Halbzeit bei den 6 Stunden von Fuji

Die 1. Stunde

Unter besten Rennbedingungen wurde um Punkt vier Uhr deutscher Zeit der fünfte Saisonlauf der WEC gestartet. Nach dem das Rennen im vergangenen Jahr buchstäblich ins Wasser gefallen ist, zeigte sich die Sonne in diesem Jahr von ihrer besten Seite. Von dem angekündigten Regen durch den bevorstehenden Taifun war weit und breit nichts zu sehen.
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Toyota ging bei seinem Heimrennen von der Poleposition an den Start. Doch Sebastien Buemi kam schlecht weg und musste bereits in der ersten Kurve den Porsche an sich vorbeiziehen lassen. In der zweiten Kurve schloss Audi auf und überholte ebenfalls den Toyota mit der Nummer 8. Nach wenigen Schocksekunden konnte sich Buemi wieder Sammeln und überholte wenige Kurven später den Audi und den Porsche. Lange konnte Toyota die Position aber nicht halten und Audi griff erneut an. Am Ende der ersten Runde verloren beide Audi an Topspeed und sowohl die Toyotas als auch die beiden Porsche zogen vorbei und die Ingolstädter mussten ihre Positionen 5 und 6 gegen die beiden Rebellion verteidigen.

Bei den GT-Fahrzeugen verlief der Start ebenfalls spannend. Der Porsche mit der #92 erwischte einen guten Start und wollte den Schub nutzen um den Aston Martin Nummer #96 zu überholen. Doch bereits in der ersten Kurve verpasste man den Bremspunkt und es kam zu einer Kollision mit dem britischen Fahrzeug. Bei den GT-Am Fahrzeugen nutzte der Ferrari #61 den kleinen Unfall und zog am Aston Mrtin #95 mit Nick Thiim an Board vorbei.

In der LMP2 konnte der Polesetter G-Drive in den ersten Runden seine Führung verteidigen. Nach dem man keinen wirklichen Vorsprung mit dem Ligier gewinnen konnte, folgte nach einigen Runden ein Duell mit dem KCMG. Der Gewinner des letzten Rennen rückte Stück für Stück näher und lieferte sich über viele Runden ein spannendes Wechselduell mit dem G-Drive. Der Lotus, welcher noch immer mit Performance-Problemen zu kämpfen hatte, wurde mit jeder Runde etwas langsamer und musste sich schließlich gegen die beiden Kampfhähne aus der LMP2-Kategorie verteidigen. Am Eingang der letzten Kurve konnten G-Drive und KCMG am Lotus vorbeiziehen. Der Lotus-Fahrer James Rossiter ließ das nicht auf sich sitzen und erkämpfte sich die verlorene Position auf der Start-Ziel Geraden zurück.
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Gut 30 Minuten nach Rennbeginn kam es zu starkem Verkehr an der Dunlop-Schikane. Bruni im Ferrari #51 kämpfte mit Fernando Rees im Wagen #99 um die Führungsposition und staute währenddessen den Audi, den KCMG gefolgt vom G-Drive hinter sich. Gianmaria Bruni kam in der engen Schikane schließlich von der Strecke ab und Fernando Rees inklusive des Verfolgerfeldes zogen vorbei. Fast zeitglich kam der Aston Martin #97 von Stefan Mücke und Darren Turner zur Reparatur in die Box. Ganze sieben Minuten verbrachte das Fahrzeug an der Box bis es wieder auf die Strecke konnte.

15 Minuten vor Ende der ersten Stunde ist der Kampf zwischen KCMG und G-Drive um die erste Position noch immer voll im Gange und ein Ende ist nicht in Sicht. Bei einem Überrundungsversuch durch den KCMG lenkt jedoch der Porsche-Junior Klaus Bachler im Proton Competition zu früh ein und schoss den KCMG ab. Roman Rusinov im G-Drive nutzt die Gelegenheit und übernahm die Führung in der LMP2-Klasse, nach einem 45 Minuten langen Duell. Im selben Moment überholt Nicki Thiim im schwächeren GT-Am Aston Martin den eigentlich überlegenen Teamkollegen Fernando Rees. Der Däne übernahm somit als schnellstes GT-Fahrzeug die GT-Gesamtführung.

Kurz vor Ende der ersten Stunden kam es zur ersten großen Boxenphase. Fast das Gesamte LMP1-Feld kam zeitgleich in die Box und tauscht, Reifen, Fahrer und füllte die Tanks auf. Lediglich der Porsche mit der Nummer 20 bleibt draußen und konnte somit die Führung übernehmen, da er bereits 15 Minuten nach Rennstart die Box aufsuchen musste.

Die 2. Stunde

Mit Beginn der zweiten Stunde nutzen die GT-Fahrzeuge die Zeit für einen großangelegten Boxenstopp. Der führende Aston Martin #95 kam ebenfalls zum Full-Service rein und Nicki Thiim tauschte seinen Platz mit David Heinemeier-Hansson. Durch den großzügigen Vorsprung schaffte es der Däne die Führungsposition in der GT-Am zu halten und musste lediglich die GT-Gesamtführung an den schnelleren Teamkollegen abgeben.
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Der Führende Porsche Nummer 20 aus der LMP1 kam nun auch an die Box und musste sich nach einem Full-Service mit der vierten Position zufrieden geben. Als wäre der Platzverlust nicht schon Strafe genug, schafft es der Audi aufzuschließen und lieferte sich ein Duell mit dem Porsche über viele Runden. Als Mark Webber sich schließlich in Sicherheit wiegt, verbremst er sich Sekunden später und verliert die vierte Position an den Audi.

Nach dem etwas Ruhe eingekehrt war und sich das Feld langsam aber sicher stabilisierte, blockierten wie aus dem nichts die Räder des Aston Martin #98 und es kam zu einem Dreher mitten in der Kurve. Was folgte war ein Kontakt mit dem führenden Toyota Nummer 8, welcher jedoch ohne größere Beschädigung weiterfahren konnte. Eine Runde später ereignet sich in der selben Kurve erneut ein durch Bremsprobleme verursachter Dreher. Diesmal erwischte es den SMP-Racing Wagen #37, welcher jedoch keinerlei Verkehr um sich hatte und es zu keiner Kollision kam.

Kurz vor Ende der zweiten Stunde schien das Benzin bei einem Großteil der Fahrzeuge aufgebraucht zu sein und es kam zu einer Vielzahl an Boxenstopps bestehend aus LMP1 und GT-Wagen. Das Feld hatte sich durch diese Stopps neu durchmischt und die beiden Toyotas übbernahmen wieder die Doppelführung gefolgt vom Porsche Nummer #20.

Die 3. Stunde

Wenige Runden nach dem Boxenstopp bleib der 8-Star Ferrari am Streckenrand liegen. Trotz der großzügigen Auslaufzone bestand große Gefahr, dass ein weiteres Fahrzeug in die Unfallstelle fährt. Um eine Situation wie eine Woche zuvor in der Formel 1 zu vermeiden wurde an der besagten Stelle Doppel Gelb geschwenkt und die Geschwindigkeit durch einen Funkspruch der Rennleitung reduziert bis der Wagen abgeschleppt wurde.
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In der dritten Stunde schaffte es das Feld sich weiter zu stabilisieren. Zwischen den Fahrzeugen bildeten sich großzügige Lücken und die Führungspositionen waren für den Moment stabil. Toyota konnte nach ein paar Attacken durch den Porsche weiterhin die Doppelführung verteidigen. Eine halbe Stunde vor Schluss schoss der Lotus den SMP-Racing Wagen mit der Nummer 37 in der letzten Kurve ab. Durch die große Beschädigung verlor das russische Fahrzeug eine großes Teil am Heck und musste sich an die Box schleppen.

Da über die Start-Ziel Gerade verteilt Trümmer lagen, nutzt die Rennleitung die Gelegenheit um ein neues Sicherheitselement zu testen. Zum ersten mal in der Geschichte der WEC wurde der sogenannte „Full Course Yellow“ Zustand (FCY) ausgerufen. Hierbei handelt es sich um eine Erweiterung der in Le Mans eingeführten „Slow-Zones“. Während des FYC wurde über die gesamte Strecke eine gelbe Flagge verhängt und die Fahrzeuge mussten mit dem Boxengassenbegrenzer fahren. Überholmanöver sind hierbei über die gesamte Zeit verboten. Dieses Element wurde erstmals getestet, um überflüssige Einsätze des Safety Cars zu vermeiden und um die Zeitabstände die sich die Piloten rausgefahren hatten zu erhalten.

Bildquellen: fiawec.com #1 #2 #3 #4