Das 6-Stunden-Rennen von Fuji erwies sich als wahres Feuerwerk der Emotionen und Entscheidungen in der WEC mit Porsche als Sieger. Bei sommerlichen Temperaturen und über 65.000 begeisterten Zuschauern lieferten sich die Teams ein packendes Rennen bis zur letzten Minute.
Porsche holt den Sieg in Fuji und die WM-Führung
Das Werksteam Porsche Penske Motorsport feierte einen überragenden Sieg mit der Startnummer sechs. Kévin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor fuhren ein fehlerfreies Rennen über 213 Runden und sicherten sich nicht nur den Sieg, sondern auch die Führung in der Fahrerwertung.
Für André Lotterer war es ein besonders emotionaler Moment, da der gebürtige Deutsche viele Jahre seines Lebens in Japan verbracht hat und Fuji für Ihn immer wie ein Heimrennen war. Mit diesem Sieg konnte er sich endlich diesen Traum vom Sieg in Japan erfüllen.
Während Porsche in Fuji jubelte, erlebten Toyota und Ferrari ein wahres Debakel. Der Toyota #7 schied nach 163 Runden aus und auch das Schwester-Fahrzeug musste nach Problemen seine Podiums-Hoffnungen vor heimischen Fans begraben. Bei Ferrari war eine Kollision in Runde zwei die #51 und die #83 früh zurück, während der Ferrari #50 nach zwischenzeitlicher Führung am Ende nur den neunten Platz belegte.
Erstes Podium für BMW und Alpine
Das BMW M Team WRT sorgte für eine große Überraschung, indem es mit der Nummer 15 den zweiten Platz belegte. Dries Vanthoor, Raffaele Marciello und Marco Wittmann fuhren ein starkes Rennen und sicherten BMW das erste Podium in der Hypercar-Klasse der WEC. Mit einem Abstand von 16,601 Sekunden zum Porsche meisterte das Trio die Fahrt auf’s Podium ohne Probleme und lies sich auch im unvorhersehbaren Rennen nix dazwischenkommen.
Die zweite große Sensation des Tages war das erste Podium für Alpine in der WEC mit dem neuen A424, herausgefahren von Nicolas Lapierre, Matthieu Vaxiviere und Mick Schumacher. Das Trio belegte den dritten Platz und lag am Ende 42,321 Sekunden hinter dem Sieger. Besonders packend und brenzlig zugleich waren die letzten 20 Minuten des Rennens. Mick Schumacher saß für den Schluss-Stint im Cockpit und lieferte sich ein Duell ohne Gnade mit dem JOTA #12, der zu diesem Zeitpunkt auf Rang drei lag.
JOTA sichert sich vorzeitig den FIA World Cup
Das Hertz Team JOTA hat mit dem fünften Platz seines Porsche #12, pilotiert von Will Stevens, Callum Ilott und Norman Nato, vorzeitig den FIA World Cup für private Hypercar-Teams einfahren können, trotz eines Rückschlags zum Rennende.
In der Schlussphase deutete alles auf einen Podiumsplatz für die #12 hin, doch nachlassende Reifen sorgten für Probleme im direkten Duell mit Alpine und Peugeot und das Fahrer-Trio rutschte ans Ende der Top 10. Dennoch reichte das Ergebnis für den erstmaligen Sieg der Privatteam-Trophäe.
Der Autobauer Cadillac dürfte sich darüber freuen, denn die JOTA-Mannschaft wird im kommenden Jahr die Werksfahrzeuge für den Hersteller einsetzen. Die neue Partnerschaft könnte sich für Cadillac 2025 als wahrer Glücksgriff erweisen, nachdem auch die Pole-Position in diesem Rennen nicht reichte, um bis zum Ende in Führung zu bleiben.
GT3-Sieg für Ferrari & WM-Titel für Porsche
Das Team Vista AF Corse mit Thomas Flohr, Francesco Castellacci und Davide Rigon setzte sich nach einem harten Rennen an die Spitze der LMGT3-Klasse und konnte diese mit einem Sieg beenden. Für die Mannschaft und den Hersteller ist es jedoch nicht nur eine Belohnung für ein gutes Rennen, der Triumph in Fuji markiert zugleich auch etwas historische – den ersten Sieg eines Ferrari 296 in der GT3-Klasse.
Dicht dahinter folgte der Porsche von Manthey PureRxcing auf Platz zwei. Trotz 40 Kilogramm Erfolgsballast und einem Start von Rang 14 in Fuji zeigte das Porsche-Trio Alex Malykhin, Joel Sturm und Klaus Bachler eine starke Leistung und lies die Konkurrenz auf weiten Teilen Chancenlos hinter sich. Auch wenn es für den Sieg im Rennen nicht reichte, so genügt das Resultat, um vorzeitig den WM-Titel für GT3-Teams sowie jenen für die GT3-Fahrer zu gewinnen.
Podiums-Premiere für Valentino Rossi
Ein besonderes Highlight des Rennens war der erste Podiumsplatz für MotoGP-Legende Valentino Rossi in der FIA WEC. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Ahmad Al Harthy und Maxime Martin fuhr er den BMW M4 GT3 des Teams WRT auf den dritten Platz in der LMGT3-Klasse.
Für den „Doktor“ war es ein emotionaler Moment, der seine erfolgreiche Umstellung vom Zweirad- auf den Vierrad-Motorsport unterstreicht. Diese Leistung ist besonders bemerkenswert, da Rossi erst seit dieser Saison in der WEC antritt. Sein Podiumsplatz zeigt, dass er auch in der Langstrecken-Weltmeisterschaft zu den Top-Fahrern gehören kann.
Den detaillierten Rennverkauf gibt es wie immer in unserem Live-Ticker zum nachlesen. Die vollständige Ergebnis-Liste haben wir hier verlinkt.
Bilder © FIA WEC Pressematerial – Charly Lopez & Javier Jimenez / DPPI