Die nächste Entwicklungsstufe der LMP1

In seiner jährlichen Presskonferenz im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans hat der ACO das kommende LMP1-Reglement für die Saison 2020 vorgestellt. Das neue Regelwerk treibt die aktuelle Entwicklung in der Spitzenklasse der WEC weiter voran und hat dabei den Elektroantrieb und die Kostensenkung im Fokus. Neben Plug-in Hybrid-Systemen und vollelektrischen Teilstrecken wird es bewegliche Aerodynamikelemente geben.

Die Einführung des neuen Reglements in der LMP1-Klasse sollte ursprünglich mit der Saison 2018 erfolgen. Doch durch den überraschenden Ausstieg von Audi verständigten sich ACO, FIA, Porsche und Toyota auf eine Umarbeitung dieser Vorgaben mit Einführung 2020. Im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans ließen die Beteiligten endlich Licht ins Dunkel und zeigten wohin die Reise in der LMP1-Klasse gehen wird. Anstatt, wie von vielen befürchtet, den Hybridantrieb wieder zurückzustufen, wird es eine konsequente Weiterentwicklung dessen geben. Die Elektroeinheit bekommt eine noch stärkere Rolle im Antriebskonzept und ermöglicht den Teilnehmern mehr Entwicklungsmöglichkeiten.

Ab dem Jahr 2020 dürfen Plug-in Hybrid-Systeme in den Le Mans Prototypen verbaut werden. Mittels Schnellladefunktion können die Fahrzeuge während des Boxenstopps aufgeladen werden und ermöglichen neue Reichweite mit rein elektrischer Energie. Diese Freiheit geht mit einer Regeländerung einher die besagt, dass die Fahrzeuge den ersten Kilometer nach jedem Aufenthalt in der Box nur rein elektrisch zurücklegen dürfen. Auch das Überqueren der Ziellinie soll künftig nur noch rein elektrisch erfolgen. Genauere Details hierzu werden aktuell ausgearbeitet.

Im Bereich der Aerodynamik sind ab dem Jahr 2020 künftig bewegliche Bauteile zugelassen. Ähnlich wie in der Formel 1 und DTM können in den LMP1-Fahrzeugen flexible Elemente angebracht werden, die einen optimierten Luftstrom ermöglichen. Im Gegensatz zur Formel-Weltmeisterschaft darf das LMP1-DRS zu jederzeit, an jedem Streckenpunkt beliebig oft und beliebig lange verwendet werden. Änderungen an den Test- und Teamvorgaben sollen die Kosten um bis zu 10% senken und die Spitzenklasse trotz der Neuerungen attraktiver für potentielle Interessenten machen. Ob der Plan jedoch aufgeht und die LMP1-Klasse eine Zukunft hat oder ob bereits 2019 alles vorbei ist, werden die nächsten Jahre zeigen.

Via: FIA WEC Pressemeldung
Bild: WEC-Magazin