Halbzeit bei den 6 Stunden von Silverstone 2016

Nach einer langen Winterpause hatte das Warten endlich ein Ende. Um 12 Uhr Ortszeit fiel der Startschuss zum ersten Lauf der Saison. Bei überraschend guten Bedingungen gingen die 33 Fahrzeuge ins Rennen und legten eine saubere erste Runde ohne größere Zwischenfälle hin.

Das Audi Team ging von der Poleposition ins Rennen und kam gleich zu Beginn gut weg. Auch die beiden Porsche hatten einen guten Start und klemmten sich gleich an die Fersen der beiden Audi. Anders war das Bild hingegen in der LMP2-Klasse: Nach dem das G-Drive Team am Samstag beim Qualifying glänzte, suchte man am Sonntag beim Start vergebens nach Grip und verlor die Führung an den ESM #31. Bei den GT-Pro Fahrzeugen hielt sich der Ferrari #71 wacker an der Spitze und auch der Abu Dhabi-Proton Porsche konnte in Führung bleiben.

Während sich das Feld in den GT-Klassen schnell stabilisierte, entfachte bei den LMP-Fahrzeugen ein Positionskampf. An der Spitze legten die beiden Porsche kräftig zu und nach wenigen Runden konnte Mark Webber (#1) an Oliver Jarvis (#8) vorbei ziehen und den zweiten Platz übernehmen. Zur gleichen Zeit beorderte die Rennleitung den Ferrari #51 für eine drei Minütige Standstrafe in die Box, da am Fahrzeug der Motor nach dem Qualifying getauscht wurde.

In der LMP2-Klasse kämpfte RGR Sport by Morand seit Rennbeginn gegen den zurückgefallenen G-Drive #26 um den zweiten Rang. Nach gut 30 Minuten kam schließlich die Chance für die Mexikaner und sie konnten vorbeiziehen. Kurz darauf griff Mark Webber in der LMP1 wieder an und übernahm die Führung vom Audi #7. Bei den LMP1-Privatfahrzeugen hatten die beiden Rebellion Fahrzeuge aufgeholt und konnten kurz vor Ende der ersten Stunde die Führung vom ByKolles übernehmen.

Die zweite Stunde begann mit einigen Strafen für mehrere Fahrzeuge. So musste der Wagen von Baxi DC Racing wegen eines Regelverstoß beim Boxenstopp eine Strafe absolvieren, ähnlich wie der Aston Martin #97, welcher eine Stop&Go Strafe für das verlassen der Strecke bekam.

In der LMP2 war der ESM #31 durch einen Boxenstopp zurückgefallen und der G-Drive #26 übernahm wieder die Führung, dicht gefolgt vom RGR #43, welcher mit einer Vielzahl kleinerer Attacken versuchte, die Führung zu übernehmen.

An der Spitze des WEC-Feldes legte der Porsche #1 eine Bestzeit nach der anderen hin und hatte schließlich die beiden Toyota überrunden können. Auf der zweiten Position musste der Porsche #2 sich dem Audi #7 geschlagen geben, welcher durch eine geschickte Boxenstrategie eine Position gut machen konnte. Ein Dreher wenige Minuten später machte den Vorsprung jedoch zu Nichte und ein weiteres mal kämpften die beiden Fahrzeuge ohne Gnade um Platz zwei.
Nach vielen ruhigen Runden in der LMGTE-Am nahm die Larbre Corvette den dritten Platz ins Visier und konnte bereits nach wenigen Runden am Aston Martin vorbei ziehen. Weitere zehn Minuten später wechselte die Corvette wieder in den Angriffsmodus und überholte den KCMG #78.

Nach dem Positionskampf in der GT-Am kam es wenige Runden später zum ersten großen Unfall der Saison. Der bis dahin in Führung liegende Porsche #1 mit Brendon Hartley am Steuer wollte den Gulf Racing Porsche in einer Kurve überholen und verschätzte sich mit dem Abstand.

Dies hatte zur Folge, dass er zu früh auf seine Spur zurück wechseln wollte und den Gulf-Porsche mit voller Geschwindigkeit erwischte. Hartley schob sich über das GT-Am Fahrzeug und hob ab. Bei der Landung zerstörte er sich die Front samt Radaufhängung und landete zusammen mit den Gulf Porsche #86 in der Streckenbegrenzung.

Nur wenige Augenblicke später rief die Rennleitung eine Full Course Yellow Phase zur Bergung beider Fahrzeuge aus. Beim Wechsel in den FCY-Modus ging im Audi #8 die Bordelektronik aus und der Prototyp blieb mitten auf der Strecke liegen und ging in Rauch auf. Fast 30 Minuten brauchten die Streckenposten um alle Wagen zu bergen und das Rennen wieder freizugeben.

Der Restart ging ohne Probleme von statten und zunächst sah alles nach einem stabilen Feld aus. Doch nur drei Runden später blieb René Rast im G-Drive #26 liegen und schleppte sich zur Box. Der Strakka #42 übernahm die Führung in der LMP2, musste sich jedoch gegen harte Angriffe des RGR #43 verteidigen, welcher auf Position zwei lag.

Bilder: WEC-Magazin // AdrenalMedia.com