Bisher war in der LMP2-Kategorie die offene Bauform der bevorzugte Wagentyp der Teams. Doch mit den neuen LMP1-Regularien bahnt sich langsam aber sicher auch ein Richtungswechsel in der LMP2-Klasse an. Die Auftragsfertiger haben begonnen die neuen Vorgaben auf Fahrzeuge der Kundenklasse zu adaptieren um sich die doppelten Entwicklungskosten für LMP1-L und LMP2 zu sparen. Bereits im nächsten Jahr könnte ein Großteil des LMP2-Feldes sich optisch an die LMP1-Klassen angepasst haben. Bei den Herstellern deutet die steigende Nachfrage momentan voll und ganz auf eine Richtungswechsel hin.
Der Auftragsfertiger HDP, eine Unternehmenszweig des Automobilherstellers Honda, gab in einem Interview mit Sportscar365 interessante Einblicke in die Planung für die Saison 2015. Anfangs war es schwer die Teams für den neuen Prototyp HDP-ARX-04b zu begeistern und man stand dem LMP2-Coupé eher skeptisch gegenüber. Das Blatt wendete sich jedoch als Ligier bei den 24 Stunden von Le Mans wenige Wochen nach der Fertigstellung gleich mehrere Modelle seines JS P2 einsetzte. Die Performance überraschte und die Skepsis der Kundenteams löste sich über Nacht in Luft auf. Nun wollen immer mehr Mannschaften aus der LMP2 von dem Zugewinn an Leistung und Sicherheit profitieren.
Bei Honda verzeichnet man seit dem 24 Stunden Rennen einen signifikanten Anstieg der Nachfrage an dem HDP-ARX-04b. Zum jetzigen Zeitpunkt haben bereits 10 Kunden aus der TUSCC und der WEC Kontakt mit dem Hersteller aufgenommen und ihr Interesse bekundet. Sechs Verträge wurden bereits geschlossen und die Fahrzeuge werden pünktlich zum Saisonstart bereits stehen. Weitere Teams sind haben ebenfalls ein Auge auf das LMP2-Coupé geworfen. Ein Grund für das starke Interesse könnte wohl das Gesamtpaket von Honda sein. Der ARX-04b ist eines der wenigen Fahrzeuge am Markt, welches komplett von einem Hersteller gefertigt wird. Vom Cockpit, über das Getriebe, das Fahrwerk bis hin zum 2,8 Liter V6 Twin-Turbo Motor stammt alles aus der Schmiede von Honda Development Performance.
Ursprünglich hatte man sich entscheiden auf das geschlossene Coupé zu wechseln, da es für den Fahrer wesentlich mehr Sicherheit bietet. Die Planungen hatte man bereits vor der Bekanntgabe des Finalen LMP-1 Reglements begonnen. Im nachhinein stellte sich das Konzept als äußerst Kompatibel zum neuen Reglement heraus und man konnte es entsprechend einfach auf die LMP1-L und LMP2 optimieren. Bis mindestens 2017 soll der ARX-o4b bedenkenlos in der WEC und der TUSCC eingesetzt werden können. Ein Großteil des Wagens scheint auch dem kommenden LMP2-Regelwerk zu entsprechen und könnte ohne allzu große Veränderungen darüber hinaus weitergenutzt werden.
Quelle: Sportscar365
Bildquelle: Honda