Ferrari verliert erstmals GTE-Pro Titel

Mit dem Jahr 2015 wollte Ferrari die WEC-Erfolgsgeschichte des F458 Italia abschließen, da man ab der Saison 2016 mit dem Nachfolgemodell 488 GTE um Siege kämpfen wird. Der seit 2012 ungeschlagene Ferrari F458 Italia sollte einen ordnungsgemäßen Abschied bekommt, indem die AF Corse Mannschaft auch im letzten Einsatzjahr alle drei Meistertiteln der GTE-Pro holt. Doch Porsche machte den Italienern einen Strich durch die Rechnung und am Ende reichte es nur für die Vizetitel.

Af-Corse
Ferrari verliert erstmals den Kampf um den GT-Pro Titel der Langstrecken-Weltmeisterschaft

Ferrari startete im britischen Silverstone nach einem misslungenem Qualifying gut in die Saison 2015 und holte sich mit dem Fahrer-Duo Gianmaria Bruni und Toni Vilander den ersten Sieg des Jahres. Gefolgt vom Porsche-Gespann Richard Lietz und Michael Christensen auf zwei und den eigenen Teamkollegen Davide Rigon und James Calado auf dem dritten Rang. Im darauf folgendem sechs Stunden Rennen von Spa-Francorchamps, verpassten Bruni und Vilander auf dem vierten Platz das Podium nur knapp. Ihre Fahrerkollegen im Schwesterauto #71 wurden nur siebter. Das Rennen entschieden Alex McDowall, Fernando Rees und Richie Stanaway im Aston Martin #99 für sich. Die Plätze zwei und drei gingen an die Porschefahrer in den Autos #92 und #91.

Beim großen Saisonhighlight, den 24 Stunden von Le Mans, wendete sich das Blatt im Meisterschaftskampf. Hinter den Gaststartern Oliver Gavin, Tommy Milner und Jordan Taylor, welche in der Corvette C7.R das Rennen in der GTE-Pro Klasse für sich entscheiden konnten, landeten Rigon und Calado auf dem zweiten Platz vor Bruni und Vilander. Richard Lietz landete mit seinen Teamkollegen im Auto #91 auf dem fünften Rang. Die Mannschaft rund um den Porsche #92 schied aus dem Rennen aus.

Nach der Sommerpause meldete sich Porsche mit einem Doppelsieg auf dem Nürburgring zurück. James Calado und Davide Rigon beendeten das 6-Stunden-Rennen auf dem dritten Platz. Das Erfolgsduo Bruni/Vilander beendete das Rennen nach einer großen Reparatur auf der letzten Position. In dem darauf folgendem Rennen im texanischen Austin, konnten Richard Lietz und Michael Christensen ihre Leistung aus Deutschland bestätigen und holten erneut vor ihrem Schwesterfahrzeug #92 den Sieg. Gefolgt wurden die beiden 911er erneut von James Calado und Davide Rigon im Ferrari #71. Bruni und Vilander brachten das Auto #51 nach mehreren Problemen nur auf dem siebten Platz ins Ziel.

Das Japanrennen auf der Strecke in Fuji brachte dann den vermeintlichen Umschwung bei Ferrari. Das Duo der #51 holte nach zwei Pleiten in Folge den Sieg nach Italien. Allerdings blieb das Porsche Team Manthey auf dem erarbeitetem Leistungsniveau und landete auf den Plätzen zwei (#92) und vier (#91). Rigon und Calado wurden im Ferrari #71 dritter. Beim vorletzten Rennen der Saison änderten sich die Reihenfolgen und der Porsche 911 RSR #91 mit Lietz und Christensen holte den Sieg in China. Gefolgt von Bruni und Vilander vor dem Porsche #92 und dem Ferrari #71.

Richard Lietz
Porsche verhinderte den vierten Meisterschaftssieg des Ferrari F458 Italia in Bahrain

Nach diesen harten Kämpfen um die Spitze, in welchem Aston Martin seit Spa-Francorchamps keine große Rolle mehr spielte, reiste Porsche mit einem knappen Vorsprung zum Finale nach Bahrain. Allerdings behielten die Ferrari-Werkspiloten Bruni und Vilander in der Hitze einen kühlen Kopf und holten mit einer Zeit von 1:58.347 die Poleposition vor James Calado und Davide Rigon. Nach einem turbulenten Finalrennen mit vielen Zwischenfällen und Zweikämpfen, konnte Porsche mit dem Fahrzeug #92 gewinnen. Toni Vilander und Gianmaria Bruni kamen zwar auf dem zweiten Platz ins Ziel, verloren aber aufgrund des Punkterückstandes die Fahrer-Meisterschaft an den auf Platz fünf gelandeten Richard Lietz aus dem Porsche #91. Der sechste Platz von Calado und Rigon half der Ferrari Mannschaft AF Corse auch nicht in der Team und Herstellerwertung weiter und man verlor im letzten Jahr des Ferrari F458 Italia alle drei möglichen Titel an die Porsche-Mannschaft von Olaf Manthey.

Bilder: FIAWEC – #1; #2