Toyota gewinnt den Reifenkrimi in Bahrain

Der Start der 8 Stunden von Bahrain

Kaum eine Strecke im Kalender forderte die Reifen so wie Bahrain. Toyota kam mit dem Verschleiß besser klar und gewann die 8-Stunden-Premiere in der Wüste.

Der Start der 8 Stunden von Bahrain

Mit denkbar schwierigen Voraussetzungen startete Toyota in das neue Rennwochenende. Sowohl im Training, als auch im Qualifying hatten die Japaner aufgrund des neuen Erfolgshandicaps kaum eine Chance gegen die Privatteams. Der erste Befreiungsschlag gelang der Startnummer sieben jedoch gleich nach der ersten Kurve, als der Rebellion #1 durch eine Berührung mit dem zweitplatzierten Ginetta von der Strecke gedrängt wurde.

Auch der Toyota #8 musste ausweichen und verlor zunächst einige Positionen an die LMP2-Wagen. Doch viel Vorsprung konnten auch der verbliebene Toyota an der Spitze nicht aufbauen, denn die Strecke verlangte dem Boliden alles ab. Durch das spezielle Layout und die neue Rennlänge wurden die wenigen Reifensätze auf eine neue Bewährungsprobe gestellt. Äußerst hoch war der Verschleiß auf der linken Seite, weshalb alle LMP1-Teilnehmer öfter als geplant an die Box mussten.

Besonders hart erwischte es aber das Team LNT. Der Ginetta #5 hatte nicht nur mit den Reifen zu kämpfen, sondern verlor auch drei Stunden vor Schluss sichtlich an Leistung. Trotz aller Bemühungen konnte dieser das Rennen nicht wieder aufnehmen.

Nach acht Stunden schaffte es Toyota durch eine kluge Strategie und schnelle Boxenstopps an der Spitze zu bleiben und den Sieg mit der Startnummer 7 zu holen. Der Schwesterwagen #8 kam auf die zweite Position, gefolgt vom Polesetter, dem Rebellion mit der Startnummer 1.

Sieg für United Autosports in der LMP2

Ungewohnt viel Abstand in der LMP2-Klasse

Bei den LMP2-Boliden standen die Rundenzeiten zu Beginn des Wochenendes noch dicht beieinander. Doch ähnlich wie in Shanghai verpuffte diese Dichte mit Rennbeginn und die Klasse zeigte sich erstaunlich unspektakulär.

United Autosports ging von der Pole-Position aus ins Rennen und konnte diese direkt in eine Führung umwandeln. Zwar wurde das Fahrzeug durch die LMP1-Kollision zunächst leicht beschädigt, konnte das Rennen jedoch ohne Standzeit fortsetzen. Fast acht Stunden am Stück konnte die #22 Position eins verteidigen und am Ende trotz eines höheren Reifenverschleiß den Sieg einfahren.

Die Plätze zwei und drei im Rennen holten sich die beiden Goodyear-Teams JOTA (#38) und Jackie Chan DC Racing (#37), welche sich mit G-Drive, Signatech Alpine Elf und dem Racing Team Nederland einige Duelle lieferten. Das Podium war für beide Fahrzeuge jedoch nie in Gefahr, da der Goodyear-Reifen besser mit der Streckenbelastung klarkam als der Michelin-Pneu.

Harte Zweikämpfe in der LMGTE-Pro Klasse in Bahrain

Ein Duell über acht Stunden in der LMGTE-Pro

Spannung und Zweikämpfe ohne Pause gab es nahezu über die gesamte Renndistanz in der LMGTE-Pro Kategorie. Zunächst ging Porsche von den Startplätzen eins und zwei ins Rennen. Doch durch das Startchaos in Kurve eins konnte der Ferrari #51 an beiden Porsche vorbeigehen.

Die Stuttgarter attackierten zahlreich, schafften es jedoch über viele Runden nicht am Ferrari vorbei. Nach etwa zwei Stunden schloss Aston Martin auf und startete einen Kampf mit Ferrari um die mittleren Positionen. Zeitgleich verlor die #51 die Führung an Porsche und wurde in den Dreikampf zwischen der #71, #95 und #97 hineingezogen.

Zur Rennhalbzeit deutete alles auf einen Porsche-Doppelsieg hin. Doch Auspuffprobleme zwangen die #92 für zwei Runden zur Reparatur in die Box und zerstörten die Podiums-Hoffnungen. Wenige Minuten später erwischte es auch die #91, welche langsam um die Strecke fuhr und für mehrere Runden in die Box musste.

Nach acht Stunden mit packenden Duellen und Positionskämpfen holte schließlich der Aston Martin #95 den Sieg bei den 8 Stunden von Bahrain. Platz zwei ging nach vielen Positionswechseln an den Ferrari #51, welcher vor dem Aston Martin #97 ins Ziel kam.

Start-Ziel-Sieg für Project 1

Start-Ziel-Sieg für das Team Project 1

Einen überraschenden Start-Ziel-Sieg lieferte die #57 in der LMGTE-Am ab. Das Fahrzeug vom Team Project 1 ging von der Pole an den Start, hatte jedoch von Beginn an schwer mit dem Verfolgerfeld zu kämpfen. Sowohl der AF Corse Ferrari, als auch die anderen Porsche in der Klasse setzten dem Team schwer zu und konnten in regelmäßigen Abständen die Führung übernehmen.

Für die erste Full-Course-Yellow-Phase des Rennens sorgte Riccardo Pera im Dempsey-Proton Porsche #77. Er übersah das Bremsmanöver seines Teamkollegen Khaled Al Qubaisi am Ende einer langen Gerade und traf diesen hart am Heck. Die #88 drehte sich mehrfach und verteilte zahlreiche Fahrzeugteile auf der Strecke.

Die #57 von Project 1 kämpfte sich regelmäßig zurück an die Spitze. Ein frischer Satz Reifen und eine nötige Portion Glück haften nach acht Stunden den Sieg einzufahren. Zweiter wurde die Crew des Aston Martin #98, knapp gefolgt vom Gulf Racing Porsche #86.


Das vollständige Rennergebnis haben wir hier verlinkt.

Bilder © WEC-Magazin – Walter Schruff / Ton Kerdijk