Sieg für Toyota beim ersten Rennen im Hypercar

Der Toyota GR010 Hybrid gewann als erstes Auto ein Hypercar-Rennen der WEC
Der Toyota GR010 Hybrid gewann als erstes Auto ein Hypercar-Rennen der WEC

Toyota konnte sich mit dem ersten Sieg eines Hypercar einen Eintrag in den Geschichtsbüchern sichern. Mit 1:07 Minuten Abstand zum zweitplatzierten Alpine konnten die Japaner das Renndebüt des GR010 Hybrid perfekt machen. Bei den LMGTE-Pro-Fahrzeugen kämpfte sich Porsche zum Start-Ziel-Sieg.

Das erste Rennwochenende in Spa-Francorchamps steckte voller Überraschungen. Bereits beim vorangegangenen Prolog gab es erste Ausflüge ins Kiesbett und notwendige Chassis-Wechsel zu verzeichnen. Das Ganze setzte sich auch im Qualifying fort und fand seinen Höhepunkt kurz vor Rennstart.

Der Project 1-Porsche #56 konnte sein Rennen gar nicht erst starten und auch der GR Racing-Porsche #86 schaffte es nicht in die Startaufstellung. In der ersten Rennrunde kehrte zudem Neueinsteiger ARC Bratislava zurück in die Box und stellte seinen LMP2-Boliden ab. Doch der Rest des Feldes zeigte sich fokussiert und lieferte ein fast sechsstündiges Sprintrennen.

Der erste Sieg im Hypercar geht an Toyota

Das Feld mit Toyota an der Spitze kurz nach dem Start

Die neue Spitzenklasse LMH ging in verkleinerter Formation ins Rennen. Das Team von Cameron Glickenhaus konnte sein Hypercar nicht rechtzeitig fertigstellen und stößt erst in Portugal dazu. Toyota und Alpine nutzten diese Gelegenheit, um beide den Premieren-Sieg in der neuen Klasse für sich zu beanspruchen.

Über die ersten zwei Stunden konnte sich Toyota gegen den französischen Wagen behaupten, schaffte es jedoch nie, einen wirklichen Abstand herauszufahren. Auf diese Situation reagierte die Alpine-Crew mit kürzeren Stints und einer angepassten Boxenstrategie. Diese zahlte sich aus, denn nach der Rennhalbzeit übernahm die #36 die Führung im Rennen.

Bis zum Schluss wechselten sich Toyota und Alpine an der Spitze ab. Durch einen Abflug des Toyota #7 in Stunde vier wurde der Spitzenkampf zum Duell. Jenes konnte #8 schließlich für sich entscheiden. Platz zwei ging an den Alpine #36, nachdem ein platter Reifen 30 Minuten vor Schluss alle Chancen zerstörte.

Ein Taktisches Rennen zwischen Porsche und Ferrari

Kühl und mit einer ausgeklügelten Strategie agierten die beiden LMGTE-Pro-Teams Ferrari und Porsche. Zunächst ging das deutsche Werksteam von den Spitzenpositionen ins Rennen und konnte einen geringen Abstand zur AF Corse-Mannschaft aufbauen. Doch mit jedem Boxenstopp wechselte die erste Position und es entbrannte ein taktisches Duell der beiden Teams.

Porsche im Duell gegen Ferrari in der LMGTE-Pro

Durch einen Reifenplatzer in der zweiten Rennhälfte verlor Porsche sein stabiles Doppelpack. Die 92 war nun in einem anderen Rhythmus unterwegs als die 91, welche zunächst am Ende der Klasse mitfuhr. Dazwischen waren die beiden Ferrari 51 und 52. Beide Teams taktierten mit jedem Boxenstopp und jedem Stint, doch keiner schaffte es, sich klar durchzusetzen.

Am Ende konnte der Porsche #92 den Sieg in der LMGTE-Pro einfahren. Neel Jani konnte zudem als erster Schweizer einen Sieg in der höchsten GTE-Klasse holen. Die Ränge zwei und drei gingen an die AF Corse Ferrari #51 und #52. Gaststarter Corvette hielt zwar bis zum Ende durch, konnte aber kein echtes Wort im Duell um die Spitze mitreden. Die Amerikaner fuhren am Ende auf Position vier.

Die LMP2-Klasse im Mittelpunkt des Geschehens

Bedingt durch die neuen Leistungsvorgaben in LMH und LMP2 wurde das Gesamtfeld stark zusammengestaucht. Die bis dato vorhandenen Unterschiede im Renntempo zwischen der Spitzenklasse und der kleinsten WEC-Kategorie waren nicht mehr wirklich vorhanden.

Kombiniert mit einer Vielzahl an neuen Teams und Fahrern sorgte diese Situation für viel Druck in der LMP2. Die Spitzenfahrzeuge der LMH waren nur unwesentlich schneller und die eigentlich langsamere LMGTE-Pro zog teilweise an den LMP2-Wagen vorbei.

United Autosports gewinnt in der LMP2

Zahlreiche Zwei- und Dreikämpfe sorgten für ein spannendes Rennen und viele einprägsame Momente. Doch die Spitzenposition war dominiert durch den Polesetter mit der Nummer 22 (United Autosport USA). Das Team konstant unterwegs und holte nach sechs Stunden den Klassensieg vor den beiden Jota #38 und #28.

Erstmals wurde zudem eine Pro/Am-Wertung innerhalb der LMP2-Klasse ausgetragen. Diese soll den Teams überwiegend Bronze-Fahrern gesonderte Aufmerksamkeit schenkt. Den ersten Pro/Am-Sieg in diesem Jahr holte das Racing Team Nederland.

Sieg für AF Corse in der LMGTE-Am

Die neue Spitzenklasse sowie die LMP2 zogen einen Großteil der Aufmerksamkeit auf sich und ließen die LMGTE-Am im Schatten zurück. Nur selten waren die Teilnehmer der kleinsten WEC-Kategorie im TV-Bild zu sehen, obwohl sich auch hier einige harte Positionskämpfe abspielten.

Mit einem Abstand von nur 33,468 Sekunden zur LMGTE-Pro konnte sich der AF Corse Ferrari #83 den Sieg in der Am-Klasse sichern. Auf Rang zwei landete der TF Sport Aston Martin (#33) knapp vor Cetilar Racing (#47). Einen Überblick aller Platzierungen des ersten Saison-Rennens gibt es hier zum Nachlesen.

Der AF Corse Ferrari mit Sieg in der LMGTE-AM

Bilder © WEC-Magazin (Walter Schruff / Ton Kerdijk)