Nachdem die Toyota-Mannschaft die turbulente Startphase der 24 Stunden von Le Mans souverän meisterte, erlebte das japanische Team in der Nacht einen herben Rückschlag. Innerhalb von 50 Minuten verlor Toyota Gazoo Racing zwei Fahrzeuge im dem Rennen und somit auch die hart umkämpfte Führung.
Mit dem Sonnenuntergang am Circuit de la Sarthe sorgte ein Zwischenfall beim Spitzenreiter der LMGTE-Am Klasse für Aufsehen. Ein Reifenplatzer am Aston Martin von Paul Dala Lana sorgte für einen großen Schaden am Fahrzeug und zwang den Kanadier zum unplanmäßigen Boxenstopp. Nur wenige Minuten nach diesem Ereignis, gab es Probleme beim Toyota mit der Startnummer #8. Nach starker Rauchentwicklung an der Frontpartie, musste der Le-Mans-Prototyp gelöscht werden und wurde für eine einstündige Reparatur in die Box geschoben.
Kurz vor Mitternacht gab es beim 24-Stunden-Rennen in der GTE-Pro Klasse einige ungewollte Positionsveränderungen. Nach einem Fahrfehler in den berüchtigten Porsche-Kurven, rutschte die Corvette #64 von der Strecke und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Auf dem Weg in die Boxengasse verlor der Corvette-Pilot allerdings erneut die Kontrolle über sein Fahrzeug und vergrub seine C7.R im Kiesbett. Ford-Pilot Olivier Pla verlor fast zeitgleich in der Kurvenkombination Indianapolis seinen Ford GT und sorgte aufgrund des Bergungseinsatzes für die erste Safety-Car-Phase des Rennens.
Nachdem das Rennen wieder freigegeben werden konnte, ereignete sich kurz vor ein Uhr das große Drama bei Toyota. Der Rennführende Kamui Kobayashi rollte im Toyota TS050 mit fehlendem Vortrieb um den 13 Kilometer langen Kurs. Der Pole-Setter versuchte alles, um seinen Boliden zurück an die Box zu bringen, doch blieb auf halber Strecke stehen. Die vermeindlichen Kupplungsprobleme hinderten den Japaner am weiterfahren und zwangen das Team zum Rückzug des Autos. Somit gelang es Porsche-Pilot Earl Bamber die Führung des Rennklassikers zu übernehmen.
Doch damit nicht genug. Gut 20 Minuten nach dem Aus des Pole-Fahrzeuges, konzentrierte sich die Toyota-Mannschaft auf den dritten Wagen mit der Startnummer #9. Wegen eines Missverständnisses an der Boxenausfahrt kollidierte der Prototyp mit einem langsameren LMP2-Fahrzeug und zog sich starke Beschädigungen am Chassis zu. Nachdem am Ende der Mulsanne Flammen aus dem Auto aufstiegen, war auch das Rennen für den bis dato bestplatzierten Toyota beendet.
Durch diesen Zwischenfall an der Spitze, kam es zu weiteren Verschiebungen im Klassement. Somit übernahmen die LMP2-Boliden von Rebellion Racing die Plätze zwei und drei in der Gesamtwertung, hinter dem Führenden Porsche-Ass Earl Bamber.
Bilder: WEC-Magazin