Schafft Ford auch einen Sieg am Nürburgring?

27960021086_509da66f34_zBei den 24 Stunden von Le Mans 2016 schaffte Ford das Unglaubliche und holte einen Comeback-Sieg, 60 Jahre nach dem Debüt. Bereits im Vorfeld gab es viel Kritik an der Vorgehensweise des US-Teams und auch die Balance of Performance (BoP) trug einen großen Teil zum Überraschungserfolg bei. Nun steht mit den 6 Stunden vom Nürburgring das vierte WEC-Rennen ins Haus. Doch wie aussagekräftig ist die gezeigte Leistung im Hinblick auf die weitere Saison?

Das kommende Rennen am Nürburgring wird ein Schlüsselmoment für das junge Werksteam. Denn nach dem Sieg in Le Mans blickt die Langstreckenwelt gespannt auf den nächsten Lauf und viele Fans hoffen auf einen erneuten Podiumsplatz. Doch die Umstände sind nicht die gleichen wie an der Sarthe und die Herausforderung wird um einiges schwieriger.

Im Juni trat das Ford Chip Ganassi Team mit vier LMGTE-Pro Fahrzeugen beim 24-Stunden-Rennen an. Während die beiden IMSA-Wagen #68 und #69 dank den vergangenen Saisonrennen bereits auf mehr Knowhow zurückblicken konnten, stand das WEC-Gespann #66 und #67 erst vor seinem dritten Saisonrennen.

In Le Mans schaffte es der Ford #69 auf Platz drei und verpasste die bessere Position nur um wenige Sekunden.

Im vergangenen Rennen hat das Ford Chip Ganassi Team UK einen großen Sprung nach vorne gemacht und konnte von der Erfahrung des „Team US“ profitieren. Doch unklar ist wie viel weiter vorne beide Wagen aktuell sind. Hinzu kommt noch die äußerst starke Konkurrenz um die beiden Ferrari #51 und #71, welche unabhängig von den BoP-Vorgaben durchweg Glanzleistungen ablieferte. Nicht zu unterschätzen ist auch das Aston Martin-Duo. In den vergangenen Wochen hat die Mannschaft viel in der Eifel getestet und wird mit einigen Updates nach Deutschland reisen.

Ein weiterer Ford-Sieg in Folge ist trotz des Ergebnisses aus Le Mans eher unwahrscheinlich. Sollten sie aber erneut nach ganz vorn fahren können, würden die 25 Punkte eine stabile Basis im Hinblick auf den Meisterschaftstitel schaffen. In diesem Falle wäre es einzig und allein die Zuverlässigkeit, welche über ein Wunder am Jahresende entscheidet.

Bilder: WEC-Magazin (James Clarke)