6h Silverstone: Vorschau auf die LMP-Klassen

13009678_1135591569818488_1373513817_o
Wie gern erinnern wir uns an den Saisonstart 2015, als sich Audi, Porsche und Toyota nahezu die gesamte Renndistanz duellierten und für einen atemberaubenden Saisonstart sorgten. Auch dieses Jahr versprechen die beiden LMP-Klassen ein interessantes Feld mit vielen Potentiellen Titelanwärtern. Wir haben für euch einen Blick auf die LMP-Teilnehmer in Silverstone geworfen.

LMP1

Das Porsche LMP1-Team startet dieses Jahr erstmals als Weltmeister in eine WEC-Saison. Mit einer verbesserten Version des Siegerautos von 2015 gehen Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley mit der Nummer 1 an den Start, gefolgt vom Schwesterauto #2 mit Neel Jani, Marc Lieb und Romain Dumas hinter dem Steuer. Bereits beim Prolog zeigten die Stuttgarter, dass man gut auf die Saison 2016 vorbereitet ist und alles geben wird um den Titel zu verteidigen. Die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls da.

Mit einem rundum erneuertem Prototypen geht hingegen der Silverstone-Sieger von 2015 (das Audi Sport Team Joest) an den Start. Nach dem man sich beim spannenden Finale in Bahrain geschlagen geben musste, hat Audi die Winterpause genutzt und alle Bereiche des R18 erneuert. Entsprechend groß ist die Spannung bei den Ingolstädtern auf das bevorstehende Saison-Rennen. Auch bei Audi bleibt das Fahrerlinup unverändert. Während sich Marcel Fässler, André Lotterer und Benoit Tréyuler die #7 teilen, sitzen in der #8 Lucas di Grassi, Oliver Jarvis und Loic Duval hinter dem Steuer.
13035589_1135592809818364_2128071035_o
Einen ähnlichen Weg ist auch Toyota gegangen. Nach der mageren Saison 2015 wollte man in diesem Jahr alles besser machen und brachte mit dem TS050 Hybrid einen neuen Rennwagen für die WEC. Die größte Veränderung bei Toyota ist der neue Turbo-Antrieb. An diesem Wochenende werden wir erstmals sehen können ob sich der Wechsel und die Mühe gelohnt hat. Da Porsche Anspruch auf die Startnummern 1 und 2 erhoben hat und Audi die ehemaligen Ziffern 7 und 8 belegt, ist Toyota für dieses Jahr auf die #5 (Anthony Davidson / Sébastian Buemi / Kazuki Nakajima) und #6 (Stéphane Sarrazin / Mike Conway /Kamui Kobayashi) ausgewichen.

Die beiden Privatteam ByKolles Racing und Rebellion Racing gehen mit unveränderten Fahrzeugen ins neue Jahr. Die Modelle von 2015 haben ein paar Updates erhalten und wurden im Detail verbessert, ohne wichtige Elemente gänzlich neu zu gestalten. Im Fahrzeug von ByKolles wird dieses Rennen neben Oliver Webb und Simon Trummer der Brite James Rossiter platz nehmen, da Pierre Kaffer verhindert ist. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei Rebellion ab. Während die #13 mit Mathéo Tuscher, Dominik Kraihamer und Alexandre Imperatori normal besetzt ins erste Rennen startet, fehlt im Schwesterwagen #12 der Schweizer Mathias Beche, welcher sich mit Nicolas Prost und Nick Heidfeld das Fahrzeug teilen sollte. Dieser wird durch den Formel E Weltmeister Nelson Piquet Jr. ersetzt.

LMP2

Die meisten Änderungen im diesjährigen WEC-Feld verzeichnet die LMP2. Vier Teams feiern bei den 6 Stunden von Silverstone ihr WEC-Debüt und sind hoch motiviert die Vorjahressieger zu entthronen. Das erste neue Team ist RGR Sport by Morand, welches aus der ehemaligen SARD-Morand Mannschaft hervor ging. Mit einer stabilen finanziellen Basis und einem top Fahrertrio bestehend aus Felipe Albuquerque, Bruno Senna und Team-Besitzer Ricardo Gonzalez, wagt das nun mexikanische Team den Neuanfan in der WEC.

Ebenfalls frisch hinzu gestoßen ist Manor. Die bisherige Führungsetage des Manor-F1 Teams wollte einen Neuanfang wagen und gründete die jetzige LMP2-Mannschaft. Hinter dem Steuer der zwei Oreca 05 finden sich bekannte Gesichter aus dem Manor-F1 Team wieder. So nehmen in der #44 Tor Graves, Will Stevens und James Jakes platz, während sich die #45 Matt Rao, Richard Bradley und Roberto Mehri teilen.
13009877_1135594329818212_1375427939_o
Als dritter Neuzugang im Bunde steigt die chinesische Mannschaft Baxi DC Racing in die Meisterschaft ein. In der Winterpause gewann das Team die wiederbelebte Asien Le Mans Series und sicherten sich damit ein Ticket für Le Mans. Doch anstatt nur beim Langstreckenklassiker anzutreten, entschied man sich für eine Partnerschaft mit Signatech-Alpine um eine volle WEC-Saison bestreiten zu können. Während im ersten chinesischen Team der WEC-Geschichte David Cheng, Ho-Pin Tung and Nelson Panciatici platz nehmen, teilen sich das Fahrzeug des Schwesterteams Signatech-Alpine die Piloten Gustavo Menezes, Nicolas Lapierre und Stéphane Richelm.

Die vierte Mannschaft ist ein alter bekannter. Nach einem Jahr in der LMGTE-Am kehrt das Meisterteam von 2014, SMP Racing, wieder in die LMP2-Klasse zurück. Grund für die Abstinenz des russischen Teams war die Entwicklung des eigenen Prototypens BR01. Nach dem man diese im Herbst 2015 beenden konnte, ist man nun zurück um erneut den Titel zu holen. Im Wagen mit der #27 tritt das Trio Nicolas Minassian, Maurizio Mediani und David Markozov an. Im Schwesterfahrzeug #37 kämpfen der Ex Formel 1 Pilot Vitaly Petrov sowie Kirill Ladygin und der LMGTE-Am Sieger von 2015 Victor Shaytar um den LMP2-Titel.
13036522_1135594686484843_1269122508_o
Neben den neuen Teams sind auch Teilnehmer der vergangenen Jahre wieder mit am Start. Zu diesen gehört Titelverteidiger G-Drive Racing, welcher sein Aufgebot um ein Wagen reduziert hat und nur noch mit der #26 (Roman Rusinov / Nathaneal Berthon / René Rast) antritt. Unverändert geht hingegen der Lokalmatador Strakka Racing in die 6 Stunden von Silverstone. Im Wagen mit der #42 starten Johnny Kane, Nick Leventis und Danny Watts.

Auch wieder dabei ist das US-Amerikanische ESM-Team. Nach einer soliden ersten Saison hat man sich personell verändert und geht nun mit neuer Kraft ins Jahr 2016 um den Titel zu holen. Die Nummer 30 pilotieren in dieser Saison Scott Sharp, Ed Brown und Johannes van Overbeek während das Schwesterfahrzeug durch Ryan Dalziel, Luis Felipe Derani und Chris Cumming gesteuert wird.

Bilder: WEC-Magazin (Walter Schruff)