Im ersten Qualifying für die 24 Stunden von Le Mans, holte sich Porsche gestern Abend die provisorische LMP1-Poleposition. Mit einer Zeit von Zeit von 3:19.733 umrundeten Neel Jani, Romain Dumas und Marc Lieb den Kurs am schnellsten und ließen der Konkurrenz keine Chance. In der LMGTE-Pro fuhr Ford erstmals die schnellste Qualifying-Zeit und sicherte sich die provisorische Pole.
Unter trockenen Bedingungen starteten die Fahrzeuge in den ersten von drei Qualifying-Abschnitten. Da für die kommenden Tage wechselhaftes Wetter angekündigt ist, verloren die Teilnehmer keine Zeit und spulten so viele Runden wie möglich ab. In der LMP1 setzte Toyota früh ein Zeichen, als Stéphane Sarrazin mit 3:20.737 eine sehr schnelle Runde ablieferte und seinen TS050 Hybrid vorzeitig an die Spitze setzte.
Die Führung der Japaner war nicht von langer Dauer, denn kurz darauf übertrumpfte Neel Jani im Porsche 919 Hybrid mit einer 3:19.733. Der Schweizer versuchte im Verlauf der Session seine Zeit weiter zu unterbieten, kam trotz aller Versuche jedoch nicht wieder an diese heran. Sowohl Porsche als auch Toyota stellten daraufhin weitere schnelle Runden ein und nutzten die verbleibende Qualifying-Zeit, um Daten für die Long Runs zu sammeln.
Die beiden Audi verbrachten einen Großteil des Qualifyings mit der Reparartur beider Fahrzeuge in der Box. Als die Ingolstädter endlich auf die Strecke konnten, waren die ersten Werte ernüchternd. Sowohl der Wagen #7, als auch das Schwesterfahrzeug #8 kamen beide nicht über 3:22er Zeiten hinaus. Ein ähnliches Bild spielte sich bei ByKolles ab. Nach einem Brand im freien Training wurde des Heck beschädigt und die Mechaniker verbrachten fast das ganze Qualifying mit der Reparatur. Am Ende der Session schafften es die Österreicher nicht, eine gewertete Runde zu fahren.
Bei den LMP2-Fahrzeugen war René Rast der schnellste Fahrer des Tages. Mit einer Zeit von 3:36.605 legte der Deutsche die schnellste Runde im G-Drive #26 zurück und sicherte seinem Team die provisorische Poelposition. Nur sechs Zehntel dahinter platzierte sich Neueinsteiger Baxi DC Racing mit seinen Fahrern David Cheng, Nelson Panciatici und Ho-Pin Tung. Auf der dritten Position landete Signatech-Alpine mit einer Zeit von 3:37.225.
In der LMGTE-Pro beeindruckte Ford mit unglaublichen Rundenzeiten. Nach der Anpassung der Balance of Performance, fand das US-Team das richtige Setup und konnte eine schnelle Runde nach der anderen zurücklegen. Mit 3:51.185 auf der Uhr sicherte sich der Wagen #68 die provisorische Poleposition, dicht gefolgt vom Schwesterfahrzeug #69 auf Rang zwei. Als einziger Hersteller konnte Ferrari mithalten und lieferte sich ein enges Kopf-an-Kopf Rennen mit den US-Fahrzeugen.
Trotz aller Mühen reichte es mit einer 3:51.568 für den Wagen #51 von AF Corse nur zum provisorischen dritten LMGTE-Pro-Startplatz. Schwieriger lief das erste Qualifying hingegen für den Ferrari #82 von Risi Competizione. Auf Höhe der Porsche-Kurven drehte sich Giancarlo Fisichella und versenkte seinen Boliden im Kiesbett. Das Manöver hatte eine Rotphase zur Folge, was Verbesserungen für das Schwesterteam AF Corse in dieser Zeit unmöglich machte. Ein ähnliches Schicksal erlitt den Titelverteidiger Corvette Racing. Ricky Taylor lenkte seinen Wagen bei der Mulsanne-Kurve ins Kiesbett, konnte sich jedoch für eine längere Reparatur zur Box schleppen.
In der LMGTE-Am Klasse dominierte Ferrari das Feld. Die schnellste Runde absolvierten die Gaststarter von Clearwater Racing mit ihrer Startnummer 61. Rob Bell, Keita Sawa and Mok Wang Sung konnten sich im Ferrari 458 Italia über die ganze Session an der Spitze behaupten und ihren provisorischen ersten Startplatz mit einer Zeit von 3:56.827 zementieren.
Als einziger Konkurrenz schaffte es Mathias Lauda im Aston Martin #98 ansatzweise an den italienischen Wagen heran. Mit 3:57.198 sicherte er sich vorläufig den zweiten Startplatz. AF Corse war den Briten dicht auf den Fersen und fuhr mit den Trios Cameron/Griffin/Scott sowie Aguas/Collard/Perrodo auf die Ränge drei und vier.
Bilder: WEC-Magazin