Die Auswertung der freien Trainings

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Auch bei den letzten freien Trainings in dieser Saison ging es wieder eng zu. Das ausgeglichene Leistungsniveau in den LMP-Klassen, hatte auch in der Wüste bestand und einen klaren Favoriten war nur schwer ausmachen. In der GT-Pro dominierte Ferrari die Sessions und zeigte, dass man den Titel verteidigen will.

LMP1
Bereits nach dem ersten Training war klar, der Kampf um die Fahrerweltmeisterschaft wird spannend. Über die gesamte Distanz von 90 Minuten kämpften der Porsche #17 und der Audi #7 auf Augenhöhe und waren nur Sekunden voneinander getrennt. Nach der ersten Session setzte sich der Porsche mit 1:42.800 an der Spitze ab. Der Audi #7 verpasste den ersten Platz nur knapp mit 0,017 Sekunden Rückstand.

Als die Nacht hereinbrach und das zweite Training begann, ändere Porsche das Setup. Die Strecke in Bahrain kam den Ingolstädtern besser entgegen als den Stuttgartern. Als der Audi #7 nach 30 Minuten bereits die Spitzenzeit von 1:42.133 einfuhr, war für Porsche klar, dass man den Titel nur über das perfekte Rennsetup holen kann, da die Audis bei den Streckenbedingungen im Qualifying nicht zu schlagen sein werden.
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Die veränderte Strategie machte sich am Ende der zweiten Session bemerkbar. Während Audi mit seinen Fahrzeugen #8 und #7 auf die ersten zwei Positionen fuhr, kamen die beiden Porsche nicht über die Ränge drei und vier hinaus.

Nach dem Porsche den Anschein erweckte, sich voll aufs Rennen zu konzentrieren, überraschte das Team dann im dritten freien Training mit einer Doppelspitze. Mit einer Zeit von 1:40.917 war der Porsche #17 ganze 2,1 Sekunden schneller unterwegs als der Audi #7 welcher es als schnellster Ingolstädter nur auf Platz drei schaffte.

LMP2
Ein noch inkonstanteres Bild zeigte die LMP2-Klasse. Im ersten Training taten sich die beiden Titelanwärter, der G-Drive #26 und der KCMG äußerst schwer ein gutes Setup zu finden, welches eine Spitzenposition zulässt. Während der G-Drive #26 mit viel Mühe die zweite Position erreichte, war beim Konkurrenten nicht mehr als ein vierter Platz möglich. Überraschend stark war das Signatech-Alpine-Team. Nach dem Sieg in Shanghai konnte man gleich auf Anhieb zur alten Stärke zurückkehren und die erste Position holen.
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Beim Training in der Nacht  hatten die beiden Titelanwärter ihr Anfangstief überwunden und es dauerte nicht lange bis man sich gegenseitig die Spitzenposition streitig machte. Trotz aller Mühen kam der KCMG nicht auf das Niveau des G-Drive #28, welcher sich mit 1:50.029 die Spitzenposition sicherte. Das Schwesterauto, der G-Drive #26 hatte noch immer schwer mit dem Signatech-Alpine zu kämpfen und schaffte es nicht über die vierte Position hinaus.

Ähnlich wie im ersten Training, spielten die Bedingungen tagsüber Signatech-Alpine in die Karten. Das Team konnte mit einer Zeit 1:52.019 die schnellste LMP2-Zeit einfahren. Auch der KCMG hatte seine Performance verbessern können und landete mit 0,453 Sekunden Abstand auf dem zweiten Rang. Der beste G-Drive (#26) kam nicht über den dritten Platz hinaus.

GT-Pro
Dieses Wochenende geht Ferrari ein letztes Mal mit dem 458 Italia an den Start. Nach dem man die letzten drei Jahre in Folge die GT-Pro gewann, wird es nun Zeit für den Abschied von einem der erfolgreichsten GTE-Fahrzeuge des italienischen Herstellers. Das Ziel für das letzte Rennen ist klar formuliert, ein vierter und letzter Titel mit dem Wagen.
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Es dauerte nicht lange und Ferrari ließ den Worten auch Taten folgen. Mit einer Zeit von 2:00.135 setzte sich die #51 mit Bruni und Vilander an die Spitze gefolgt vom Schwesterwagen #71. Porsche hatte dem nur wenig entgegen zu setzten und fuhr als bestes Ergebnis den dritten Platz mit der #92 ein.

Auch in der Nacht blieb das Bild unverändert. Mit 1:59.402 legte Toni Vilander in der #51 vor und wurde dicht gefolgt von James Calado in der #71. Für den Porsche #92 reichte es im zweiten Training erneut nur für die dritte Position, da man schwer gegen die Aston Martin zu kämpfen hatte. Die veränderten Balance of Performance Vorgaben zeigten eine starke Verbesserung bei den drei Vantage GTE und man war endlich wieder in der Lage die Porsche anzugreifen.
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Eine große Überraschung erlebte Ferrari dann aber im dritten Training. Die Aston-Martin Crew hatte über Nacht die Performance der Vantage GTE weiter steigern können und landete erstmals an diesem Wochenende vor den beiden AF Corse Werksfahrzeugen. Die schnellste Zeit holte sich die #99 mit 1:59.932, gefolgt von der #97 auf Position zwei und der #95 auf drei. Die beiden Ferrari #51 und #71 kamen nach der Dominanz am Vortag nicht über die Plätze vier und fünf hinaus.

GT-Am
Ähnlich wie in der LMP2, tat sich auch der Titelanwärter in der GT-Am zu Beginn des ersten Trainings äußerst schwer. Der SMP Ferrari #72 konnte trotz vieler Runden, keine Spitzenzeit herausfahren und landete nach der ersten Session nur auf dem dritten Platz. Erstaunlich schnell war hingegen die #96 von Aston Martin unterwegs. Auch hier machten sich die veränderten BoP-Vorgaben bemerkbar und man fuhr mit 2:01.280 die schnellste Zeit ein, dicht gefolgt von der Larbre Corvette.
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In der Nacht hatte Aston Martin überraschenderweise schwer zu kämpfen und die #96 schaffte es nur noch auf Position fünf. Der anfangs schwächelnde SMP Ferrari hatte sich hingegen vollständig erholt und holte sich die Spitzenposition zurück. Auf dem zweiten Platz landete der Dempsey-Proton-Porsche, welcher nach Setup-Problemen endlich die richtige Abstimmung gefunden hatte. Der dritte Platz wurde weiterhin von der Larbre Corvette belegt, welche unverändert konstante Runden zurücklegte.

Wie in der GT-Pro, setzte sich Aston Martin auch in der GT-Am wieder an die Spitze und holte mit der #96 erneut die schnellste Zeit. Der SMP Ferrari blieb hartnäckig und versuchte mit allen Mitteln sich wieder an die Spitze zu setzten. Trotz aller Versuche reichte es im dritten Training nicht und die #72 landete mit 0,290 Sekunden Abstand auf Rang zwei, gefolgt vom AF Corse Ferrari #83.

Bilder: FIA WEC Pressematerial #01 #02 #03 #04 #05 #06