Nach dem die neu geschaffene LMP3-Klasse vergangenes Jahr nur mit Mühe und Not ein Feld zusammen bekam, konnte sich der ELMS-Veranstalter in diesem Jahr vor Anfragen kaum retten. Sage und schreibe 21 Fahrzeuge werden diese Saison in der jungen Klasse antreten. Um dieses Wachstum weiter zu beflügeln, beschloss der ACO heute einem sechsten Konstrukteur die LMP3-Zulassung zu erteilen.
Eigentlich sollten die Veranstalter der ELMS glücklich sein. Nach dem ersten Jahr erfreut sich die neue Junior-Kategorie LMP3 zunehmender Beliebtheit und wird mit Bewerbern regelrecht überschüttet. Doch der Scheint trübt, denn trotz 21 gemeldeter Fahrzeuge gibt es ein großes Problem. Fast alle Teilnehmer fahren mit dem selben Fahrzeug.
Außer Arc Bratislava (Ginetta) und MurphyP3-3Dimensional.com (Riley AR-2) gehen alle Mannschaften mit einem Ligier JS P3 an den Start, obwohl insgesamt fünf Chassisbauer eine LMP3-Zulassung für 2016 haben. Nach außen macht es den Eindruck, als hätte man die Juniorklasse auf Einheitswagen beschränkt. Für potentielle Interessenten kann dieser Umstand eher abschreckend wirken, was schnell das Ende für die LMP3 bedeuten kann.
Eingetreten ist dieses Problem durch die vergangenes Jahr bestimmten fünf Fahrzeugbauer. Während sich der bisherige LMP3-Monopolist Ginetta mit dem Jahreswechsel Stück für Stück zurückzog und seinen Prototypen nicht mehr weiterentwickelte, gab es bei der deutschen Adess AG und der japanischen Firma Dome Verzögerungen und Probleme in der Entwicklung des ersten Modells.
Durch den Verlust von drei der fünf geplanten Rennwagen für das Jahr 2016 setzten nahezu alle Team auf den Ligier JS P3 von OnRoak Automotive. Sollte dieser sich als äußerst zuverlässig Herausstellen, so besteht eine realistische Chance das die Teilnehmer Interesse an den Modellen von Dome und der Adess AG verlieren, was den Rückzug von zwei weiteren Lieferanten nach sich ziehen könnte.
Als Lösung präsentierte der ACO heute einen sechsten Konstrukteur für die LMP3. In einem neuen Bewerbungsverfahren konnten sich alle Firmen frei bewerben. Den Zuschlag erhielt heute das französische Unternehmen „Norma“, welches bereits ab der kommenden Saison sein Modell anbieten will. Ebenfalls Zugelassen ist der neue Konstrukteur für die Asien Le Mans Series, wo für die kommende Saison 2016/2017 um die 40 LMP3-Fahrzeuge erwartet werden.
Unklar ist aktuell noch die Entwicklung bei Ginetta, Dome und der Adess AG. Während die Japaner (Dome) immer mal wieder Lebenszeichen von sich geben und einen Einsatz für 2017 anpeilen, so ist sehr ruhig um Ginetta und die Adess AG geworden. Neue Informationen zum Stand der beiden Konstrukteure in der ELMS könnten uns jedoch bereits zum ersten Saisonrennen in Silverstone erwarten.
Via: ELMS-Pressemeldung
Bilder: ELMS-Pressematerial