Das Feld der FIA Langstrecken-WM für die Saison 2023 steht fest. Im Jahr des Aufbruchs für die Top-Kategorie nehmen nicht weniger als 13 Fahrzeuge an der kompletten Saison teil. Zusammen mit 11 Anmeldungen in der LMP2-Kategorie und 14 Fahrzeugen in der GTE-Am-Kategorie stehen insgesamt 38 Fahrzeuge auf der WEC-Startliste für 2023.
Die Hypercar-Klasse eröffnet eine schöne neue Welt
Die Hypercar-Klasse verzeichnet den größten Teilnehmer-Zuwachs: von sechs im Jahr 2022 auf dreizehn im Jahr 2023. Zu den neuen Herstellern gehören unter anderem Porsche, Ferrari, Cadillac und Vanwall.
Fahrzeuge, die nach dem LMDh-Reglement der IMSA WeatherTech SportsCar Championship gebaut wurden, sind nun auch in der FIA WEC startberechtigt. Die neuen Prototypen werden neben bestehenden Hypercars, die gemäß dem LMH-Regelwerk gebaut wurden, antreten. Dazu gehören etwa der Toyota GR010 Hybrid und der Peugeot 9X8, wobei ein Leistungsausgleich vorgenommen wird, um einen konkurrenzfähigen Zustand zu erreichen.
Neue Namen und neue Gesichter
Mit zwei Werks-Porsche 963, die von Porsche Penske Motorsport eingesetzt werden, kehrt die Marke in die Spitzenklasse der FIA WEC zurück. Mit dem 919 Hybrid hat Porsche in den Jahren 2017, 2016 und 2015 dreimal den WEC-Herstellertitel gewonnen.
Der 963 wurde nach dem LMDh-Reglement gebaut und wird bei den Rolex 24 in Daytona am letzten Januarwochenende sein Renndebüt geben.
Nicht nur das komplette Porsche-Werksprogramm wird 2023 an den Start gehen, auch Kundenteams werden den neuen 963 einsetzen. Dazu gehört das bekannte LMP2-Team JOTA, das sich mit dem Autovermieter Hertz zusammengetan hat und 2023 als Hertz Team Jota antritt, sowie Proton Competition.
Die Rückkehr des springenden Pferdes
Mit dem 499P ist Ferrari zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert wieder in der Königsklasse des Langstreckensports vertreten. Zwei Fahrzeuge stehen auf der WEC-Startliste für 2023. Alle Augen werden sicherlich auf den größten Namen im Motorsport gerichtet sein, wenn der Hersteller aus Maranello versucht, einen Titel zu gewinnen, den er zuletzt 1972 erringen konnte.
Das Programm wird vom langjährigen Ferrari-Partner AF Corse geleitet. Einige namhafte GT-Rennfahrer steigen für die neue Saison in den Prototypen um. Die Startnummer 50 wird von Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen gefahren, während die Startnummer 51 von Alessandro Pier Guidi, James Calado und dem ehemaligen Formel-1-Fahrer Antonio Giovinazzi pilotiert wird.
Eine schlagkräftige US-Mannschaft und ein alter Bekannter
Cadillac kann auf eine lange Geschichte bei den 24 Stunden von Le Mans zurückblicken, hat aber bisher noch nicht an der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft teilgenommen. Das soll sich 2023 ändern, wenn der US-Hersteller einen einzigen Cadillac V-LMDh für die komplette WEC-Saison einsetzt.
Ein brandneuer Name auf der Starterliste für 2023 ist der Vanwall Vandervell 680 mit der Startnummer 4, der vom Floyd Vanwall Racing Team eingesetzt wird. Das Team, ehemals bekannt als ByKolles Racing Team, wollte eine neue LMH-Maschine für die Saison 2022 bauen und entwickeln, wurde aber durch Rechteprobleme behindert und erhielt keine Nennung.
Da die Organisatoren der Rennserie offenbar davon überzeugt sind, dass die Probleme behoben wurden, ist das Team für die Saison 2023 gesetzt. Zu den Fahrern Tom Dillmann und Esteban Guerrieri gesellt sich der ehemalige F1-Weltmeister Jacques Villeneuve.
Bekannte Namen für 2023
Der amtierende Champion Toyota kehrt mit zwei GR010-Hybriden und ohne Änderungen in der Fahrerbesetzung zurück. Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa werden versuchen, ihre Fahrermeisterschaft in der Nummer 8 zu verteidigen, während das etablierte Trio Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez die Nummer 7 pilotieren wird.
Peugeot hat den Winter mit ausgiebigen Testfahrten verbracht, um die Probleme zu beheben, die die Saison 2022 beeinträchtigten. Der französische Hersteller setzt für 2023 erneut auf ein Programm mit zwei Fahrzeugen. Paul Di Resta, Mikkel Jensen und Jean-Éric Vergne werden das Auto mit der Startnummer 93 fahren, während Loic Duval, Gustavo Menezes und Nico Müller für das Auto mit der Startnummer 94 gemeldet sind.
Glickenhaus Racing ist ein weiterer bekannter Name auf der Starterliste für 2023. Ein einziger Glickenhaus 007 ist für Jim Glickenhaus‘ Team gemeldet. Romain Dumas ist der erste bestätigte Fahrer für die #708.
11 Fahrzeuge in der LMP2
Das LMP2-Teilnehmerfeld ist 2023 verständlicherweise geschrumpft, da Teams wie Jota den Wechsel zu den Hypercars vollzogen haben. Doch was an Quantität fehlt, wird durch Qualität mehr als wettgemacht.
Trotz ihrer Hypercar-Verpflichtungen wird JOTA seinen LMP2-Titel neben Teams wie Prema, Vector Sport, United Autosports, Team WRT und Inter Europol Competition verteidigen. Alpine ELF Matmut kehrt ebenfalls in die LMP2-Kategorie zurück, in Vorbereitung auf den Hypercar-Einstieg von Alpine im Jahr 2024.
14 GTE-Am-Autos beim Abschied der Klasse
In der letzten Saison der GTE-Am-Klasse im internationalen Sportwagenrennsport ist ein starkes Feld vertreten. Alle vier großen Hersteller, Ferrari, Aston Martin, Porsche und Corvette, sind in der einen oder anderen Form dabei. Zu den großen Favoriten zählen Corvette Racing, die sich für 2023 mit Ben Keating zusammengetan haben, und die Iron Dames, die nach einem erfolgreichen zweiten Halbjahr 2022 auch 2023 um Rennsiege kämpfen werden.
Die vollständige Teilnehmerliste gibt es hier.