Seit dem Beginn der WEC im Jahr 2012 ist Rebellion Racing eine feste Größe in der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Trotz großer Schwankungen im Fahrerfeld der Privatwertung, ist die schweizer Mannschaft jedes Jahr mit zwei Fahrzeugen in der LMP1 am Start. Doch wie das Team jetzt bekannt gab, plant man für die kommenden Jahre mit einer viel breiteren Präsenz.
In den verganegen Jahren hat Rebellion Racing maßgeblich zum Erhalt der LMP1-Privatwertung beigetragen. Nach dem ersten WEC-Jahr ließ das Interesse an der Sub-Klasse spürbar nach und nur noch zwei Teams waren verblieben. Auch wenn die Privatwertung bei der FIA oberste Priorität hatte, stand diese im Jahr 2013 auf dem Prüfstand. Während Strakka Racing zukünftig mit der LMP2 plante, blieb Rebellion Racing eisern und hielt der LMP1 die treue. Im Folgejahr 2014 gliederten die Verantwortlichen die Privatwertung aus und nannten sie LMP1-L. Doch auch diese Maßnahme hatte aufgrund der hohen Kosten nicht den gewünchten Effekt und mit Beginn des Saison 2015 setzte man die LMP1-Struktur wieder zurück.
Trotz aller Mühen fand die Privatwertung nicht zu alter Stärke zurück. Doch wer glaubt, die Schweizer würden nach fast vier Jahren der LMP1 den Rücken kehren, der Irrt. Entgegen aller Erwartungen will Rebellion Racing in den nächsten zwei Jahren nämlich seine Präsenz im Langstreckensport ausbauen und auch in LMP2 sowie LMP3 an den Start gehen. Um den ersten Schritt in Richtung LMP2 zu machen, hat man Gespräche mit SARD-Morand Racing aufgenommen. Das Team befindet sich seit Beginn der Kooperation in finanziellen Schwierigkeiten und eine Fortführung der Japanisch-Schweizer-Partnerschaft ist mehr als Unwahrscheinlich. Um jedoch auch im kommenden Jahr an der WEC teilnehmen zu können, hat SARD-Morand Teamchef Benoit Morand nun Gespräche mit Rebellion aufgenommen. Sollte alles nach Plan verlaufen, dann würden Morand und sein Team künftig mit Rebellion Racing fusionieren und unter deren Banner antreten.
Darüber hinaus wollen die Schweizer in den kommenden Jahren ein eigenes LMP3-Projekt auf die Beine stellen. Detaillierte Pläne hierzu stehen derzeit noch nicht fest. Die Teamführung von Rebellion weiß jedoch, dass es schwer ist gute Fahrer für sich zu gewinnen. Mit einem Engagement in allen drei LMP-Klassen schafft man einen Weg für den Nachwuchs und kann ihn bereits frühzeitig an sich binden. Ob sich die Wachstumspläne sich allein auf die WEC bzw. die ELMS beschränken, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht entschieden. Neben Europa ist auch der Amerikanische Kontinent ein reizvolles Gebiet für die Schweizer Mannschaft, welches man derzeit noch nicht ausschließen will.
Quelle: Sportscar365
Bild: WEC-Magazin (Walter Schruff)