gewünschte Expansion nach Mexiko währen theoretisch aber 10 Läufe im Kalender. Ein Szenario was uns 2016 erwarten könnte, wäre der Verlust der 6 Stunden vom Circuit of the Americas. Da der Kurs in Austin nicht weit von der mexikanischen Grenze entfernt ist, hält man sich derzeit die Möglichkeit offen, das ohnehin nur druchwachen besuchte Event zu streichen und durch die 6 Stunden von Mexiko zu ersetzten. Das zweite, von den verantwortlichen derzeit favorisierte Szenario, wäre der ohnehin geplante Wegfall des Nürburgrings.
Für den WEC-Boss hat das Rennen in Austin höhere Priorität als der Lauf in Deutschland und man ist bestrebt die USA im Kalender zu erhalten. Sollten die deutschen Fans jedoch in strömen zum Nürburgring pilgern, so müsste man den USA-Verlust umsetzten. Eine Steigerung auf 10 Rennen im kommenden Jahr wird jedoch konsequent ausgeschlossen, da solch eine Planung in der Kostenkalkulation der Teams nicht vorgesehen und auch nicht erwünscht ist.
Via: Racer.com
Bildquelle: WEC-Magazin (Walter Schruff)