Ben Barker optimistisch vor Le Mans Debüt

Ben Barker ist einer der Neuzugänge im diesjährigen WEC-Feld. Zusammen mit Adam Carola und Mike Wainwright startete der junge Brite bereits bei den Läufen in Silverstone und Spa-Francochamps. Nun steht er kurz vor seinem Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans. Für WEC-Magazin gibt er Einblick in seine Vorbereitungen.
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Du bist in der Vergangenheit schon in Le Mans gefahren, allerdings im Rahmen des Porsche Cup. Nun steht allerdings dein erstes 24 Stunden Rennen auf der Strecke bevor. Fühlst du dich physisch und mental auf diese Herausforderung gut vorbereitet?

„In den letzten Monaten saß ich sehr viel im Rennwagen. Neben meinen WEC-Einsätzen, den Rennen im Porsche Supercup und den dazugehörigen Testfahrten, war ich auch mit Fahrer-Trainings beschäftigt. Jede Minute die du im Rennwagen verbringst ist Vorbereitung auf das ganz große Rennen. In London gehe ich regelmäßig 8-10 km joggen. Ich fühle mich gut und bin zuversichtlich im Hinblick auf Le Mans.“

Bei Gulf Racing teilst du dir dein Fahrzeug mit Adam Carola und Mike Wainwright. Wie ist die Atmosphäre im Team?

„Es ist mit die beste Atmosphäre die ich je in einem Team hatte. Im Langstreckensport ist es wichtig, dass du als Team eine Einheit bildest und nicht einer gegen den Rest arbeitet. Die Männer und Frauen hier sind im wahrsten Sinne wie eine große Familie. Die Kommunikation im Team ist vollkommen transparent und hier kann man über alles Reden, egal ob beruflich oder privat.“

Zwischen dem Carrera Cup Porsche und dem 911 RSR GTE gibt es doch so einige Unterschiede. Wie bist du mit dem Wechsel klargekommen?

„Absolut problemlos! Im Porsche Cup wurde uns immer gesagt, dass wir hier das perfekte Trainingsfahrzeug haben und mit dem alles lernen können was wir für spätere Rennfahrzeuge brauchen. Rückblickend ist es auch genau so. Als ich das erste mal hinter der GTE-Version saß, fühlte ich mich sofort wohl und konnte nach ein paar Eingewöhnungsrunden gleich loslegen. Rückblickend ist das auch der Grund, warum fast alle Porsche-Werksfahrer vorher ihre Runden im Supercup gedreht haben.“

Wie sieht eure Strategie für das kommende Rennen aus? Habt ihr auf den Long Runs eine realistische Chance gegen Aston Martin, Ferrari und Corvette?

Das ist aktuell schwer zu sagen. Die Daten vom Test zeigen, dass wir konkurrenzfähig sind, aufgrund der Balance of Performance jedoch nicht die schnellste Marke unserer Klasse. In einem 24 Stunden Rennen kann alles passieren. Ich denke, dass trotz guter Zeiten der Gegner, alles passieren kann und wir uns nicht verstecken müssen.“

Was ist euer Ziel für Le Mans? Werdet ihr alle Mittel einsetzen um das Rennen zu gewinnen oder visiert ihr lieber sichere Meisterschaftspunkte an?

„Klar werden wir versuchen das bestmögliche rauszuholen, aber wir gehen auf diese Distanz kein unnötiges Risiko ein, nur um am Ende vielleicht einen Platz zu gewinnen. Oberste Priorität hat das Durchhalten bis zum Schluss. Nichts ist schlimmer, als wenn man durch ein riskantes Manöver kurz vor Schluss ausfällt.“

Wie sehen deine Zukunftspläne aus? Strebst du langfristig einen Wechsel zu den Prototypen an oder willst du weiter im GT-Sport bleiben?

„Ich liebe die Aerodynamik und den Stil der Prototypen und würde jede Chance wahrnehmen, um mich zu beweisen. Auf der anderen Seite hat der GT-Sport meine Karriere begründet und auch hier gibt es noch viel neues zu entdecken, was ich gerne versuchen würde.“

Bild: WEC-Magazin (Walter Schruff)