Bei unerwartet trockenen Bedingungen gingen die Teams in Spa-Francorchamps an den Start. Nach zwei Einführungsrunden fiel der Startschuss zum zweiten Saisonlauf des Jahres. Das Porsche Team konnte seine Dreier-Führung im ersten Moment verteidigen, schaffte es jedoch nicht sich von der Konkurrenz abzusetzen.
Toyota kam diesmal besser Weg als die Audi vor ihm, schaffte es jedoch nicht ganz vorbei. Zwischen den Fahrzeugen von Audi und Toyota entbrannte ein Wechselduell um jede Position. Keiner der beteiligten gab nach und kurze Zeit später wurden auch die hinteren beiden Porsche in die Kämpfe verwickelt und der Audi schaffte es für wenige Runden die Nummer #19 zu überholen. Nachdem sich kleine Abstände gebildet hatten, zeigten sich erste Balance-Probleme am Setup des Toyota #1. Ähnliches Bild zeigte sich am Audi mit der Nummer 9. Auch hier bereitete das Le Mans Setup Probleme und es kam zu immer stärkeren Vibrationen.
Zehn Minuten nach dem Start kam es zu den ersten Strafen. Die #38 des Gaststarters Jota Sport wurde mit einer Boxen-Durchfahrtsstrafe belegt, da man zu früh gestartet war. Wenige Augenblicke später ereignete sich der erste größere Rennunfall. Dem Porsche #91 mit Kevin Estre wurde die blaue Flagge gezeigt um die Nummer #19 von Nick Tandy vorbei zu lassen. Während Tandy auf höhe der flagge vor Kurven-Beginn zum Überholen ansetzte, so war Estre in der #91 der Meinung das er erst nach der Kurve Platz machen müsse. Durch dieses Missverständnis kam es zur Kollision zwischen den beiden Porsche-Werksfahrzeugen und beide mussten zur Reparatur an die Box. Die #91 wurde im nachhinein mit einer Durchfahrtsstrafe belegt.
In der GT-Am Klasse verschätzte sich der Aston Martin #96 am Ausgang der Eau-Rouge, verpasste den Bremspunkt und fuhr mit voller Geschwindigkeit in die Streckenbegrenzung. Durch diese unnötige Kollision verlor die #96 die GT-Am Führung und musste zur Reparatur in die Box. Nach einer Stunde machten die ersten Reifen schlapp und Audi eröffnete die Boxenstopp-Phase mit zwei seiner Fahrzeuge. Die Nummer 17 von Porsche verbremste sich in der letzten Kurve, quetschte sich durch den Notausgang auf die Strecke und zog daraufhin den eigenen Stopp vor. Führ die Gefährdung der Streckenposten im Notausgang wurde die #17 nachträglich noch mit einer 15 Sekunden Stopp & Go Strafe belegt.
Mit Beginn der dritten Stunde kam es erneut zu einer Kollision in der GT-Am Klasse. Diesmal war es der Dempsey-Proton Porsche, welcher auf einer Curb ausrutschte. Auch hier verpasste man den Bremspunkt und prallte mit hoher Geschwindigkeit in die Streckenbegrenzung. Ein ähnliches Szenario ereignete sich ein paar Runden später mit der Corvette von Larbre Competition. Durch eine leichte Berührung mit dem G-Drive Prototypen aus der LMP2 kam man von der eigenen Spur ab und prallte mit dem Heck in den Reifenstapel.
Nach der Bergung versuchte man sich zur Box zu schleppen, kam jedoch nach wenigen Metern erneut zum stehen, da die Lenkung durch den Aufprall beschädigt wurde. In der LMP1 hat Porsche zwischenzeitlich seine Dreier-Spitze eingebüßt und kämpfte über viele Runden mit Audi und Toyota um die erste Position. Durch eine Vielzahl von Boxenstopps aller Beteiligten durchmischte sich die LMP1-Klasse und ein klarer Sieger ist noch nicht abzusehen.
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