Sebring: Wo alles begann

An diesem Wochenende finden zum 65. Mal die 12 Stunden von Sebring statt, eines der wichtigsten Rennen in den USA. Auf dieser Strecke in Florida wurde vor fünf Jahren der erste Lauf der FIA WEC ausgetragen und damit eine neue Rennserie aus der Taufe gehoben. Wir wollen den Jahrestag nutzen, um einen Blick zurück auf die Anfänge der WEC zu werfen.

Ein altes Sprichwort besagt, dass Sebring nur halb so lang ist wie Le Mans, aber dafür doppelt so schnell. Dies geht auf die 1950er Jahre zurück, als das 12-Stunden-Rennen von Sebring zum ersten Mal auf dem alten Flughafengelände ausgetragen wurde. Über die Jahre hat die Strecke ihr Gesicht verändert, aber den Charakter bis heute beibehalten. Die alte, rissige Betonpiste ist eine wahre Tortur für alle Wagen und gerade deshalb bei den Motorsportteams aus aller Welt für Testfahrten beliebt.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf gab die Langstrecken-Weltmeisterschaft am 17. März 2012 ihr Renndebüt bei den 12 Stunde von Sebring. Es war der Beginn einer neuen Ära im weltweiten Prototypen-Sport, da IMSA, ACO und FIA erstmals seit vielen Jahrzehnten Hand-in-Hand zusammenarbeiteten. Das erste Rennen der WEC bildete nicht nur den Anfang der jungen Rennserie, es war zugleich das erste Rennen einer Sportwagen-Weltmeisterschaft in Sebring seit 1961.

Die WEC wurde von vielen heiß ersehnt, doch der Rückzug von Peugeot noch vor Saisonbeginn verpasste dem Projekt einen herben Dämpfer. Die Skepsis vieler Fans nahm auch beim ersten Rennen nicht ab. Da beide Serien das Rennen zeitgleich bestritten, war der Kurs mit vier WEC-Klassen und fünf ALMS-Kategorien überfüllt. Ganze 64 Starter waren gemeldet, also ein Fahrzeug für je 93 Meter Strecke.

Das volle Feld sorgte jedoch für ein wahres Actionspektakel. Auf jedem Meter kämpften die Wagen gegeneinander. Die LMP1-Privatteams Rebellion Racing, JRM, Strakka Racing und Pescarolo Team waren nicht schnell genug um dem Audi R18 TDI am Ende den Gesamtsieg zu entreißen. Starworks Motorsport, welche am Ende des Jahres die LMP2 gewinnen sollten, fuhren überraschenderweise auf den dritten Gesamtplatz.

Leider blieb das Eröffnungsrennen ein einmaliges Event und die WEC kehrte bisher nie wieder nach Sebring zurück. Der neue Circuit of the Americas wurde im Folgejahr Heimat für das US-Rennen der WEC und ist es bis heute. An diesem Wochenende tritt die IMSA WeatherTech Sportscar Champioship zu ihrem zweiten Saisonlauf in Sebring an. Das Rennen kann auf imsa.tv live verfolgt werden. Start ist 15:40 Uhr mitteleuropäischer Zeit.

Bilder: JEAN MICHEL LE MEUR / DPPI media