Jubiläumssieg für Toyota in Portimão

Toyota gewinnt vor Alpine in Portimão
Toyota gewinnt vor Alpine in Portimão

In Portimão krönte Toyota sein 100. Langstreckenrennen mit dem aller ersten Sieg eines WEC-Fahrzeugs auf portugiesischem Boden. Nach einem mehrstündige Fernduell mit Alpine konnten die Japaner das Rennen am Ende klar für sich entscheiden.

Bedingt durch die jüngsten BoP-Anpassungen hatte Toyota schon im Freien Training von Portimão schwer zu kämpfen. Die Franzosen setzen sich in den Trainings und dem Qualifying vor die Japaner. Doch direkt nach dem Rennstart waren die Karten nicht mehr so klar verteilt. Unterschiedliche Reifen- und Tankstrategien entfachten ein knapp acht-stündiges Fernduell mit offenem Ausgang.

Etwa zweieinhalb Stunden vor Schluss zerstörte eine Safety Car-Phase den strategischen Vorteil von Alpine. Toyota konnte die Oberhand gewinnen und vieles deutete auf einen sicheren Sieg der Japaner hin. Doch Nicolas Lapierre bewies erneut sein Talent und kassierte mit gezielten Überholmanövern beide Toyota, was den Rennausgang offen hielt. Der Sieg in Portimão ging am Ende an den Toyota #8 gefolgt vom Schwesterfahrzeug #7 und dem Alpine #36 auf den Rängen zwei und drei.

Der Start in Portugal

Neueinsteiger Glickenhaus Racing hatte einen holprigen Start in sein erstes WEC-Wochenende. Das rote Hypercar mit der Startnummer #709 ging vom elften Gesamtrang ins Rennen und hing lange Zeit im Mittelfeld fest. Behutsam arbeiteten sich die drei Fahrer durch das fast gleichschnelle LMP2-Feld. 

Doch ein missglücktes Überholmanöver von Ryan Briscoe sorgte für einen herben Rückschlag. Der Amerikaner kollidierte in der Torre Vip-Kurve mit den GTE-Am Fahrzeugen von Dempsey-Proton Racing (#77) und D’Station Racing (#777), was eine defekte Kupplung zur Folge hatte. Nach einer langen Reparatur waren alle Hoffnungen auf Anschluss an die Spitzengruppe zerschlagen. 

Doppelsieg für JOTA in der LMP2

Die Fahrzeuge in der LMP2-Klasse enttäuschten auch bei der Portugal-Premiere nicht und lieferten zahlreiche Positionskämpfe. Die mit Abstand meisten Überholmanöver im Rennen lieferte die kleinere Prototypen-Klasse. Über einen großen Teil der Renndistanz wechselnden die Fahrzeuge auf den Positionen eins bis sechs regelmäßig durch.

Nachdem United Autosports die Freien Trainings dominieren konnte, ging die Poleposition und die Führung zu Rennbeginn an die britische JOTA-Mannschaft. Doch durch das hektische Treiben verlor die Crew ihren Vorsprung und United Autosport konnte über einen Großteil der Distanz die Spitze kontrollieren.

Die Sieger der LMP2-Klasse

Entschieden wurde der Sieg in der Klasse ebenfalls in den letzten beiden Stunden. United Autosports konnten trotz sehenswerter Manöver den Sieg nicht mehr einfahren. Der erste LMP2-WEC-Sieg in Portugal ging an den JOTA #38, der fünf Minuten vor Schluss das Schwesterfahrzeug #28 auf Rang zwei verweisen konnte. United Autosports fuhr am Ende auf Platz drei.

Die LMGTE-Klassen im Schatten der Prototypen

Etwas im Schatten der beiden Prototypen-Klassen stand diesmal die LMGTE. Sowohl die PRO- als auch die AM-Fahrer lieferten sehenswerte Zweikämpfe, bekamen jedoch nicht so viel Bildschirmzeit wie nötig gewesen wäre. Entsprechend konstant wirkte das Rennen zwischen Ferrari und Porsche in der LMGTE-Pro.

Die AF Corse-Mannschaft konnte sich mit der #51 regelmäßig an der Spitze platzieren, wurde jedoch vom Porsche #92 beschattet. Das Zweigespann duellierte sich sowohl auf der Strecke und strategisch auf hohem Niveau. Lange Zeit hatten die Schwesterfahrzeuge #52 und #91 hatten nur wenig Chancen sich einzumischen.

Ferrari gewann in der LMGTE-Pro

Zur großen Überraschung schaffte es der Ferrari #52 jedoch in der letzten Stunde am Porsche #92 vorbei und holte den zweiten Platz im Rennen. Der Sieg ging an den AF Corse-Ferrari #51.Der dritte Platz ging an den Porsche #92.

In der kleineren LMGTE-AM Kategorie gab es einen Dreikampf der Hersteller Porsche, Ferrari und Aston Martin zu sehen. Vertreten durch die Fahrzeuge #56 (Team Project 1), #47 (Cetilar Racing) und #98 (Aston Martin Racing). Alle drei Wagen kämpften über acht Stunden auf Augenhöhe und machten das Podium von Beginn an unter sich aus.

Doch auch auf den hinteren Rängen gab es ausgeglichene Kampf-Gruppen wie etwa die beiden Iron Lynx-Wagen gegen den Kessel-Racing-Ferrari. Der Sieg bei der Portugal-Premiere ging an die #47 von Cetilar Racing. Die Ränge zwei und drei holten das Team Project 1 (#56) und der AF Corse-Ferrari #54.

Noch mehr Rückblicke und Details zu den 8h Portimão

Wer die wichtigsten Ereignisse des Rennens in chronologischer Abfolge nachlesen möchte, findet hier unseren Live-Ticker zur Portimão-Premiere. Die offiziellen Rundenzeiten und Platzierungen aller Teilnehmer gibt es auf dieser Seite.

Bilder © WEC-Magazin (Walter Schruff / Ton Kerdijk)