Die Nebenjobs der WEC-Fahrer

19056794478_35e0cd3e08_k
Die Kosten sind in jeder Rennserie ein wichtiger Faktor. Mit der Gründung der WEC waren die Wunden der Vergangenheit noch frisch und man wollte das vorzeitige Ende aufgrund einer Kostenexplosion vermeiden. Um keine überflüssigen Vorgaben bei der Wagenentwicklung zu machen entschied man sich für eine Begrenzung der Saison-Rennen auf acht Stück. Durch diese Maßnahme wurden zwar die Kosten kalkulierbar und zahlreiche Teams wagten ihr Debüt, jedoch sorgte diese Regelung dafür, dass die Fahrer über das Jahr nicht voll ausgelastet sind.

Als Pilot in der WEC ist man Teil der längsten Weltmeisterschaft mit der größten Vielfalt. Doch egal ob als Werksfahrer oder Pilot in einem Privatteam, alle haben das gleiche Problem. Neben der Sommer- und Winterpause muss man Pausen von meist einem Monat Länge überbrücken, bis es mit dem nächsten Lauf weiter geht. Für einen Rennfahrer ist es jedoch extrem wichtig regelmäßig hinter einem Steuer zu sitzen um die Leistungskurve aufrecht zu erhalten. Um eine Lösung für diese Problematik zu finden trat ein großer Teil des Feldes einen Nebenjob in einer anderen Serie an.

Während Loic Duval und Lucas Di Grassi Hauptberuflich gemeinsam den Audi R18 #8 pilotieren, sind sie in der Zeit zwischen den Rennen Rivalen in der neu gegründeten Formel E. Nach dem Erfolg der WEC wollte die FIA den alternativen Antrieben eine weiter Plattform geben und schuf im vergangenen Jahr die erste elektrische Rennserie. Die neue Serie sprach sich schnell herum und auch Sebastien Buemi, Sam Bird, Daniel Abt, Nick Heidfeld, Nicolas Prost, Oliver Turvey, Stephane Sarrazin und Fabio Leimer fanden hier eine zweite Heimat. Neben der Formel E ist auch die japanische Super Formula ein begehrtes zweites Standbein im Formel-Sektor. Bereits in den vergangenen Jahren traten Andre Lotterer und Kazuki Nakajima hier an und konnten so einige Siege holen.
16880983394_545a8f7fcb_k
Während sich die LMP-Fahrer lieber den Formel-Serien zuwenden, suchen sich die GT-Piloten vorzugsweise GT-Serien um sich zu verbessern. Der Aston Martin Pilot Nicki Thiim ist neben seinem WEC-Engagement auch für Audi in der ADAC GT Masters und für das Team 75 Bernhardt im deutschen Porsche Carrera Cup unterwegs. Klaus Bachler, welcher sonst für das Proton Team in der GT-Am antritt, nutzt die WEC freie Zeit und tritt ebenfalls bei den ADAC GT Masters an. Ebenfalls sehr beliebt ist die Blancpain Series. Durch die großen GT-Felder nutzen gerade um die 24 Stunden von Spa einige WEC-Piloten die Gelegenheit um dort ihre freie Zeit zu verbringen. Ende Juli nehmen Gianmaria Bruni, Marcel Fässler, Nicolas Lapierre, Jann Mardenborough, Stefan Mücke und Olivier Pla in der Blancpain Series teil.

Für alle die für die Sommerpause und die Zeit zwischen den Rennen noch keine Pläne haben, empfehlen wir mal einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Neben bekannten Gesichtern trifft man hier auf Motorsport vom feinsten.

Bildquelle: WEC-Magazin (James Clarke)