Im Rahmen der 6 Stunden von Spa hatten wir die Gelegenheit, mit Mike O’Gara von Cadillac zu sprechen. Er ist „Team Manager of Operations“ bei Chip Ganassi Racing und verantwortlich für das Programm in der WEC.
WM: Die LMDh-Plattform soll ja einen einfachen Einsatz des Fahrzeuges in WEC und IMSA ermöglichen. Gibt es überhaupt Unterschiede zwischen dem Cadillac in der WEC und jenem in der IMSA?
MO: Mechanisch sind unsere beiden Fahrzeuge identisch – Aufhängung, Getriebe und alle weiteren Bauteile sind gleich. Einzig bei der Aerodynamik gibt es leichte Abweichungen zwischen den IMSA und WEC-Fahrzeugen, da bei der Fahrzeugabnahme für die Serien verschiedenen Windtunnel zum Einsatzkommen, um das Fahrzeug genau zu vermessen. Die Form der Karosserie als solches und auch die verbaute Elektronik ist aber weitestgehend identisch. Der größte Unterschied zwischen unserem WEC- und IMSA-Auto liegt bei den elektrischen Systemen, die für die Fahrzeugabnahme vor den Rennen nötig sind. Es gibt verschiedene Lichter und Sensoren, die für elektronische Messungen in der WEC andere sind als in der IMSA.
WM: Die Fahrzeuge sind technisch nahezu gleich. Sind demzufolge die beiden Cadillac in Spa und Le Mans nur angepasste IMSA-Boliden?
MO: Im Kern ja. Der blaue und der gelbe Wagen sind ursprünglich in Daytona als IMSA-Fahrzeug an den Start gegangen. Doch nach Daytona haben wir beide nach Europa gebracht, die Startnummer von 02 auf 2 geändert, die nötige Elektronik getauscht und das war es auch schon.
WM: Wie geht es mit den beiden Fahrzeugen weiter, kehren diese 2023 noch mal zur IMSA zurück?
MO: Der blaue Wagen mit der Startnummer #2 wird für den rest der Saison in der WEC verbleiben und alle Rennen bestreiten. Der gelbe geht noch mal in Le Mans an den Start und verbleibt danach in Europa. Er dient als Ersatzfahrzeug für das WEC-Team, falls der blaue irreparabel beschädigt wird. In der IMSA werden wir ebenfalls nur noch ein Fahrzeug bis zum Saisonende einsetzen.
Bilder © WEC-Magazin (Walter Schruff / Ton Kerdijk)