Porsche gewinnt die 6 Stunden von Fuji

Porsche gewinnt die 6 Stunden von Fuji 2015. Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley stehen erneut ganz oben auf dem Podium. Nach einem dramatischen Rennen fuhr das Porsche-Trio vor dem Schwesterauto mit der Startnummer #18 über die Ziellinie. Der Audi #7 schaffte es nach stundenlanger Führung lediglich auf den dritten Gesamtrang. Der zweite Audi kam vor den amtierenden Weltmeistern von Toyota auf dem vierten Rang ins Ziel. 

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In der Privaten LMP1-Klasse gewann der Rebellion Racing #12 von Prost und Beche vor den Siegern aus Austin vom Team ByKolles. Der zweite Rebellion von Kraihamer, Abt und Imperatori wurde nach technischen Problemen dritter. In der LMP2-Klasse krönten sich Roman Rusinov, Sam Bird und Julien Canal zu den Klassensiegern der 6 Stunden von Fuji. Das Team Signatech Alpine feiert das erste Podium der Saison 2015 auf dem zweiten Rang. Dritter wurden die Piloten rund um den G-Drive #28, wobei nach dem fahrlässigen Unfall von Gustavo Yacaman dieses Ergebnis noch aberkannt werden könnte.

In der GTE-Pro Klasse waren es Gianmaria Bruni und Toni Vilander, welche den Sieg nach Hause holten, dicht gefolgt von den Meisterschaftskonkurrenten aus dem Porsche #92. Rang drei ging an die Polesetter James Calado und Davide Rigon mit dem Ferrari #71. In der GTE-Am Klasse holte das Proton Racing Team #77 den zweiten Sieg der Saison 2015. Das Gespann Lauda, Dalla Lana und Lamy holte den zweiten Rang im Aston Martin #98. Rang drei ging an die Ferrari-Piloten Aguas, Collard und Perrodo. Die Tabellenführer von SMP-Racing beendeten das Rennen nach einem Reifenschaden auf dem sechsten Platz.

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Nach einer nassen ersten Hälfte, trocknete die Rennstrecke in Fuji in den letzten drei Runden immer stärker ab und die Runden wurden immer schneller. Auch die Kämpfe um die Führungspositionen in den einzelnen Klassen verdichteten sich in den letzten Stunden immer stärker.

Mit Beginn der vierten Stunde schafften es die Mechaniker des Toyota #2, den Fehler am Motor zu beheben und das Auto zurück auf die Strecke zu schicken. Zugleich gelang es Hartley im Porsche #17 auf den Deutschen Andre Lotterer im Audi #7 aufzuschließen und wenig später ihm die zweite Position abzuknüpfen. Gut 10 Minuten später trafen in der GTE-Pro erneut Toni Vilander im Ferrari #51 und Patrick Pilet im Porsche #92 aufeinander. Nach spannenden Rad an Rad kämpfen gelang es schließlich dem Franzosen im Porsche die Spitz zu übernehmen.

Nachdem es für die Strakka Mannschaft schon das gesamte Rennen nicht nach Plan lief, mussten sie ihren Gibson LMP2-Boliden in der vierten Stunde zu einer größeren Reparatur rein holen. Klassengegner Extreme Speed Motorsports sorgte einige Minuten später für eine weitere Full Course Yellow Phase. Der Amerikaner Jonathon Fogarty verlor in der letzten Kurve die Kontrolle über sein Fahrzeug und blieb in der Wiese stecken. Um den gestrandeten Wagen zu bergen war der Renndirektor gezwungen die Strecke unter gelb zu setzen (Full Course Yellow).

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Als die Strecke immer mehr abtrocknete folgte eine schnellste Runde nach der anderen in der LMP1-Klasse. Kurz darauf machte das Signatech Alpine Team einen weiteren Stopp und musste den zweiten Platz an den G-Drive mit der Startnummer #26 abgeben. Obwohl Toyota in Sachen schnellste Rennrunde nicht mitreden konnte, schwenkten kurz vor Ende der vierten Stunde die Kameras auf die Japanische Mannschaft. Die #2 konnte nach der langen Reparaturpause den Rückstand aufholen und rundete sich zurück.

Zwei Stunden vor Schluss schaffte es der etwas demolierte Toyota Nummer #1 an dem vor ihm liegenden Audi #7 vorbei und behauptete über mehrere Runden den vierten Rang. Kurz bevor Sebastien Buemi zum Boxenstopp gerufen wurde, schaffte es Loic Duval wieder an dem amtierenden Weltmeister vorbei. Gleichzeitig gab es Probleme in der LMP2-Klasse. Nick Leventis im Strakka, welcher nach einer längeren Reparatur wieder zurück auf der Strecke war, rutschte in der ersten Kurve von der Strecke und sorgte für eine kurze gelb Phase. Wenig später verloren auch Gustavo Yacman seinen G-Drive #28 und der aus der Boxengasse kommende Sebastien Buemi sein Fahrzeug in der ersten Kurve und rutschten von der Ideallinie.

In der GTE-Pro Klasse verdichtete sich der Kampf um die Meisterschaft. Die #51 von Gianmaria Bruni übernahm die Führung vor dem Porsche #92, gefolgt vom Ferrari #71 des Italieners Davide Rigon. Eine Stunde und 20 Minuten vor Schluss hatte Daniel Abt im Rebellion #13 mit großen Problemen zu kämpfen. Er blieb am Ausgang der der ersten Kurve mit seinem LMP1-Prototypen liegen. Der junge Formel E Pilot schaffte es nach 3 Minuten das Auto wieder zum Rollen zu bringen, blieb aber kurz darauf wieder auf der Strecke liegen. Doch der schnelle Deutsche bekam sein Fahrzeug wieder auf Kurs und schleppte sich an die Box.

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In der LMP2-Klasse startete mit letzten Stunde erneut der Kampf um die erste Position. Richard Bradley hatte auf den vor ihm liegenden Roman Rusinov aufschließen können und begann anzugreifen. Daraus folgte ein harter Zweikampf um die Führung der LMP2-Klasse, in welchem sich die beiden Parteien nichts schenkten und mehrfach versuchten von der Strecke zu schieben. In der GTE-Pro Klasse griff Patrick Pilet wieder in den Porsche #92 ein und verlor sofort den ersten Rang nach einem Dreher an Bruni. Vier Runden später bremste der Franzose zu spät in Kurve eins und verlor auch einen weiteren Platz an die Konkurrenz von Ferrari und rutschte auf Position drei ab.

In der letzten halben Stunde des Rennens wollte es Rusinov nochmals wissen. Als er seine Chance wahrnahm, versuchte er sich an Bradley vorbei zu bremsen, wurde jedoch durch den starken Verkehr aufgehalten. Noch in der selben Runde versuchte es der Russe erneut und krachte beim anbremsen in den vor ihm fahrenden KCMG-Boliden. Dieser Zwischenfall führte dazu, dass G-Drive die Führung übernahm und KCMG den demolierten Hinterreifen austauschen musste. Aufgrund der zahlreichen Trümmer nach diesem Zusammenstoß, setzte die Rennleitung die Strecke erneut unter Full Course Yellow Bedingungen um eine sichere Säuberung zu gewährleisten.

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Nach dem Neustart der Session kollidierte auch der zweite G-Drive mit dem KCMG #47 von Bradley, was ihn noch weiter im Feld zurück warf. Zeitgleich übersah der Audi #7 von Tréluyer den langsameren GTE-Am Porsche von Earl Bamber und stieß mit ihm zusammen. Der Audi-Pilot verlor seinen dritten Platz und musste sich hinter seinem Teamkollegen im Auto Nummer 8 einreihen. 20 Minuten vor Schluss bekam der Gesamtführende Porsche #18 eine Durchfahrststrafe wegen zu schneller Fahrt unter gelber Flagge. Sein Vorsprung war jedoch so groß, dass er die Führung behaupten konnte.

Fünf Minuten vor dem Ende des 6 Stunden Rennens, prallte Gustavo Yacaman im G-Drive #28 ungebremst in den drittplatzierten KCMG von Richard Bradley. Der Brite krachte durch den Aufprall in die Streckenbegrenzung und konnte das Rennen mit dem vollkommen demolierten Boliden nicht wieder aufnehmen. In der LMP1-Klasse taktierten die Meisterschaftsanwärter Porsche und Audi und ließen jeweils die Fahrzeuge mit Titelchancen vor der Zielüberfahrt vorbei um den Punktevorsprung weiter auszubauen.

Bilder: FIA WEC Pressematerial