Technik und Präzision: Die Kunst der Zeitmessung

Ein Mitarbeiter vom Timekeeping bei der Arbeit

Heute tauchen wir ein in die Zeitmessung im Motorsport, wo Präzision und Technik auf atemberaubende Geschwindigkeiten treffen. Cristóbal Lopera, der Chief-Timekeeper der FIA WEC für Alkamel Systems, gewährt uns einen exklusiven Einblick in diese faszinierende Welt.

Cristóbal Lopera
Cristóbal Lopera

„Zeitmessung ist ein interessantes Thema,“ erklärt Lopera, während er die Komplexität seiner Arbeit beschreibt. „Wir erfassen ständig alle Zeiten auf der Strecke und an den Autos mit verschiedenen Geräten. Diese Geräte werden Transponder genannt.“

Doch was genau sind Transponder? Lopera erklärt: „Jedes Auto hat ein paar Transponder am Chassis installiert, die die Zeiten für jede Runde auf der Strecke senden. Diese senden die Zeiten in einer Schleife mit anderen Transpondern und sammeln sie in den Alkamel-Systemen für eine detaillierte Analyse und Veröffentlichung.“

Die Technologie hinter der Zeitmessung ist ebenso beeindruckend wie komplex. „Alle Transponder am Auto und auf der Strecke sind verkabelt, und nur der Teil zwischen Auto und Strecke ist drahtlos. Dies ist eine komplexe Netzwerklösung aus Glasfaserkabeln,“ erläutert Lopera.

Ein im Fahrzeug verbauter Transponder

Ein wichtiger Akteur in diesem Bereich ist das Unternehmen „Mylaps“, das die leistungsstärksten Transponder auf dem Markt produziert, die sowohl in der FIA WEC als auch in der Formel 1 verwendet werden. „Ein Transponder ist im Kern eine kleine eingebettete Steuereinheit, die Informationen etwa vom Druck des Turbomotors bis hin zur Temperatur im Cockpit produziert.

Es handelt sich um einen kleinen Computer zur Erfassung und Erzeugung von Daten, die wir mit verschiedenen Anbietern im Rahmen des Rennwochenendes teilen,“ sagt Lopera.

Mehr als nur Zeitmessung

Ein Blick ins Timekeeping Office
Ein Blick ins Timekeeping-Office

Für Neulinge mag die Zeitmessung im Motorsport zunächst sehr komplex erscheinen, aber Lopera betont die Bedeutung ihrer Arbeit für das Renngeschehen: „Das Timekeeping ist nicht nur für die Rundenzeiten verantwortlich, vielmehr ist es auch jene Abteilung, die beispielsweise eine Zeitstrafe ausführt. Wir sorgen dafür, das die Strafe auf den Zeiten des Autos so erscheint, wie diese vom Rennleiter angeordnet wird.“

Abschließend gibt Lopera einen Tipp an alle Fans: „Alle gesammelten Zeiten sind nach den Sessions auf der Alkamel-Website frei zugänglich.“ 

Dieser Blick in Zeitmessung gibt einen schönes Gefühl für die Technik und Präzision, die für das Renngeschehen nötig ist. Ohne dieses unscheinbare Element wäre ein Rennen nicht möglich.

Bilder © WEC-Magazin