Neue Regeln für die LMP2

Wenn man die WEC mit anderen Rennserien vergleicht, fällt auf das es hier die ein oder andere Besonderheit gibt. Einer der auffälligsten Unterschiede ist der Ablauf von Regeländerrungen. Für die Formel 1 und viele andere Rennserien werden Änderungen jedes Jahr in Sitzungen der FIA beschlossen. Bei der WEC hingegen scheint man langsam aber sicher auf eine neue Denkweise zu etablieren, welche nicht mehr auf den jährlichen Zyklus setzt.
G-Drive_Le_Mans
Statt jedes Jahr aufs neue überhastete und teilweise unsinnige Entscheidungen zu treffen, hat man begonnen in der WEC neue Regelwerke im Vorfeld anzukündigen. Diese werden dann über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren unter dem Einfluss neuer Erkenntnisse ausgearbeitet. Das erste Resultat aus diesem langen Zyklus war das neue Regelwerk der LMP1, welches dieses Jahr in Kraft trat. Für die beiden GT-Klassen wurde im letzten Jahr begonnen eine logische Weiterentwicklung zu schaffen. Die neuen GT-Regeln werden nach aktuellen Plänen 2016 eingeführt werden.

Wie jetzt bekannt wurde, haben FIA und ACO begonnen auch das Regelwerk für die LMP2-Klasse neu auszuarbeiten. Eines der Hauptthemen, welches aktuell diskutiert wird, ist die Wagenform. Bisher gab es für die Privatklasse keine festen Vorgaben was das Aussehen betraf. Während 2012 noch offene Zweisitzer die Gruppe beherrschten, begannen in diesem Jahr erste Hersteller verstärkt Coupés anzubieten. Was in den nächsten Jahren folgen wird ist ein buntes Gemisch aus alten und neuen Bauformen. Dem will man mit den neuen Regeln entgegenwirken und in allen LMP-Klassen nur noch geschlossene Coupé-Chassis zum Einsatz kommen lassen.

Gleichzeitig plant man den Wagenbauern mehr Freiraum für die Gestaltung und Experimente zu lassen. Zusammen mit Autoherstellern aus Europa, Japan und den USA plant man derzeit die technischen Daten der neuen Fahrzeuge. Demnach wird es nur noch geringe Vorgaben wie z.B. das geschlossenen Dach oder die Maximallänge des Wagens geben, an welchen sich die Wagenbauer orientieren müssen. Die Aerodynamik und die genaue Form des Wagens soll völlig freigestellt sein. Möchte ein Autobauer sein LMP2-Chassis an ein GT-Wagen anlehnen um mehr Nähe zur Serienproduktion zu gewinnen (ähnlich wie bei den Daytona-Prototypen in der USCC), so stellt dies nun kein Problem mehr da.

Das Finale Konzept wird im Laufe des Jahres 2016 vorgestellt werden. Ein Jahr später tritt das neue Regelwerk dann in Kraft. Die ersten Pläne machen schon jetzt Lust auf mehr. Durch das einheitliche Konzept mit viel Gestaltungsspielraum wird die LMP2 wesentlich interessant für neue Autobauer und Kundenteams. Das neue Regelwerk könnte das derzeitige Tief überwinden, welches in der LMP2 vorherrscht.

Quelle: Autosport.com
Bildquelle: Fiawec.com