Das Porsche-Trio um Earl Bamber, Timo Bernhard und Brendon Hartley konnte die 6 Stunden vom Circuit of the Americas für sich entscheiden. In der texanischen Hitze lieferte sich die Werksmannschaft einen harten Kampf gegen die beiden Toyota TS050 über die komplette Renndistanz.
Dicht gefolgt auf Rang zwei platzierte sich das Schwesterfahrzeug von Nick Tandy, André Lotterer und Neel Jani mit weniger als einer halben Sekunde Rückstand auf den Sieger. Das Ergebnis erzählt jedoch nur die halbe Geschichte, denn in der Schlussphase hatte die Startnummer eins die Führung an der Spitze abgegeben, um die Hoffnungen des zweiten Porsche auf den WM-Titel zu wahren. Es war ein umstrittenes und unnötiges Ende eines fast sechsstündigen Kampfes gegen die beiden Toyota.
Nach einer atemberaubenden Runde von Nick Tandy hatte sich das Porsche-Trio mit der #1 die Pole-Position gesichert und schien auf dem Circuit of the Americas uneinholbar zu sein. Doch ähnlich wie auf dem Nürburgring, entschied Porsche mittels Teamorder, dass Tandy, Lotterer und Jani den Sieg abgeben müssen.
Toyota versuchte sich während des Rennens mit einer anderen andere Strategie. Während Porsche jeweils einzelne Stints fuhr, trotze die japanische Mannschaft der Hitze und fuhr auf ihren Slicks Doppel-Stints. Die TS050 waren schnell genug, um mit der gewonnenen Zeit wieder um den Sieg kämpfen zu können. Doch letztendlich hatten die beiden Porsche LMP1-Boliden das bessere Renntempo und Toyota verpasste den Sieg nur knapp.
Ein weiteres spannendes Rennen um den WM-Titel lieferte der AF Corse Ferrari #71 ab. Die Italiener gingen von Pole-Position an den Start und gingen früh in Führung. Sowohl die #71, als auch die #51 von Allesandro Per Guidi und James Calado konnten sich nach der ersten Runde absetzten und kämpften lange Zeit um die Spitzenposition. Die Ferraris fühlten sich in der texanischen Hitze wie zu Hause und auch die beiden Porsche 911 RSRs schienen sich gut an die Bedingungen anzupassen.
Die #71 behielt schließlich die Oberhand und führte das Feld mit gut einer Minute Vorsprung an, als sein Rennen früh unterbrochen wurde. Ein Reifenschaden jedoch machte fast alle Hoffnungen auf den Sieg zunichte. Das Team reagierte schnell und konnte den Vorsprung auf den Porsche #92 von Michael Christensen und Kévin Estre wahren, der wenige Runden zuvor das Schwesterauto #51 überholt hatte. Calado und Per Guidi ließen sich nicht beirren und fuhren ihren zweiten Saisonsieg ein. Damit schrumpft die Lücke auf die Meisterschaftsführenden Ford-Piloten Andy Priaulx und Harry Tincknell, welche selbst nur den siebten Platz belegen.
In der LMP2 ging der Sieg zum ersten Mal in dieser Saison an Signatech-Alpine. Danke einer fehlerfreien Vorstellung sicherten sich Nicolas Lapierre, André Negrão und Gustavo Menezes einen komfortablen ersten Platz. Die LMP2-Konkurrenten litten alle unter der sengenden Hitze und taten sich schwer die Franzosen anzugreifen. Auf dem zweiten Platz in der Klasse landete schließlich das Vaillante Rebellion-Team mit der #13. Abgerundet wurde die Top Drei durch das Schwesterauto von Julien Canal, Nicolas Prost und Bruno Senna.
Der LMGTE-Am Sieg ging an die #98 von Aston Martin Racing. Nach einem harten Kampf mit der #54 von Spirit of Race dem Ferrari von Clearwater Racing setzte sich die britische Mannschaft durch und verwies die beiden Kontrahenten auf die Ränge zwei und drei. Der Gulf Racing Porsche erlitt zur Hälfte des Rennens ein Bremsproblem und verursachte die einzigste Safety Car-Phase des Rennens.
Bilder © FIA WEC / ADRENALMEDIA.COM – Marcel Langer / Marius Hecker