Sieg für Toyota in Spa nach einem chaotischen Rennen

Das Podium in Spa

Die #7 von Toyota Gazoo Racing hat die Enttäuschung von Portimão hinter sich gelassen und einen souveränen Sieg bei den 6 Stunden von Spa eingefahren. Eine Kombination aus kühlen Temperaturen und einer nassen Strecke sorgte für tückische Bedingungen in den Ardennen – mit der Folge, dass mehrere Hypercars ausfielen.

Im Gegensatz zu den anderen Teilnehmern startete das Trio mit der Startnummer 7 trotz der feuchten Bedingungen auf Slicks in das Rennen. Nach den ersten paar Runden, in denen Fahrer Mike Conway auf die siebte Position zurückfiel, konnte die #7 Toyota bald auf volle Geschwindigkeit gehen.

Der Toyota in Spa

Dank der sich stetig verbessernden Bedingungen kamen beide Toyotas in der Anfangsphase gut zurecht, während andere ins Straucheln gerieten. Die Entscheidung, auf Trockenreifen zu starten, ersparte dem Team zudem einen Boxenstopp. Von da an lief es für das Trio mit der Startnummer 7 (Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez) relativ glatt, denn es kontrollierte das Rennen an der Spitze. Am Ende reichte es für einen souveränen Sieg von Toyota in Spa.

Das Schwerster-Fahrzeug #8 (Brendon Hartley, Sébastien Buemi und Ryo Hirakawa), welcher aufgrund eines Unfalls im Qualifying vom letzten Startplatz ins Rennen ging, bahnte sich während des sechsstündigen Laufs in Belgien einen Weg durch das Feld. Als sich die Menge nach einer Safety-Car-Phase in der letzten Rennstunde wieder zusammendrängte, hatte die #8 sogar die Chance, dem Team Conway/Kobayashi/Lopez den Sieg wegzuschnappen.

Doch einige schnelle Runden von Kobayashi machten die Chancen der 8er Crew auf den Toyota Sieg in Spa zunichte. Ein Überholmanöver abseits der Strecke am Anfang des letzten Stints erregte zwar die Aufmerksamkeit der Rennkommissare, aber der Vorsprung von fast 12 Sekunden im Ziel reichte aus, um die Fünf-Sekunden-Strafe für diesen Manöver zu neutralisieren.

Drittes Podium im dritten Rennen für Ferrari

Ein fantastischer letzter Stint von James Calado bescherte der #51 von Ferrari den dritten Platz auf dem Podium. Calado – zusammen mit Alessandro Pier Guidi und Antonio Giovinazzi – holte zwischen den letzten Boxenstopps und dem Ende des Rennens einen Rückstand von über 30 Sekunden auf. In der letzten Runde zog der Brite an Fred Makowiecki im Porsche 963 mit der Startnummer 5 vorbei. Damit sicherte sich Ferrari den dritten Podestplatz in ebenso vielen Rennen und den ersten in dieser Saison für die Nummer 51.

Ferrari im Kampf gegen Glickenhaus

Der Kampf hinter den führenden Toyotas war ebenso anspruchsvoll wie der Circuit de Spa-Francorchamps selbst. Porsche, Cadillac und Ferrari zeigten phasenweise das beste Tempo im Rennen, und alle drei Hersteller verloren Autos durch Unfälle oder technische Probleme.

Der erste, der ausschied, war der als Gaststarter angetretene Cadillac V-Series.R mit der Startnummer 3. Fahrer Renger van der Zande hatte im Kampf mit den Ferraris in Eau Rouge die Kontrolle verloren und war in die Leitplanke gekracht. Van der Zande überstand den gewaltigen Aufprall unverletzt, aber das Cadillac Hypercar wurde schwer beschädigt.

Der Porsche 963 mit der Startnummer 6 musste das Rennen nach etwa einer halben Stunde wegen eines elektrischen Defekts aufgeben. Unfälle ereigneten sich auch am Vanwall #4 und am Ferrari #50. Der Vanwall berührte in Blanchimont den Ferrari GTE mit der Startnummer 54 und kollidierte anschließend mit den Leitplanken. Der Ferrari wurde ein Opfer der kalten Reifen und kollidierte auf Höhe der ehemaligen Start-Ziel-Gerade, nachdem der die Box verlassen hatte.

Heimsieg in der LMP2, erste Siegerin in der GTE-Klasse

Der Sieg in der LMP2-Klasse ging beim Heimrennen an das Team WRT mit der Startnummer 41. Dieses lieferte sich ein hartes Duell mit dem Schwesterauto #31 und dem Wagen #23 von United Autosports, welches am Ende Zweiter wurde.

Dritter wurde das Fahrzeug mit der Startnummer 34 von Inter Europol, welches in seinem dritten FIA WEC-Jahr zum ersten Mal auf dem Podium stand.

Das Podium der LMP2

Lilou Wadoux wurde die erste weibliche Fahrerin, die einen Rennsieg in der FIA World Endurance Championship errang. Die 19-jährige Französin steuerte den Ferrari mit der Startnummer 83 von Richard Mille AF Corse zusammen mit Luis Perez Companc und Alessio Rovera zum Sieg in der GTE-Klasse.

Zweiter in der GTE wurde die Corvette mit der Startnummer 33, die sich in der dramatischen Schlussphase in Spa nur knapp gegen den stark angreifenden Aston Martin #25 von ORT by TF Sport durchsetzen konnte.
Eine vollständige Übersicht der Ergebnisse gibt es hier.

Der nächste Lauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft 2023 ist das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, das am 9. und 10. Juni zum hundertsten Mal ausgetragen wird.

Bilder © WEC-Magazin (Walter Schruff / Ton Kerdijk)