Interessanter Testtag in Le Mans

Gestern war es endlich so weit, der erste Testtag auf dem Circuit de la Sarthe fand statt. Es war die erste Möglichkeit für die Teams, Probefahrten auf den 13 km durchzuführen. Von den 56 gemeldeten Fahrzeugen waren 53 am Start. Am frühen Morgen machten sich die Fahrer mit den Änderungen am Kurs vertraut und legten gleich im Anschluss mit der ersten Testsession los. Bereits nach wenigen Stunden kam es zu kleinen Abflügen von GT-Fahrzeugen. Die FIA nutze diese Zwischenfälle für den Test der neuen Slow-Zones. Hierbei handelt es sich um ein neues Element zur Reduzierung von Safety-Car-Einsätzen. In vordefinierten Bereichen wird bei einem Zwischenfall die „Slow-Zone“ aktiviert und ein Geschwindigkeitslimit für dieses Streckenstück verhängt, bis alle Gefahren beseitigt sind. Sollte sich das Problem nicht auf Anhieb lösen lassen wird das Safety-Car rausgeschickt. Neben dem Test dieser neuen Sicherheitselemente, nutze man die einzelnen Abflüge um Übungen mit den Safety-Car Fahrern sowie dem Medical-Personal durchzuführen.
Porsche_2014
Doch auch das Hauptanliegen dieses Testtages wurde nicht außer acht gelassen. Die Teams spulten einige Runden ab und es gab spannende Zeit-Duelle zwischen Audi, Porsche und Toyota. Während sich Toyota in den letzten zwei Rennen behaupten konnte, hatten sie bei dem Vormittagstest das erste mal schwerer zu kämpfen. In den ersten vier Stunden schaffte Marco Bonanomi eine Rundenzeit von 3:23,799 und konnte mit nur 1,2 Sekunden Abstand an die Vorjahreszeit des Teams anknüpfen. Knapp 2 Sekunden dahinter landete der Toyota von Buemi, Davidson und Lappierre, gefolgt von Mark Webbers Porsche auf Rang 3. Bei den LMP1 Fahrzeugen herrschte am Vormittag ein bunter Positionsmix und macht lust auf mehr. Aber auch die LMP2-Klasse barg einige Überraschungen. So landete der Signatech-Apline-Nissan mit 3:39,992 ganz knapp vor dem Jota von Marc Gené. In den beiden GT-Klassen ließ AF Corse die Muskeln spielen und positionierte alle Fahrzeuge auf den vordersten Plätzen.

Am Nachmittag stabilisierte sich das Feld wieder ein wenig. Der Toyota von Buemi konnte ebenfalls wieder dominieren und lieferte die Bestzeit von 3:23,014 ab. Dicht dahinter folgte der Teamkollege Kazuki Nakajima mit 0,142 Sekunden abstand. Auf den Plätzen drei und vier landeten die beiden Audi 1 und 3 mit einer identischen Zeit von 3:24,453. Bei den beiden Porsche reichte es nur für die Positionen fünf und sechs. Eine Klasse tiefer konnte sich im zweiten Testlauf der Russe Roman Rusinov an die Spitze setzten. Auf dem zweiten Platz landete der Murphy-Oreca-Nissan des ehemaligen Formel 1 Piloten Karun Chandhok. Bei den GT-Fahrzeugen lief es am Nachmittag etwas ruhiger. Der Porsche 911 konnte sich in der Pro-Klasse 20 Minuten vor Schluss nach vorne katapultieren, hatte aber auch nicht groß zu kämpfen, da die Konkurrenz nur wenige langsame Runden abspulte. Ähnlich hat es sich auch in der GT-Am verhalten. Hier landete der Werksferrari von Toni Vilander hinter dem Privatfahrzeug mit Paolo Ruberti.

Quelle: Speedweek