Pünktlich um vier Uhr deutscher Zeit startete die WEC mit dem 1. freien Training in ihren 5. Saisonlauf. Wie fast jedes Jahr sind auch für dieses Wochenende wieder heftige Regenschauer angekündigt. Um die Zeit bestmöglich zu nutzen, ließen die Teams keine Zeit verstreichen und legten bereits in der ersten Minute mit den Abstimmungsfahrten los. Die knappe Zeit wurde rege genutzt und am Ende zeigte sich ein überraschendes Ergebnis.
In der LMP1-H Klasse waren alle Augen auf die Fahrzeuge von Toyota gerichtet. Beim Heimrennen des japanischen Autobauers lastet ein besonders hoher Druck auf allen Beteiligten, da die Chefetage nichts geringeres als den Sieg erwartet. Nach einigen Installationsrunden lieferten Anthony Davidson und Sebastien Buemi im Wagen mit der Nummer 8 richtig gute Rundenzeiten ab und der erste Eindruck wahr äußerst positiv. Doch kaum hatte man sich in die Box zurückgezogen wurde Audi wach und lieferte sich ein Duell zwischen den eigenen beiden Fahrzeugen. Am Ende konnte sich Loic Duval mit der Session-Bestzeit gegen das Schwesterauto durchsetzten. Der Toyota #8 erreichte nach dem guten Start nur die dritte Position, dicht gefolgt vom Porsche mit der Nummer 14.
Die neue LMP1-L Kategorie tut sich auch nach dem Einstieg von Lotus noch schwer. Während Rebellion ungeschlagen auf den Positionen eins und zwei fährt, leidet der Neuzugang noch an dem späten Einstieg. Die Performance ist noch nicht auf dem gewünschten Level und das schlägt sich entsprechend auf die Rundenzeiten nieder. Eine Ebene niedriger in der LMP2 sah die Welt hingegen ganz anders aus. In vielen spannenden Duellen überboten sich G-Drive im neuen Ligier und KCMG im Morgan mit stetig neuen Bestzeiten. Nach einigen Momenten der Ruhe mischte sich OAK Racing ein und es begann ein erneuter Kampf um die Session-Bestzeit. Am Ende der Session schaffte es schließlich der G-Drive Wagen sich gegen die Konkurrenz zu behaupten.
Noch eine Spur enger ging es in den beiden GT-Klassen zu. In der GT-Pro fanden alle Fahrzeuge erstaunlich schnell die optimale Abstimmung und nutzten das erste Training um sich einem direkten Vergleich mit den Konkurrenten zu liefern. Die Bestzeit erreichte der Porsche #92 mit Makowiecki und Patrick Pilet am Steuer. Keine hundertstel Sekunde entfernt landete der Gewinner aus COTA, der Aston Martin #97. Ebenfalls nicht weit entfernt platzierte sich der Ferrari #51 bestehend aus Vilander und Bruni. Während der gesamten Session schaffte es keines der Fahrzeuge eine große Lücke zu den Verfolgern aufzubauen. Alle drei Marken kommen äußerst gut mit der Strecke zu recht und wir dürfen uns auf ein spannendes Rennen am Sonntag freuen.
Noch erstaunlicher als die engen Rundenzeiten bei den Pro-Fahrzeugen wahren die Ergebnisse in der GT-Am. Obwohl die Leistung der Fahrzeuge in der niedrigsten Klasse um einiges geringer ist, kämpften die beiden Aston Martin #98 und #95 über die gesamte Session mit den hinteren Fahrzeugen aus der GT-Pro. Auf die erste Position schaffte es nach eine hart umkämpften Trainingseinheit schließlich der Wagen von Pedro Lamy, Paul Dalla Lana und Christoffer Nygaard. Mit nur sieben hundertstel Sekunden Abstand fuhr der Proton Competition Porsche mit der Startnummer #88 auf Position 2.