Das überraschende Ende in der GT-Am Klasse

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Die GT-Am Klasse ist immer für eine Überraschung gut. Durch den Mix aus unterschiedlich guten Amateur-Fahrern ist in der kleinsten WEC-Klasse Spannung garantiert. Auch bei den 24 Stunden von Le Mans war auf den Zufall verlass, als das Führungsfahrzeug mit der #98 eine Stunde vor Ende frontal in die Mauer raste und der SMP-Ferrari #72 gewann.

Nach dem der Aston Martin #98 mit Pedro Lamy, Paul Dalla Lana und Mathias Lauda bereits die ersten beiden WEC-Läufe gewinnen konnte, ging man nun vom dritten Startplatz ins Rennen. Nach einem hart umkämpften Start schaffte es der Aston Martin nach einigen Stunden sich an die Spitze zu setzten. Doch viel Zeit zum ausbauen der Führung blieb Pedro Lamy, welcher trotz Windpocken-Erkrankung ins Auto stieg, nicht. Der SMP-Ferrari #72 folgte dem Trio auf jedem Meter und sorgte für eine Änderung der Boxenstrategie bei den Briten. Während man die #98 wesentlich früher zum Stopp rein holte, blieb die #72 länger draußen. Durch die asynchronen Strategien der beiden Teams wechselten sich die #98 und die #72 nach jedem Stopp an der Spitze ab. Zum Leidwesen der beiden Teams rückte das Proton-Team mit der #77 und der #88 recht schnell auf und kämpfte regelmäßig mit den Führenden.
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Als nach einigen Stunden die durch Loic Duval ausgelöste Safety Car Phase beendet wurde, rollte der Proton-Porsche #88 plötzlich am Streckenrand der Mulsanne-Geraden aus und ging in Flammen auf. Durch das vorzeitige Ende des Porsche 911 kristallisierte sich wenige später eine Kampfgruppe bestehend aus dem Aston Martin #98 auf der 1, dem SMP-Ferrari #71 auf Position 2 und dem Dempsey-Proton-Porsche auf Platz 3 heraus. Nach einem längeren Stint schaffte es der Aston Martin endlich den benötigten Abstand zu schaffen. Über die Nacht wurde es ruhig und mit Beginn des zweiten Tages konnte die #98 die Spitze weiter verteidigen. Der SMP-Ferrari #72 musste sich nun aber gegen den Dempsey-Porsche und den Scuderia Corse Ferrari #62 verteidigen, welche mit vielen Attacken versuchten an ihm vorbei zu kommen.

Als das Rennen sich dem Ende neigte, sah alles nach einem dritten WEC-Sieg für Aston Martin in diesem Jahr aus. Doch ohne jede Vorankündigung änderte sich das schlagartig, als die Bremsen der #98 blockierten und der Wagen frontal in die Streckenbegrenzung der Ford-Schikanen einschlug. In der letzten Stunde musste das Team den Traum vom Le Mans Sieg aufgeben. Der SMP-Ferrari, welcher sich bereits mit der zweiten Position abgefunden hatte, übernahm nun die Führung der GT-AM und gewann schließlich die 24 Stunden von Le Mans 2015. Auf dem zweiten Rang landete der Dempsey-Proton Porsche #77 gefolgt vom Scuderia Corse Ferrari #61 auf der drei. Besonders emotional nahm Patrick Dempsey die Nachricht von zweiten Platz auf. Der Schauspiele war in den letzten Jahren regelmäßig in Le Mans am Start, konnte jedoch nie das Podium erreichen. Dieser zweite Platz jedoch fühlte sich für ihn an wie ein Sieg, da er zum ersten mal auf dem Podium bei den 24 Stunden stehen konnte, ein Moment nach dem er sich so lange gesehnt hatte.

Bilder: WEC-Magazin (Walter Schruff)