ELMS: Jota kämpft sich zurück zum Sieg

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Die ELMS kehrte nach ihrer Sommerpause wieder zurück und ging mit den 4 Stunden von Le Castellet zum vorletzten mal in diesem Jahr an den Start. In einem spannenden Duell um die Führung wechselte die LMP2-Spitze regelmäßig und lange Zeit war kein Sieger absehbar.

Das Rennen startete mit einem dramatischen Moment, als der Jota denkbar schlecht von seiner Poleposition weg kam und wenige Sekunden später ein Großteil des LMP2-Feldes mit dem Gibson gleich zog. Nach Kurve eins konnte Leo Russel im Pegasus die Führung übernehmen und der Jota wurde auf Position fünf durch gereicht. Doch lange dauerte die Führung des deutschen Pegasus Teams nicht, denn kurz vor Ende der ersten Runde schnappten sich die beiden BR01 von SMP-Racing (in diesem Rennen als AF Racing unterwegs) die ersten beiden Plätze.

In der LMP3 ging der Start bedeuten ruhiger von statten und Charlie Robertsen vom Team LNT konnte seinen Teamkollegen Gaetan Paletou im Schwesterfahrzeug hinter sich halten. Auch die anderen beiden Starter riskierten nicht zu viel und gingen ohne Positionswechsel in die ersten Runden.
Thiriet_by_TDS
Nach dem in das Feld etwas ruhe eingekehrte, machte sich Simon Dolan im Jota bereit die Führung zurück zu holen und setze zum Angriff auf den vor ihm liegenden Thiriet by TDS an. Das Jota Team zog vorbei, wurde jedoch schnell wieder vom Thiriet by TDS überholt, welcher außerhalb der Strecke sich einen unfairen Vorteil verschaffte. Um einer Strafe zu entgehen nahm das französische Team Tempo raus um den Jota wieder vorbei zu lassen. Doch unglücklicher weise hatte der Greaves in der Zwischenzeit aufgeschlossen und zog hinter dem Jota am Thiriet by TDS vorbei.

Zur gleichen Zeit kämpfte eine Ferrari-Kette um die Führung in der GTE. Der AF Corse mit der #51 lag vor dem Formula Racing Ferrari, welcher mit einer Vielzahl von Attacken versuchte am Werksfahrzeug vorbeizukommen. Dicht hinter den beiden reihte sich schnell der AT Racing ein und versuchte ebenfalls sein Glück im Kampf um Position eins.

In der LMP2 hatte es Jota nach geschickten Überholmanövern schnell wieder zurück an die Spitze geschafft. Für das britische Team war es extrem wichtig soweit wie möglich vor den Thiriet by TDS zu kommen um weiterhin in der Tabelle zu führen. Doch es dauerte nicht lange und ausgerechnet die französische Hauptkonkurrent reihte sich hinter Jota an und setzte sie schnell wieder unter Druck.
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In der LMP3 lag nun Gaetan Paletou in Führung, welcher nach einigen Attacken endlich seinen Teamkollegen in der #3 überholen konnte. Doch aus heiterem Himmel brach die Nummer #2 plötzlich aus und drehte sich in die Streckenbegrenzung von Kurve sechs. Der Polesetter Charlie Robertsen übernahm wieder die Führung mit seinem LNT #3, während das defekte Schwesterfahrzeug vorzeitig aus dem Rennen genommen werden musste. Der Unfall des LMP3-Wagens hatte eine Safety Car Phase zur Folge, welche die Abstände in allen Feldern nahezu verschwinden ließ. In der LMP2 konnte kurz vorher SMP-Racing (AF Racing) die ersten beiden Positionen übernehmen, wurde jedoch von dem aufgerückten Jota verfolgt. Nach dem Restart griff Simon Dolan hart durch und setzte alles daran wieder auf Platz eins zu kommen.

Während in der GTE der Formula Racing Ferrari vor dem Marc VDS BMW und dem Proton Competition Porsche das Feld anführte, hatten die AF Corse Ferraris einiges an Boden verloren. Etwas besser sah die Situation für die Italiener in der GTC-Klasse aus. Hier lagen die beiden Ferrari auf Position zwei und drei hinter dem TDS BMW.

Einen groben Schnitzer leistete sich Simon Dolan in der LMP2 kurz darauf. Nach dem der letzte verbliebene BR01 in die Box eingebogen war, übernahm der Brite wieder die Spitze seiner Klasse. Doch das Glück wehrte nicht lange, als er zu weit von der Strecke abkam und sich drehte. Das dichte Feld hinter ihm zog vorbei und er musste auf Position vier liegend den Kampf wieder aufnehmen, während Gary Hirsch im Greaves Motorsport Fahrzeug die Spitze anführte. Später im Rennverlauf setzte der Murphy das Feld unter Druck und versuchte weiter nach vorne zu kommen. Doch das Schicksal war nicht mit dem Team und in diesem Moment brach der Querlenker des Wagens und schlug kurz darauf ungebremst in die Streckenbegrenzung ein. Während der Fahrer unversehrt aussteigen konnte, war das Renne für das Team vorbei und es kam zu einer erneuten Safety Car Phase.
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In der GTE hatte der Proton Competition Porsche mehrfach die Strecke verlassen und bekam nun aufgrund des zu häufigen Vorkommens eine Stop & Go Strafe von 1 Minute und 15 Sekunden. Nach dieser Strafen kehrte ein wenig Ruhe in die beiden GT-Klassen ein und niemand versuchte sich mehr an übermütigen Attacken. In der LMP2 hingegen sah das Bild ganz anders aus. In einem fantastischen Dreikampf kämpften der Thiriet by TDS und der Greaves mit dem SMP (AF Racing) um die Führung . Vor dem Trio lag der Ferrari mit der #56, welcher aufgrund der blauen Flagge alle Wagen vorbei lassen musste. Während der SMP und der TDS links innen vorbei zogen, fuhr der Greaves in einem cleveren Manöver nach rechts und überholte den TDS auf der Außenseite. Ohne viel Zeit zu verlieren zog der Greaves auch am SMP vorbei und sicherte sich so den zweiten Platz.

Zehn Minuten vor Schluss blieb der Ferrari #51 in Kurve fünf liegen und sorgte für eine gelbe Flagge. Kurz darauf blieb auch der Wagen vom Team Eurasia mit Richard Bradley in dieser Kurve liegen und musste das Rennen daraufhin beenden. Nach vier Stunden war es geschafft und Harry Tincknell überquerte als erster mit seinem Jota die Ziellinie. Auf dem zweiten Platz landete der Greaves-Wagen knapp vor dem SMP (AF Racing) #21. In der LMP3 fuhr der LNT #3 souverän zum Sieg und ließ den Villorba Corse #5 und den SVK by Speesfactory Wagen mit der #15 hinter sich.

Auch in der GTE ging es ruhig zu Ende. Der Formula Racing Ferrari brachte das Rennen vor dem Marc VDS BMW und dem JMW Motorsport-Team ins Ziel. In der GTC siegte der TDS BMW vor dem AF Corse Ferrari #62 und dem Aston Martin von Massive Motorsport.

Bilder: WEC-Magazin