Der #8 Toyota Gazoo Racing GR010 Hybrid mit den Fahrern Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa sicherte sich den Sieg und krönte Toyota im hart umkämpften Saisonfinale in Bahrain zum Hersteller-Weltmeister in der FIA Hypercar World Endurance Championship.
Alles oder nichts
Die Ausgangslage vor dem letzten Rennen der Saison war simpel: Das Team, welches von Toyota oder Porsche besser abschneiden würde, würde den hart umkämpften Weltmeistertitel gewinnen. Ferrari hatte zwar eine Außenseiterchance, brauchte jedoch ein Missgeschick beider Konkurrenten.
Das Rennen startete gleich für mehrere Titelanwärter mit Schwierigkeiten. Die beiden Porsche-Werksautos gingen von schlechten Startpositionen ins Rennen und gerieten in das Gedränge des Mittelfelds. Der Porsche #6 fiel bis auf Platz 15 zurück. Das Trio André Lotterer, Laurens Vanthoor und Kévin Estre brauchte mindestens Platz neun, um die Fahrermeisterschaft nach Stuttgart zu holen.
Der Toyota GR010 Hybrid #8 startete von der Pole-Position und erwischte mit Sébastien Buemi am Steuer einen hervorragenden Start. Doch eine Kollision mit einer LMGT3 Corvette führte dazu, dass Buemi ins Schleudern geriet und mehrere Positionen verlor. Der Ferrari #51 übernahm die Führung und setzte ein hohes Tempo, während das Rennen in der gesamten ersten Hälfte ohne Unterbrechung blieb.
#7 an der Spitze
Nach Buemis Rückschlag übernahm der Toyota #7 von Kobayashi, Conway und de Vries die Führung. Das Fahrzeug lag an der Spitze des Feldes und hatte eine gute Position, um dem Trio den benötigten Sieg für die Fahrermeisterschaft zu sichern und Porsche mit Estre, Lotterer und Vanthoor auszustechen. Doch etwa zur Rennmitte traten bei Kamui Kobayashi und später bei Nyck de Vries sporadische Elektronikproblem im Antriebsstrang auf. Trotz aller Bemühungen des Teams, das Problem zu lösen, musste der Toyota #7 nach etwa sechs Stunden aufgeben.
#5 hält Porsches Hoffnungen am Leben
Mit dem Ausfall des Toyota #7 und dem einzigen verbleibenden Konkurrenten – dem Ferrari #50 – weit abgeschlagen, sah Porsche zumindest einen Titel gesichert. Die zweite Rennhälfte verlief chaotisch mit mehreren Safety-Car-Phasen, die das Feld wieder zusammenschoben und die Strategien durcheinanderbrachten. Im letzten Renndrittel entwickelte sich ein Zweikampf zwischen dem Toyota #8 – der offenbar nicht das gleiche Problem wie das Schwesterauto hatte – und dem Porsche #5, der sich von Platz sieben im Starterfeld nach vorn gekämpft hatte.
Titelkampf zwischen Toyota und Porsche
Eine Stunde vor Rennende befanden sich die beiden Meisterschaftsanwärter direkt hintereinander auf der Strecke – Buemi im Toyota und Vanthoor im Porsche. Dank frischerer Reifen hatte Buemi die Oberhand, überholte den Porsche und sicherte Toyota den Rennsieg sowie den Herstellertitel. Der Porsche #5 belegte den zweiten Platz – das beste Ergebnis der Saison für das Trio. Für Toyota ist dies der sechste aufeinanderfolgende Herstellertitel und insgesamt der siebte WEC-Titel. Der Fahrertitel ging an Estre, Lotterer und Vanthoor, die das Rennen auf Platz zehn beendeten.
Ferrari verliert Platz zwei – Peugeot feiert erstes Podium 2024
Der AF Corse Ferrari #51 war über weite Strecken des Rennens ein ernstzunehmender Anwärter auf den Sieg, musste sich jedoch Buemis später Aufholjagd geschlagen geben. Nach der Zieldurchfahrt auf Platz zwei wurde das Fahrzeug nachträglich von den Stewards bestraft, da es das Reifenlimit von 26 überschritten hatte. Dadurch rückte der Peugeot #93 auf Platz drei vor und erzielte das erste Podium des französischen Teams in dieser Saison. Vierter wurde der Alpine #35, dicht gefolgt vom BMW #15 auf Platz fünf.
Vista AF Corse gewinnt in der LMGT3
Den Klassensieg in der LMGT3 sicherte sich die Crew des Vista AF Corse #55 und holte damit den zweiten Sieg in Folge nach dem Triumph der #54 in Fuji. Die beiden TF Sport Corvettes komplettierten das Podium, während die Meistermannschaft Manthey Purerxcing #92 auf Rang neun landete.
Eine vollständige Ergebnisliste des Rennens gibt’s hier.