Es ist das Ende einer langen Geschichte. Seit über 30 Jahren geht Toyota in Le Mans an den Start, um das ganz große Rennen zu gewinnen. Bei der 86. Ausgabe des Langstreckenklassikers konnte sich die japanische Mannschaft endlich den großen Traum vom Sieg erfüllen.
Nachdem die beiden Toyota TS050 Hybrid #7 und #8 auch über die Nacht hinweg keine technischen Probleme hatten, bauten beide Prototypen im restlichen Rennverlauf ihre Doppelführung weiter aus. Für eine Schrecksekunde sorgte jedoch Kamui Kobayashi knapp 90 Minuten vor dem Ende in Le Mans.
Der Japaner verpasste die Boxeneinfahrt und musste für eine zusätzliche Runde auf der Strecke bleiben. Da der Sprit langsam knapp wurde, musste er mit nur 80 km/h Höchstgeschwindigkeit den Toyota zur Box schleppen. Nach einer Strafe und einem kurzen Stopp konnte er die 24 Stunden von Le Mans aber trotzdem auf Gesamtrang zwei beenden.
Ganz besonders von Bedeutung ist der Le Mans-Erfolg für Formel 1-Pilot Fernando Alonso. Der ehemalige Weltmeister träumt von der „Tripple Crown“, dem größten Erfolg den ein Rennfahrer erreichen kann. Hierfür ist neben einem Sieg beim Grad Prix von Monaco (welchen er bereits 2006 und 2007 einfuhr) und dem Erfolg beim Indy500 auch der Gesamtsieg in Le Mans notwendig. Der 17. Juni 2018 bringt ihn einen großen Schritt näher zu seinem Ziel.
Durchwachsenes Fazit bei den Privatmannschaften
Die Privateers gingen erstmals mit ihren neuen LMP1-Boliden in Le Mans an den Start. Früh zeigte sich, dass manche Modelle noch nicht ganz ausgereift sind und teils die nötige Erfahrung mit dem Wagen fehlt. Nur zwei von acht Fahrzeugen schafften es über die Ziellinie.
Während der CLMP P1/01 von ByKolles Racing bereits frühzeitig durch einen Unfall ausgeschieden war, folgte der BR1 #17 von SMP Racing in der Nacht nach technischen Problemen. Der Ginetta mit der Startnummer sechs wurde kurz drauf auf dem Rennen genommen und auch der BR1 von DragonSpeed musste nach 244 Runden das Rennen vorzeitig aufhören. Die Startnummern fünf und elf schafften es ebenfalls nicht ins Ziel und beendeten das Rennen nach 23 Stunden.
Einzig die Schweizer Mannschaft Rebellion Racing hielt bis zum Schluss des Rennens durch. So schaffte es der Wagen #3 mit nur 12 Runden Rückstand auf Gesamtrang drei in Le Mans, vor dem Schwesterfahrzeug #1 auf Position vier.
G-Drive dominiert in der LMP2-Klasse
Eine besonders beeindruckende Leistung zeigte die Mannschaft von G-Drive Racing. Nach dem das Fahrzeug #26 innerhalb der ersten Stunde die Führung übernehmen konnte, blieb das Team standhaft und behielt bis zum Schluss die Führung.
Auch die #36 von Signatech Alpine Matmut kann stolz auf die Leistung bei den 24 Stunden von Le Mans sein. Zur Halbzeit hatten die Franzosen die zweite Position an die Crew von Panis Barthez Competition verloren. Vier Stunden vor Schluss gelang jedoch das entscheidende Manöver und der zweite Rang war wieder in trocknen Tüchern. Position drei geht an die Mannschaft Graff-SO24.
Bilder © fiawec.com – Joao Filipe (Pressematerial) // WEC-Magazin – Ton Kerdijk
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