Ein Rennen bei dem Pech und Glück so nah beieinander lagen findet sein Ende. Der dritte Porsche 919 Hybrid von Nico Hülkenberg, Earl Bamber und Nick Tandy schaffte es nach einer fehlerfreien Fahrt, die 24 Stunden von Le Mans 2015 zu gewinnen. Mit solch einer starken Performance des Rookie-Fahrzeuges hätte wohl keiner zuvor gerechnet. Das Schwesterauto #17 von Mark Webber, Brandon Harthley und Timo Bernhard sicherte sich Rang zwei. Für Audi sicherte sich den dritten Platz. Weltmeister Toyota und Neueinsteiger Nissan (#22) kamen weit abgeschlagen ins Ziel.
In der LMP2-Klasse holte KCMG den Sieg vor Jota Sport, dem Gewinner von 2014. Sam Bird fuhr Rang drei für G-Drive Racing ein. Das Corvette Racing Team holte sich mit dem Klassensieg in der GTE-Pro einen weiteren Langstreckensieg im Jahr 2015. Die AF Corse Ferraris #71 und #51 landeten nach mehreren Problemen auf den Plätzen zwei und drei. Nach dem Ausfall vom Aston Martin #98 in der Schlussphase, konnte der SMP-Ferrari #72 den GTE-Am Sieg holen. Das Team um Patrick Dempsey im Wagen #77 fuhr auf den zweiten Platz. Rang drei ging an den Ferrari #62.
Die 19. Stunde
Die 19. Rennstunde begann mit zwei Gelb-Phasen. Der Aston Martin #98 landete mit blockierenden Rädern im Kiesbett. Vier Kurven weiter hinten, war es Tracy Krohn, welche die Kontrolle über seinen Boliden verlor und das Auto im Kies versenkte. Zeitgleich ging es in der Boxengasse heiß her. Die GTE-Pro Spitzenreiter Corvette #64 und Ferrari #51 legten zugleich einen Stopp ein. Noch in der Box gelang es den Amerikanern an dem Ferrari von Toni Vilander vorbei zu gehen. Somit ging der Kampf um Platz eins in die nächste Runde.
Aufgrund des Nichtbeachtens der Streckenlimits wurde dem Rebellion Racing Team #13 eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Zirka 10 Minuten nach Antritt der Strafe, war es das Strakka Racing Team, welches auf sich aufmerksam machte. Der Prototyp mit der Startnummer #42 blieb auf der Start-Ziel Geraden stehen und verlor eine Flüssigkeit aus dem Motor. Kurz vor Schluss der 19. Stunde wurde es eng in der Arnage-Kurve. Nach einem Dreher von Krohn Racing, blieben auch der Nissan #23 und der LMP2-Führende #47 stehen.
Die 20. Stunde
Auf Twitter verkündete Ferrari Pilot Matt Griffin in der 20. Stunde des Rennens, dass sein Team nach dem plötzlichen Benzinverlust das Rennen aufgeben musste. Wenig später bekam der sechst platzierte Porsche #18 von Dumas die Nachricht sein Auto neu zu starten, da die Ingenieure einen Fehler feststellten. 10 Minuten nach diesem Funkspruch landete der SMP-Ferrari in der Indianapolis Kurve im aus. Ein Bremsfehler war der Grund für einen ungewollten Zwischenstopp. Vor dem Ende der 20. Stunde ging es erneut turbulent zu. Nachdem das ByKolles Team mit Problemen an die Box kam und seinen Platz an Nissan abgeben musste, spitzte sich in der GTE-Pro der Kampf um Platz eins weiter zu. Erneut jagten sich die Fahrer der Corvette #64 und des Ferrari #51 um den Traditionskurs. Der Audi #7 bekam wegen eines Überholmanövers unter gelber Flagge eine Durchfahrtsstrafe, welche ihn einen Platz kostete.
Die 21. Stunde
Zu beginn dieser Stunde bekam der Audi #8 von Duval eine ungewöhnliche Ansage vom Renndirektor. Da sich die Startnummer am Fahrzeug löste, musste der Franzose das Auto an die Box bringen um diese fixieren zu lassen. Der zweit platzierte Timo Bernhard im Porsche #17 wollte auf Start-Ziel den langsameren Ferrari #71 überrunden. Jedoch machte der Deutsche Pilot einen Fehler und katapultierte den Prototypen ins Kiesbett. Im Laufe der 21. Stunde schaffte es KCMG den Vorsprung in der LMP2-Klasse weiter auszubauen.
Neben einer leichten Regenphase im Bereich der Tertre Rouge, musste der Audi #9 an die Box. Probleme mit dem Hybridsystem bereiteten der Mannschaft viel Arbeit. Durch diesen Boxenstopp schaffte es das Schwesterauto #8 den dritten Platz zu übernehmen. Der Porsche 911 mit der Startnummer #91 lag nicht sonderlich gut im Rennen, als plötzlich eine der Radfedern schlapp machte. Das Kaputte Bauteil konnte erst mit vereinten Kräften ausgetauscht werden. Nachdem Audi Pilot Andre Lotterer die schnellste Runde des Rennens von 3:17.476 Minuten aufstellte, hatte das Schwesterauto #9 erneut mit dem Hybridsystem zu kämpfen.
Die 22. Stunde
In der GTE-Am Klasse bog der Porsche 911 von Dempsey nach 20 Minuten aus dem Windschatten des Ferrari #62 und schnappte sich Platz drei. Im weiteren Kampf um den letzten Podestplatz, rutschte der Ferrari Ende der Arnage aus und verlor den Anschluss zum Porsche #77. Dann ein kurzer Schockmoment für alle KCMG-Fans. Der Führende der LMP2-Klasse war in der Indianapolis zu spät auf der Bremse und rutschte in die Auslaufzone. Da das Auto jedoch einen Vorsprung von 2 Minuten hatte, konnte KCMG die Spitzenposition beibehalten.
Es war der Audi mit der Nummer #7, welcher in die Box gerufen wurde. Eine Lockere Motorhaube war der Grund für den Stopp. Ein Runde später das selbe Bild. Diesmal entschloss sich die Mannschaft dafür, die Abdeckung komplett auszutauschen. Gegen Ende dieser Stunde wurde es eng in den Ford-Schikanen. Sam Bird traf beim anbremsen den neben ihm fahrenden ESM-Boliden, welcher durch den Stoß gegen den Aston Martin von Nicki Thiim geschleudert wurde. Der Däne im Aston Martin musste ausweichen und verlor Zeit auf seine Verfolger.
Die 23. Stunde
Der schon über mehrere Stunden andauernde Kampf um den ersten Platz in der GTE-Pro zwischen Ferrari #51 und Corvette #64 wurde unerwartet gestört. Toni Vilander musste seinen Ferrari an die Box bringen. Ein Problem an der linken Hinterradaufhängung, machte dem Team Probleme. Die lange Reparaturpause spielte Corvette in die Karten und sie konnten einen großen Vorsprung ausfahren. Nach Zirka 30 Minuten fuhr der Teamkollege James Calado im Ferrari #71 an der #51 vorbei und übernahm Platz zwei. Kurz darauf drehte sich Trummer in den Ford-Schikanen mit seinem ByKolles LMP1-Fahrzeug. Nach diesem Zwischenfall schleppte sich der Ex-GP2 Fahrer in langsamer fahrt zurück an die Box. 20 Minuten vor Schluss dieser Rennstunde wurde die #23 von Nissan erneut von den TV-Kameras eingefangen. Nach einem heftigen verbremser von Jann Mardenborough, fing der Nissan in der Auslaufzone plötzlich Feuer und musste das Rennen vorzeitig beenden.
Die 24. Stunde
Zu Beginn der letzten Stunde war der grüne Prototyp von Krohn Racing erneut auf Abwegen. Nach einem Unfall mit einem LMP2-Konkurrenten wurde der linke Hinterreifen beschädigt und Tracy Krohn musste zurück an die Box. Durch diesen Zwischenfall verlor die Mannschaft aus Amerika erneut einige Positionen. Der letzte Ausfall des Rennens kam 45 Minuten vor Schluss vom führende Aston Martin #98 mit Paul Dala Lana an Board. Eingangs der Ford-Schikanen rutschte dieser aus und schlug frontal mit seinem Auto in die Streckenbegrenzung ein.
Bilder © fiawec.com / ACO